Strategie Antibiotikaresistenzen. Umsichtiger Einsatz von Antibiotika bei Hunden und Katzen. Therapieleitfaden für Tierärztinnen und Tierärzte (original) (raw)
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Schweizer Archiv Fur Tierheilkunde, 2017
Bacterial resistances to antimicrobial drugs pose serious public health challenges. The observed increase of resistances is attributed to the uncontrolled, massive and often unnecessary administration of antibiotics both in human and veterinary medicine. To support the responsible use of antimicrobials in animals and help veterinarians selecting the most suitable antimicrobial drugs, we developed the AntibioticScout.ch as a comprehensive decision supporting tool providing online access to the current knowledge of rational antibiotic prescription practices. User-friendly search functions allow for the fast and efficient retrieval of information that is structured in this database by animal species, organ systems and therapeutic indications. In addition, an online form allows to report treatment failures in order to identify problematic cases as well as ensuing risks and take appropriate mitigation measures. The present report describes the workflow of this decision support system applied to the prudent use of antimicrobials in companion animal medicine.
Antiemetische Therapie bei Hund und Katze – Welche Therapie eignet sich bei welcher Kausalität?
kleintier konkret, 2017
Patienten mit Erbrechen werden täglich in der tierärztlichen Praxis vorgestellt. So unterschiedlich die Ursachen für diesen Schutzreflex sein können, so genau sollte der Kleintierpraktiker seine Therapie für den bestmöglichen Behandlungserfolg hierauf abstimmen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die häufigsten in der Kleintierpraxis eingesetzten Antiemetika, deren Einsatzgebiete, Wirkungen und Dosierungen.
Können nachhaltige Verhaltensänderungen in Bezug auf Antibiotikaresistenzen erreicht werden?
Forum médical suisse =, 2020
Gründlich Hände waschen, Abstand halten, Masken tragen, bei Symptomen zuhause bleiben-Massnahmen in der breiten Bevölkerung, mit denen die SARS-CoV-2-Pandemie eingedämmt werden soll. Werden diese Verhaltensänderungen auch hinsichtlich der Verbreitung antibiotikaresistenter Bakterien nachhaltig wirksam sein? Einleitung Seit Beginn dieses Jahres hält das neue Coronavirus SARS-CoV-2 die Welt in Atem. Massnahmen zur Eindämmung seiner Übertragung umfassen einige der wichtigsten Komponenten der Infektionsprävention und-kontrolle und wurden kaum je in diesem Ausmass global implementiert. Händehygiene, Flächendesinfektion, das Tragen von Masken, Isolation und Quarantäne-Konzepte, die bisher vor allem in Spitälern und insbesondere zur Eindämmung der Übertragung antibiotikaresistenter Bakterien umgesetzt wurden, sind plötzlich in aller Munde und werden in der breiten Öffentlichkeit angewendet. Mitten in der Pandemie stellt sich daher die Frage, ob solch umfassende Verhaltensänderungen hinsichtlich Hygienemassnahmen in der allgemeinen Bevölkerung eine nachhaltige Auswirkung auf die Verbreitung anderer Infektionskrankheiten, insbesondere infolge antibiotikaresistenter Bakterien, haben könnten. Antibiotikaresistenz
Magenschutztherapie bei Hund und Katze – Was gibt es zu beachten?
kleintier konkret, 2017
Indikationen für eine Magenschutztherapie sind vielfältig. Es stehen Antisekretorika (Histamin-H2-Rezeptor-Antagonisten, Protonenpumpenhemmer, Prostaglandin-E2-Analoga) und Zytoprotektiva (Sucralfat, Aluminium- bzw. Magnesiumhydroxid) zur Verfügung, die auch in Kombination verwendet werden können.
Antibiotikaeinsatz bei operierten Kolikpferden in Deutschland Einleitung
Zusammenfassung Um den Antibiotikaeinsatz bei Pferden nach chirurgischer Versorgung einer Kolik sowie die Frequenz von Komplikationen nach erfolgter Laparotomie zu erfassen, wurden alle 68 bei den Tierärztekammern registrierten Pferdekliniken in Deutschland angeschrieben und deren Vorgehensweise und Erfahrungen mittels eines Fragebogens ermittelt. 33,8 % der angeschriebenen Kliniken nahmen an der Befragung teil. Die Mehrheit der Kliniken verabreicht eine Kombination von Penicillin und Gentamicin (34,8 %). 47,8 % der befragten Kliniken applizieren ein Antibiotikum lokal, meist in die Bauchhöhle, unmittelbar vor dem Wundverschluss. Das Körpergewicht der Pferde wird von 73,9 % der Kliniken durch Schätzung ermittelt. Pferdewaagen oder Gewichtsmaßbänder werden kaum verwendet. Die Verabreichungsdauer der Anti-biotika sind in der Regel fünf Tage. Wundheilungsstörungen treten in mehr als der Hälfte der befragten Kliniken " gelegentlich " bis " häufig " auf. Staphylokokku...
Antibiotikaresistenzen als Nachhaltigkeitsdilemma
Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG eBooks, 2023
Antibiotikaresistenzen verunmöglichen eine effektive Behandlung der jewei ligen bakteriellen Infektionen und in vielen Fällen führt das zum Tode der Erkrankten. Allein für das Jahr 2019 beziffern die jüngsten Schätzungen der Antimicrobial Resistance Collaborators (2022, 629, 639) die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Antibiotikaresistenzen auf rund 4,95 Millionen Menschen. 1,27 Millionen dieser Todesfälle lassen sich direkt auf nicht (mehr) behandlungsfähige, bakterielle Infektionen zurückführen. Abseits von Fachöffentlichkeiten werden das Ausmaß und die Tragweite des globalen Problems der Antibiotikaresistenzen jedoch vergleichsweise wenig wahrgenommen, weshalb auch schon vielfach und zuweilen auch-etwa bei Mendelson et al. (2022)-durchaus kritisch von einer silent epidemic oder stillen Pandemie die Rede gewesen ist. Ungeachtet dessen dürfte die Deutung der Antibiotikaresistenzen als ein handfestes medizinisches Problem recht plausibel und wenig strittig sein, handelt es sich dabei doch in jedem Fall um eine komplexe Herausforderung an der Schnittstelle von medizinischer Praxis, Forschung und Gesundheitspolitik. Ausgemacht ist damit jedoch noch nicht, dass es sich bei Antibiotikaresis tenzen auch um ein medizinethisches Problem handelt. Ebendas herauszuar beiten, also herauszuarbeiten, dass besagte Resistenzen ein medizinethisches Problem darstellen, wird das Anliegen der nachfolgenden Überlegungen sein. Weitergehend wird dabei die untersuchungsleitende These vertreten, dass Antibiotikaresistenzen nicht nur ein praktisches Problem sind, sondern ein moralisches Dilemma konstituieren, das sich genauer als ein Nachhaltigkeits dilemma begreifen lässt. Das konfrontiert nicht zuletzt auch die Medizinethik mit einem neuen Typus von Dilemma, der dort, etwa im Vergleich zu Diskursen in der Umwelt-oder Klimaethik, bisweilen keine oder lediglich eine randständige Rolle gespielt hat. Diese These soll nachfolgend in einem argumentativen Vierschritt unter mauert werden. In einem ersten Schritt soll zunächst mittels eines groben Überblicks über Antibiotika und Antibiotikaresistenzen der sachliche Be
Aktuelle Entwicklung der Antibiotikaresistenzen in der Schweiz
Swiss medical forum =, 2018
* Die Mitglieder des Steuerungsausschusses von anresis.ch sowie die mit anresis.ch verbundenen Laboratorien sind am Schluss des Artikels aufgeführt. Die Mortalität und Morbidität infolge Infektionen mit multiresistenten Keimen steigen an und beschränken sich nicht mehr nur auf gefährdete Bevölkerungs gruppen. Daneben stellt insbesondere auch die Kolonisation asymptomatischer Patienten mit multiresistenten Keimen ein relevantes Problem dar. Antibiotikaresistenzen nehmen weltweit zu Gemäss dem «European Centre for Disease Prevention and Control» (ECDC) starben allein in den Ländern der Europäischen Union 2007 zirka 25 000 Menschen an Infektionen mit resistenten Bakterien [1], und gemäss Hochrechnungen werden bis 2050 mit jährlich zehn Millionen Todesfällen mehr Personen an multiresis tenten 1 Erregern (inkl. der multiresistenten Tuberku lose) als an Karzinomen versterben [2]. Neben der erhöhten Mortalität führen Infektionen mit multiresistenten Erregern zu höheren Kosten auf grund längerer Hospitalisationsdauer, aufwendiger Isolationsmassnahmen und komplexerer antibioti scher Therapien mit Einsatz mehrerer Antibiotika und/oder teurerer Reserveantibiotika. Letztere kön nen zudem durch vermehrte Nebenwirkungen wiede rum Mortalität und Morbidität negativ beeinflussen. Besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen sind Kin der, ältere Menschen, Personen mit Grundkrankheiten und hospitalisierte Patienten generell. Eine Auswei tung auf den ambulanten Bereich und die gesamte Be völkerung zeichnet sich jedoch ab. Die Infektionen stellen aber nur einen Teil des Pro blems dar. Noch häufiger ist die Kolonisation asym ptomatischer Patienten mit mulitresistenten Erregern. Diese sind insofern von Bedeutung, als sie einerseits zu einer Erkrankung der betreffenden Person führen und andererseits auch unbemerkt auf andere Perso nen übertragen werden können.