Gnadenlose Reue. Zur theologischen Dimension des "Lohengrin" (original) (raw)
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Wagner - Weimar - Eisenach
Wagner hat noch kurz vor seinem Tode den Lohengrin-Stoff als den »allertraurigsten« 1 bezeichnet. In seiner Abhandlung »Eine Mitteilung an meine Freunde« aus dem Jahre 1851 sah er darin sogar die »Tragik des Lebenselementes der modernen Gegenwart« 2. Dechiffriert man die Oper gesellschaftspolitisch im Sinne von Udo Bermbach 3 , so ist mit Lohengrins Abschied und seiner Rückgabe der »Insignien der Herrschaft« 4 (also Horn, Ring und Schwert) tatsächlich ein Zustand erreicht, der die alte Gesellschaftsordnung nicht nur restituiert, sondern auch symbolisch festigt. Lohengrin, für Wagner die Verkörperung eines »neuen Menschen« (auch eines »absoluten
Das „himmlische Pferd“ des Johann von Marignola
Archiv für Kulturgeschichte, 1968
In Band 49 Heft 3 (1967) dieser Zeitsdirift hat Anna-Dorothee v. den Brincken einen Aufsatz über Johann von Marignola veröffentlicht, in welchem sie seine "Cronica Boemorum" als Zeugnis universalhistorischer Vorstellung untersucht-eine Arbeit, die über den Kreis der Mediävisten hinaus auch des Interesses der Orientalisten, insbesondere der Sinologen sicher sein darf Die Gesandtsdiaftsreise des Florentiner Franziskaners hat nämlich audi in den chinesischen Quellen des 14. Jahrhunderts ihren Niederschlag gefunden und bildet insofern einen Sonderfall innerhalb der Geschichte der ostasiatischen Franziskanermission. Die sonstige Tätigkeit der europäischen Missionare ist von den Historiographen des mongolenzeitlichen China nicht vermerkt worden; man könnte sogar sagen, nicht b e merkt worden. Zwar finden sich in den Geschiditswerken über die mongolische Yüan-Dynastie in China (1280-1368) genügend, Angaben über nestorianische Christen, jedoch keine über die katholischen Missionare, die doch immerhin seit der Ankunft des Johannes von Montecorvino über ein Erzbistum in "Cambalec" (Peking) und einige Suff rag anbistümer verfügten. Man könnte vielleicht daraus den Schluß ziehen, daß die Franziskaner in China gar nidit als Vertreter einer besonderen Religionsform aufgefaßt worden sind und man in ihnen möglicherweise nur eine gar nicht besonders auffallende Spielart, sei es der Nestorianer, sei es sogar der Buddhisten, gesehen hat. Hierfür spricht, daß, wie wir sehen werden, die chinesischen Quellen nichts von dem religiösen Hintergrund der Reise Marignolas sagen, sondern sie als Tributgesandtschaft verzeichnen. Das einzige direkte Zeugnis, welches uns die Existenz römisch-katholischer Christen im damaligen China beweist, ist bislang der 1951 entdeckte Grabstein der Katharina de Viglione, Tochter des verstorbenen Ser Dominicus de Viglione aus dem Jahre 1342 ».
Der Immanenzgedanke in der Theologie der Religionen
2015
In den letzten Jahren hat die religionstheologische Diskussion in einem enormen Aus maß zugenommen. Dabei fallt auf, daß heute im Unterschied zu früheren Debatten hier bei sehr viel stärker der interreligiöse Dialog eine ausschlaggebende Rolle spielt.1 Und zwar sowohl als ein zentrales Motiv für die Neuaufnahme der religionstheologischen Fra gen als auch i.S. eines Maßstabes für die Evaluation ihrer Beantwortungsvorschläge; ja z. T. sogar als des letztlich einzig adäquaten »Ortes« ihrer Behandlung.2 Diese hohe Ge wichtung des Dialogs mit den Angehörigen anderer Religionen für die religionstheologi sche Problemstellung hat ihre sachliche und moralische Berechtigung, steht doch auch die Theologie der Religionen unter dem Gebot, kein falsches Zeugnis wider den Nächsten abzulegen. Daher kann sie nie genug — wohl aber durchaus zu wenig — bemüht sein,
Götterthrone und ein gefährlicher Stuhl: Bemerkungen zum „Odin aus Lejre“
Hvanndalir – Beiträge zur europäischen Altertumskunde und mediävistischen Literaturwissenschaft. Festschrift für Wilhelm Heizmann, Hg.: Alessia Bauer, Alexandra Pesch (Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 106). Berlin/Boston , 2018
Eine winzige sitzende Gestalt auf ihrem verzierten Stuhl, welche im Rahmen archäologischer Untersuchungen 2009 im alten Königsort Lejre auf Seeland gefunden worden war (Abb. 1), hat bisher in den Medien und in wissenschaftlichen Publikationen ungewöhnlich große Aufmerksamkeit erfahren. Bekannt ist sie als "Odin aus Lejre". Doch viele halten das Amulett aufgrund der erkennbaren Kleidungsdetails heute für die Darstellung einer Frau und bezeichnen den Fund als "Lejre Lady". Ob Mann oder Frau, zahlreiche unterschiedliche Deutungen sind im Umlauf. In diesem Beitrag werden die Grundzüge der Argumentationen mit den Fragen zum Hintergrund bzw. Kontext der Figur, sei er heidnisch oder christlich, weltlich oder sakral, vorgestellt, und die Parallelen und ikonographischen Vergleichsstücke aufgezählt. Dabei werden verschiedene Ansätze zur Deutung der Figur diskutiert.
DIE «ETHISCHE» DIMENSION DER HEIDEGGERSCHEN PHILOSOPHIE. DIE FRAGE NACH DER URSPRÜNGLICHEN ETHIK.pdf
HORIZON 4 (1) 2015 : 146–157, 2015
The theme «Heidegger and ethics» remains controversial among the researchers of Heidegger. Somehow it turns to talk about Heidegger and do not raise issues of ethics and, by contrast, the talks about ethics often directly concern the figure of Heidegger. Our task is not to justify the possibility of «Heidegger‘ s ethics». The question of ethics in Heidegger‘s philosophy should be shown as quite competent as well as the demonstration an ethical perspective in his thinking at different stages. However, the very first difficulty that we face, setting themselves above the problem is that Heidegger quite rare and very specific — for the most part even negative — spoke about ethics. The second problem — quite obvious here — Heidegger did not leave us any systematic work devoted to ethics. In this article we try to trace the path of Heidegger‘s thinking in order to understand where there is any possibility of the ethical dimension in Heidegger‘s philosophy which is seen by different researchers in the different manners. Heidegger proposes to consider ethics in its original source, distinguishing it from morality as well as from «ethics» as a «philosophical discipline» closed to the social or political issues. Heidegger distinguishes ἔθος and ἦθος, preferring to talk about «ethos» and not about «ethics». The main «hero» for Heidegger is Aristotle. Heidegger was not so much influenced by Aristotle as he helped to bring Aristotle to some entirely new and unexpected interpretation which is differ from the traditional interpretation. We must say that Heidegger from the outset challenged the established and entrenched in the European metaphysics the primacy of practical over the theoretical. To rethink the «first» of the first philosophy — that’s what Heidegger attempts, referring to the Aristotelian texts. The leading question in regard to the interpretation of Aristotle is the question about existential objectness, in which and through which human existence and the existence of life being interpreted. Heidegger asks himself what is a phenomenal base of the explication of Dasein and what categories occur here. We are following this question in the article, beginning with the project of the hermeneutic phenomenology and ending with the existentiall-historical thinking as significant milestones of Heidegger’s path of thinking.