Die Restaurierung der Pfeilerpropyla des Almaqah-Tempels von Sirwah (Jemen). In: M. Müller - Th. Otten - U. Wulf-Rheidt (eds.), Schutzbauten und Rekonstruktionen in der Archäologie. Von der Ausgrabung zur Präsentation, Xantener Ber. 19, 2011, 223-243. (original) (raw)

Resafa-Rusafat Hisham, Syrien. Archäologie und Prospektionen. Zum Verhältnis von Zentrum und Peripherie. FP 263 – ein umaiyadischer Qasr am südöstlichen Siedlungsrand

Masterstudium Denkmalpflege an der TU Berlin, Heft 8. Jahrbuch MSD 2010-12, 2012

Seit 2007 befasst sich ein Teilprojekt des Forschungsprojektes ‚Resafa' mit der systematischen Aufnahme von Oberflächenbefunden im südlichen Umland von Resafa Sergiupolis -Rusafat Hisham. Die Arbeiten haben zum Ziel, Erkenntnisse über die Gesamtstruktur der Bebauung sowie über die bauliche Konzeption und Binnengliederung einzelner Komplexe der Residenz des Kalifen Hisham b. Abd al-Malik (reg. 724-743) zu gewinnen. Die Untersuchungen schließen an umfangreiche Surveys und geophysikalische Prospektionen an 1 und sollen dazu beitragen, den Kenntnisstand über die Bebauung des etwa 3 km² großen Areals zu erweitern. Gebäudeecke hin. Möglicherweise waren die hier gelegenen Räume auf die ummauerte Stadt Resafa-Sergiupolis ausgerichtet. Der Hauptzugang des Gebäudes liegt in der südlichen Hälfte der Westfassade. Ein lang gestreckter Halbrundturm tritt an dieser Stelle vor die Fassadenflucht und fasst einen mit Nischen gegliederten schmalrechteckigen Torvorraum. Durchgehende Gipsputzkanten lassen einen spiegelbildlichen Aufbau der Wandgliederungen erkennen (Abb. 2-3). Die prächtige Torgestaltung ist bemerkenswert. Eine vergleichbare Nischengliederung wurde bisher an keinem anderen Bau in Rusafat Hisham festgestellt. 3

Derks, T./N. Roymans, 1993: Der Tempel von Empel. Ein Hercules-Heiligtum im Batavergebiet, Archäologisches Korrespondenzblatt 23, 479-492.

Ende 1986 entdeckte ein Amateur-Archaologe auf einem Acker bei Em pel in der Gemeinde 's-Hertogenbosch eine groBe Anzahl romischer Scherben, Tuffbrocken und Fragmente von Dachziegeln, zusammen mit zahlreichen keltischen und romischen Miinzen, Fibeln und anderen kleinen Metallfunden (Abb. 1, Nr. 1). Aufgrund der reichen Fundkonzentration vermuteten wir, daB sich hier eine Kultstatte befand. Diese Annahme wurde durch die Ergebnisse der Ausgrahungen 1989 bestatigt (Roymans u. Derks 1990). Mit den Kampagnen 1990 und 1991 wurden die Ausgrabungen bei Empel abgeschlossen. Dieser Artikel ist darauf ausgerichtet, Einblick zu verschaffen in die Ergebnisse der weiteren Kampagnen sowie eine erste Interpretation vorzulegen. Abb. 1 Lageplan. Empel und andere im Text genannte Fundorte. 1 Em pel.-2 Kessel.-3 Sint-Michielsgestel-•Ruimek 4 Elst. EM PEL-De Werf Abb. 2 Vereinfachrer Obersichtsplan der Grabung von Em pel.-I Fundamemreste romischen Mauerwerks.-2 Ausbruchsgraben romischen Mauerwerks. -3 Rekonstruierte Mauern innerhalb der Ausgrabung. -4 Rekonstruierte Mauern auilerhalb der Ausgrabung. -5 Stakeoreihen . -6 Rekonstruierte Stakenreihen. -7 Pfosrenloch. -8 Romischer Bruonen. -9 Hochmitrelalterlicher Brunnen. -10 G rube.-11 Pleistozaner Sand. -12 Holozane F luilablagerungen. Ein Freilicht-Heiligtum Die alteste Phase der Kultstatte erstreckt sich tiber den Zeitraum zwischen ca. 125 und 15 v. Chr. Spuren von Gebauden, Gruben und Graben fehlen vollstandig. A us dieser Phase besitzen wir ausschlieGlich kontexdose Oberflachenfunde oder Mobilia, die au's jungeren Spuren Stammen. Das Bild der Kultstatte in der fruhromischen Periode stimmt im wesentlichen mit dem der vorromischen Zeit uberein: zahlreiche Metallfunde, Keramik und Tierknochen, jedoch relativ wenig Befunde (s.iehe Abb. 2). Wir fanden in der nordostlichen Rand zone der Donk eine kleine Gruppe von Gruben und zwei Rei hen Pfostenlocher, ungefahr 18m lang und westost-orientiert. Diese letzten Spuren als Mittelstander einheimischer, zweischiffiger Bauernhauser zu interpretieren, ist unwahrscheinlich: wir vermuten eher, da~ es sich um isolierte Pfahlstellungen handelt mit einer rituellen Bedeutung (Totems?) wie von verschiedenen kleinen fruhro mischen Kultstatten im Suden der Niederlande, in Nord-Belgien (Siofstra u. Vander Sanden 1987) und von dem nordfranzosischen Kultplatz von Gournay-sur-Aronde (Brunaux, Meniel u. Poplin 1985) bekannt. In der nordostlichen Randzone der Kultstatte fanden wir schlie~lich noch die Spuren von einem Dutzend Rei-