Ritterliches Leben in der Baustelle (original) (raw)

Geschichte als Baustelle

Auf der Suche nach Identitäten: Volk - Stamm - Kultur - Ethnos. Internationale Tagung der Universität Leipzig vopm 8.-9. Dezember 2000, 2007

Tinkering am Lebensende

2022

Tinkering am Lebens ende. Wie die Pflege das Sterben in der Institution gestaltet Wo und wie wir sterben möchten und wer uns dabei begleiten soll, wird gegenwärtig zunehmend verhandelt. Die grosse Mehrheit der Menschen wünscht sich, im eigenen Zuhause zu sterben. 1 Dies wäre ein vertrautes Sterbesetting, in dem man sich geborgen fühlt und das man über Monate, Jahre, vielleicht Jahrzehnte selbstbestimmt ausgestalten kann. 2 Zudem möchten die meisten Menschen nicht einsam sterben, sondern begleitet von Personen, die ihnen vertraut und wichtig sind. Fakt ist aber, dass wir nach wie vor mehrheitlich in Gesundheitsinstitutionen wie Heimen und Krankenhäusern sterben 3-in einem Setting also, das von institutionellen Strukturen und Logiken geprägt ist. Sterben findet hier begleitet von Fachpersonen statt, umgeben von funktionalen Räumen und Einrichtungsgegenständen sowie pflegerischen und medizinischen Gerätschaften. Unser Beitrag beleuchtet das institutionelle Sterbesetting in der Variante Krankenhaus und fokussiert dabei auf den substanziellen Beitrag, den die Profession der Pflege mit ihrer umfassenden Präsenz und alltäglichen Praxis leistet. In unserer Betrachtung orientieren wir uns an Annemarie Mols Konzept des Tinkering, 4 welches die Bedeutung von Improvisation, kontinuierlicher Anpassung und Prozesshaftigkeit von Care-Praktiken in den Vordergrund stellt. 5 Basierend auf unseren ethnografischen Beobachtungen 6 und in Anlehnung an sozialwissenschaftliche Auseinandersetzungen mit Sterben im Kontext der Palliative Care geben wir einen Einblick, wie pflegerisches Handeln, geprägt von Tinkering, Sterbesettings in der Institution Krankenhaus gestaltet.

Stadtbaustein Wohnen

2022

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2022 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral.

Armin Torggler, Der "Beruf" des Ritters, in: Rittertum in Tirol (Runkelsteiner Schriften zur Kulturgeschichte 1), Bozen 2008, S. 11-26

Am 5. März des Jahres 1385 fanden sich im Kloster der Barfüßer (Franziskaner) von Bozen zahlreiche Ritter und Bürger zusammen, um einem Aufsehen erregenden Prozess beizuwohnen. Der Bischof von Trient forderte damals als Stadtherr von Bozen von den Bürgern eine jährliche Steuer von 100 Mark Bernern. Die in der Stadt ansässigen Gewerbetreibenden hatten wiederholt auch von dem Adeligen und Ritter Franz von Rafenstein seinen Beitrag zu dieser Stadtsteuer einheben wollen, doch dieser hatte sich auf seinen Stand als Ritter berufen und erklärt, er sei von der Steuer befreit, da auch seine Ahnen keine Steuern gezahlt hatten, er auf der Burg Rafenstein hoch über Bozen wohne und dem Landesfürsten mit Schild und Speer im Kriegsfall diene. Das Gericht, das sich unter dem Vorsitz des landesfürstlichen Hofmeisters Heinrich von Rottenburg überwiegend aus Adeligen und Rittern zusammen setzte, kam jedoch zum Schluss, dass dem Ritter von Rafenstein die Steuer abgefordert werden könne, da er Häuser in der Stadt besitze und dort auch Wein verkaufe 1 (Abb. 1). Abb. 1: Burgruine Rafen stein oberhalb von Bozen. 1385 Sitz des Ritters Franz von Rafenstein, der mit Wein aus seinen Besitzungen handelte und in einem Steuerprozess in Bozen verurteilt wurde. Foto: Armin Torggler.

Klösterliches Leben im Allerheiligenstift

Fundsache Speyer. Vom Stadtrand bis zum Domplatz, 2018

Short summary of my master thesis and later works on rescue excavations at the defunct convent of St. Trinitatis / Allerheiligen in Speyer, Germany. The overall publication consists of more recent and mostly unpublished excavation work undertaken in Speyer by GDKE Rheinland-Pfalz since 1990.

Alltag (mit) Baustelle. Potenzial einer praxeologischen Baustellenforschung

2023

Zusammenfassung Der Beitrag skizziert eine praxeologische Baustellenforschung in ihrem Erkenntnispotenzial und methodologischer Ausrichtung. Anhand ethnografischer Daten, die bei der mehrmonatigen Begleitung einer Straßenbaustelle erhoben wurden, beobachte ich die Baustelle als Praxis. Es werden dabei drei analytische Themen herausgestellt: die Relationalität von Störung und situierter Alltag, die sozio-materielle Kopplung von Baustelle und Umgebung sowie die Aushandlung unterschiedlicher Lebensräume von Menschen, Flora und Fauna mittels alltäglicher Praktiken. Das so verstandene vielschichtige Wissen der Baustelle dient in soziologischer Hinsicht als Fundus für integrierte und praktisch wirksame Zugriffe auf Störungen alltäglicher Räume und macht die Arbeit an Infrastrukturen als verortete und sich räumlich entfaltende Praktiken einsehbar. Abschließend wird der Nutzen einer vergleichenden, empirisch-qualitativen Soziologie der Baustelle angezeigt.

Ein salierzeitlicher Rittersitz in Bissendorf, Gde. Bissendorf, Ldkr. Osnabrück

Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte (NNU) 83, pp. 115-131, 2014

Im alten Ortskern von Bissendorf konnten die 2011 begonnenen Grabungen in einer dritten Kampagne fortgesetzt werden. Im Fokus der Untersuchungen stand 2013 die Dokumentation einer nahezu ungestört erhaltenen Ruine eines hochmittelalterlichen Rittersitzes. Dieses bereits 2012 angeschnittene Gebäude konnte nunmehr vollständig ausgegraben werden und gibt Einblicke in das Alltagsleben einer wohlhabenden ländlichen Elite um das Jahr 1100.

Zur Konstruktion des Ritters in der deutschen und französischen Moraldidaxe des Hochmittelalters

Francia, 2019

Modern ideas of medieval knights are strongly influenced by the ideal of chivalry that prevaled in France and the Empire between ca 1150 and 1350. While the function of a knight – armed combat for a secular or episcopal lord – existed already in earlier centuries, in the course of the 12th century chivalry developed as a knightly ideal of conduct and virtue. This article analyses the construction of this ideal in prescriptive texts from ca 1160 until the end of the 13th century in the German and French vernacular to demonstrate how the chivalrous ideal was costructed and which purpose it served in the selfrepresentation and legitimation of status of the lay audiences.

Eigentum & Alltag in der Oranienstraße

Eigentum & Alltag in der Oranienstraße (Stefan Endewardt, Joerg Franzbecker, Anna Heilgemeir, Naomi Henning, Ulrike Jordan, Dagmar Pelger), 2019

Seit einiger Zeit knirscht es in der Oranienstraße. Nicht nur für Wohnungen steigen die Mieten, auch für Gewerbeflächen schnellen sie in astronomische Höhen. Kleine Geschäfte sind einem immer stärkeren Druck ausgesetzt. Viele sind von Verdrängung bedroht oder mussten bereits den Profitinteressen der Vermieter_innen weichen. Seit einiger Zeit organisieren stadtpolitische Initiativen und eine solidarische Nachbarschaft Protest dagegen. Vor diesem Hintergrund gründete sich in der nGbK die Arbeitsgruppe »Im Dissens? Nachbarschaft, Gentrifizierung und künstlerisches Engagement in der Oranienstraße«. In den vergangenen Monaten recherchierte die Gruppe in der Oranienstraße zur Situation von Gewerbemieter_innen und Kulturschaffenden, Eigentumsverhältnissen und der Finanzialisierung des Mietmarktes, zur zunehmenden Verdrängung und den Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren. In öffentlichen Workshops eignete sich die Gruppe gemeinsam mit stadtpolitisch Aktiven und Interessierten Werkzeuge für das digitale Mapping an und kartierten die Straße. Eine der Leitfragen war dabei - auch, weil die nGbK als Kulturinstitution seit fast dreißig Jahren in der Straße ansässig ist - welche Rolle Kunst und Kultur in Gentrifizierungs-Prozessen und in Bezug zur Nachbarschaft in der Oranienstraße spielen, welche Unterschiede es zwischen den Kulturakteur_innen, Anwohner_innen und Gewerbetreibenden konkret gibt und wie man über diese hinweg solidarisch handeln kann. Die Ergebnisse der Recherche sowie Gastbeiträge zu diesen Themen sind in der Stadtteilzeitung »Eigentum und Alltag« nachzulesen. Nach Ende des Projektes soll das digitale Mapping der Straße stadtpolitischen Initiativen und Nachbar_innen als Ressource zur Verfügung stehen. Unter Beteiligung von: Gewerbemieter_innen der Oranienstraße und L. A. MÜLLER, Kunstblock and beyond, Nihad Nino Pušija, Kerstin Meyer, Åsa Sonjasdotter, Wolfgang Keck, Franziska Bittner, Nija-Maria Linke, Annette Maechtel, Larissa Fassler, İlker Eğilmez, Christian Hanussek / Anne Huffschmid (metroZones), Lisa Vollmer, Lith Bahlmann, Bizim Kiez, Gertrud Trisolini, OraNostra, Pantea Lachin, Daniele Tognozzi, Sigrun Drapatz, Foto Selçuk Samstag, 7. Dezember 2019, 13:00-19:00 Treffpunkt: 13:00 Bushaltestelle M29 Görlitzer Bahnhof, Richtung Roseneck Busfahrt und Spaziergang mit Lesungen und Präsentationen Vorstellung des Rechercheprojekts »Im Dissens« und der Zeitung »Eigentum und Alltag« während einer Tour durch die Oranienstraße Die Zeitung »Eigentum und Alltag« wird an dem Samstagnachmittag an verschiedenen Standorten in der Oranienstraße präsentiert. Zum Auftakt fahren alle Interessierten gemeinsam im Bus M29 die Straße vom Görlitzer Bahnhof bis zum Moritzplatz. Anschließend werden in verschiedenen Räumen entlang der Straße Beiträge aus der Zeitung vorgestellt. Zum Abschluss finden sich alle zu einer offenen Gesprächsrunde mit Gästen im nGbK- Ausstellungsraum ein. Ablauf: 14:30 Treffpunkt M29 Bushaltestelle Görlitzer Bhf Richtung Roseneck 15:00 St. Jacobi-Kirche Oranienstraße 132 16:00 Bilgisaray Oranienstraße 45 16:30 Scotty e. V. Oranienstraße 46 17:15 Photo Selçuk Oranienstraße 182 18:00 nGbK Oranienstraße 25 Offene Gesprächsrunde mit Lith Bahlmann (Kulturschaffende), İlker Eğilmez (Bilgisaray), Connie Wagner (OraNostra), Åsa Sonjasdotter (Künstlerin), Daniele Tognozzi (Kunstblock and beyond)