'Ägyptische Erinnerungen' : Zur Frage des Fragmentarischen in Rilkes später Lyrik. (original) (raw)

Die Untersuchung setzt sich zum Ziel, Rilkes Kunstansichten in seinen Monographien, Aufsätzen, Tagebüchern und Briefen zu rekonstruieren. Der Gegenstand der Analyse sind die frühen Tagebücher und die Kunstmonographien Worpswede und Auguste Rodin sowie Teile aus seinem Briefwerk, insbesondere Die Briefe über Cézanne und Die Briefe an einen jungen Dichter. Es wird am Anfang die Hypothese aufgestellt, dass Rilkes Kunstansichten eine Kontinuität aufweisen, deren Kern in den drei von der Kritik bestimmten Schaffensperioden im Großen und Ganzen unverändert bleibt. Die Untersuchung macht die konzeptuellen Ähnlichkeiten zwischen Rilkes Kunstansichten und dem Antiperspektivismus in der bildenden Kunst deutlich und behandelt die Hauptelemente der Rilkeschen Kunstansichten Einsamkeit, Ding, Armut und Arbeit. Rilkes „Dingtheorie“, die mit den aufgezählten Begriffen eng verbunden ist, übt eine wichtige Funktion in der Ausformung der poetischen Sprache des Dichters aus.