Winterreisen– Zum Verhältnis von Frost und Melancholie (original) (raw)
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Freuds Annäherung an Trauer und Melancholie - und danach
2011
In dieser Arbeit rekonstruiert der Autor Freuds Theorie uber die Melancholie, indem er die Beziehung zwischen der Melancholie und dem komplexen Freud’schen Konzept des Narzissmus betont. Der spezifische Narzissmus der Depression wird als eine bestimmte Beziehung zum eigenen Spiegelbild beschrieben. Wahrend der Autor die Paradoxe des Narzissmus analysiert, legt er den Focus auf das Mysterium des Freud’schen Objekts , das nach seinem Verlust seinen Schatten auf das Ich des Subjekts wirft.
Folia Scandinavica Posnaniensia, 2016
Critics have interpreted Tarjei Vesaas’s novel The Ice Palace (1963) in psychological terms as a kind of rite-of-passage fable of two eleven-year-old girls, Siss and Unn. The latter dies in a magic Ice Palace short after their first meeting in Unn’s house. The novel’s plot is about how Siss is dealing with the loss. Other scholars put the emphasis on the folkloristic elements or read the text as an allegorical one, as a piece of art dealing with art. In the following article I would like to read The Ice Palace as a poetic treatise on the relationship between mourning, melancholy on the one hand and commemoration, memorialization on the other.
Deutschland – eine Wintermisere (2)
Deutschland – eine Wintermisere, 2024
Deutschland-eine Wintermisere "Denk´ ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht,…" (1) Damit begann Heinrich Heine sein Gedicht Nachtgedanken 1846, am Vorabend der bürgerlichen Revolution. Wenn wir den Zustand der Bundesrepublik Deutschland 2024 betrachten, drängt sich dieser Gedanke wieder auf. Die seit 2021 regierende Ampelkoalition stolpert von einer Schlappe in die nächste und die FDP versetzte ihr nun den Gnadenstoß. Schon zwei unter einen Hut zu bringen erweist sich oft als schwierig und beschert uns bei dreien immer wieder Zerreißproben. Sozial und ökologisch blieb diese Koalition auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner hängen und die Akteure dürfen sich nicht wundern, wenn das Profil ihrer Parteien dabei verloren geht. Die CDU/CSU-Opposition brüstet sich damit, die Ampel vorzuführen und hilft der Mehrheit der Menschen (nicht nur den Bauern!) dank Bundesverfassungsgericht neue Lasten über. Die Menschen in diesem Land gelangen immer mehr zur Überzeugung, dass die etablierte Politik kaum Lösungen für die anstehenden Probleme anzubieten vermag was leider auch für die Linke gilt, die kaum eigene politikwirksame Themen vertritt und so am Rande der Bedeutungslosigkeit dahindümpelt. In wieweit Frau Wagenknecht diese Lücke zu füllen vermag müssen wir abwarten. Ihr Gründungsmanifest reicht da sicher noch nicht aus denn es deutet zwar Probleme an bleibt aber insgesamt zu vage. Ihr sei aber auf den Weg gegeben, dass die Aufgabe eigener Positionen zu Gunsten des Eintrittes in eine Regierung in Bundesländern letztendlich auf den Gleichen Weg führt den "Die Linke" schon gegangen ist. Auf einiges werde ich noch zu sprechen kommen. Wäre da noch die AfD, die von einem zum nächsten Umfragehoch eilt, in trauter Einheit mit der Rassemblement National von Marine Le Pen in Frankreich, den rechtsnationalen Regierenden in Italien oder des wiedergewählten Trump in den USA und offenbar begibt sich nun auch Argentinien auf diesen Weg.
Limbus. Australian Yearbook of German Literary and Cultural Studies, 2015
The tendency to read Jelinek’s Winterreise in an autobiographical way is prevalent in the fields of both theatre-practical and academic reception. However, in limiting the scope of the piece strictly to the author’s confrontation with her father’s death and her own ageing, one does not seem to do full justice to this work’s multi-perspectival dimensions. Jelinek’s recourse to Schubert’s music and the motifs of his Winterreise uncover the phenomenon of age and ageing as a political metaphor. In this way the seemingly incoherent allusions to current events, philosophical concepts and reflections on disease and deportation, which pervade Jelinek’s Winterreise become obvious. In particular this article argues that it is less Müller’s poems than the musical semantics resulting from the scoring of Schubert’s work, which Jelinek processes or destructs, whereby various leitmotifs of ageing are invoked in the song cycle. Keywords: Jelinek, Schubert, Winterreise, ageing, language and music, politics
Filmische Seitenblicke. Cinepoetische Exkursionen ins Kino von 1968, 2018
Ein Aperçu zu Alexander Kluges die artisten in der zirkuskuppel: ratlos Jedes Mal, wenn ich an einem Zirkuszelt vorbeikomme, sei es mitten in der Stadt, auf dem Sechseläutenplatz in Zürich zum Beispiel, wo Jahr für Jahr der stolze Nationalzirkus Knie gastiert, oder in einer Industriebrache mitten im Nir-gendwo, ergreift mich eine melancholische Stimmung. Alexander Kluges Spiel-film die artisten in der zirkuskuppel: ratlos (BRD 1968) lässt mich verste-hen, warum. Nicht, weil er uns miterleben lässt, wie die Zirkusartistin Leni Peickert (Hannelore Hoger) bei der Verwirklichung ihres größten Traums-ein Reformzirkus! Ein eigenes Unternehmen!-an den Umständen, am Kapitalis-mus und am fehlenden gesellschaftlichen Verständnis für die Leidenschaft der Künstlerin, scheitert. Es sind die Bilder selbst; ihre Unruhe und Rastlosigkeit, die in der vielgelobten und-diskutierten Montage und in den bis zum audiovi-suellen Rauschen sich überlagernden Ebenen zum Ausdruck kommen. 1 Da ist eine Serie von seltsamen Arbeitsgemeinschaften zwischen Mensch und Tier, die sich mit einer Serie von Zirkustoden überlagert. Ein Dompteur lässt zwei Elefanten und einen Tiger tanzen. Dabei bewegt der Tiger in einem Moment scheinbar vollkommener Selbstvergessenheit seine Pfoten wie in einer Mi-schung aus Schattenboxen und meditativem Tanz. Darauf folgt eine kurze Sze-ne mit einem Artisten, der seinen Kopf in einen Krokodilrachen zwingt, mit roher Gewalt. Ebenso wenig zärtlich wirkt die Mutprobe, die der Artist Sojkows-ki vollführt, "der schon Dutzende von Schlangenbissen überlebte", nun aber in der Manege ums Leben gekommen ist: "Er arbeitete mit zwanzig Giftschlangen, sowie mit einer Riesenschlange, die nicht giftig ist." Das Tier, das er sich um den Körper zu wickeln versucht, stemmt sich dagegen-ein einziger tödlicher Muskel. Dazu muss man wissen, dass Leni Peickert ein Erbe angetreten hat; das ihres Vaters, Manfred Peickert (Sigi Graue), der uns als ein Toter vorgestellt wird-"Trauerarbeit: Manfred Peickert †". Seinen Traum, obwohl immer schon verloren, schildert er im Präsens, als sei er niemals mit ihm begraben worden: Elefanten in der Zirkuskuppel. "Ich würde das wahnsinnig lustig finden und 1 Kluge selbst nennt dieses Verfahren bekanntlich "Theorie des Zusammenhangs". Alexander