Die Römischen Lampen vom Magdalensberg 2. E. Schindler Kaudelka, V. Mantovani. Mit Beiträgen von Manuel Flecker, Stefano Magnani, Sebastian Schmid und Verena Zabukovec (original) (raw)

Lichtblicke – Sehstrahlen. Zur Präsenz römischer Bild- und Figurenlampen, in R. Bielfeldt (ed.), Ding und Mensch in der Antike (Heidelberg 2014) 195-238

Gegenwart und Vergegenwärtigung 16 Universitätsverlag winter Heidelberg akademiekonferenzen ruth bielfeldt (Hg.) RUTH BIELFELDT Lichtblicke -Sehstrahlen. Zur Präsenz römischer Figuren-und Bildlampen (Abb. 37-57) "Wer achtet sein? Was aber schön ist, selig scheint es in ihm selbst." Das Streitgespräch zwischen Emil Steiger und Martin Heidegger über die letzte Zeile von Mörikes Gedicht "Auf eine Lampe" ist akademische Legende geworden. Welcher Schein ist hier gemeint -videri oder lucere -der bloße Anschein oder der zum Vorschein kommende Glanz? 1 Die hermeneutische Unsicherheit liegt in dem Doppelsinn, den das deutsche Scheinen mit dem griechischen phainesthai gemein hat. Das Problem ist längst von Heidegger und später Panofsky gelöst, und trotzdem bleibt Mörikes Zeile rätselhaft. Warum leuchtet diese mit Eroten dekorierte Marmorlampe überhaupt, wo sie doch -ein klassizistischer Staubfänger oder gar ein archäologisches Arte-1 Emil Staiger: Zu einem Vers von Mörike. Ein Briefwechsel mit Martin Heidegger, Trivium 9 (1951), S. 1-16. Heidegger liefert eine messerscharfe lateinische Übersetzung von Staigers Lesart: "Sie lesen selig scheint es in ihm selbst als se ipso felix (esse) videtur. […] Ich verstehe es [selig; Erg. des Autors] adverbial, als die Weise wie, als Grundzug des "Scheinens", d. h. des leuchtenden Sichzeigens, und nehme das in eo ipso zu lucet. Ich lese: feliciter lucet in eo ipso." Staiger plädiert dafür, mehrere Lesarten gelten zu lassen, und korrigiert in seinem zweiten Brief die Interpretation: nicht den bloßen Schein habe er gemeint, sondern die Wahrscheinlichkeit. Eine gewinnbringende Kontextualisierung der Kontroverse liefert jetzt Markus Wild: "Schon unser Briefwechsel hat das Gedicht allzu schwer belastet". Staiger und Heidegger über Mörikes auf eine Lampe, in: Ralf Klausnitzer -Carlos Spoerhase (Hrsg.): Kontroversen in der Literaturtheorie/ Literaturtheorie in der Kontroverse, Berlin 2007, S. 207-222. Der Streit zog Anfang der fünfziger Jahre weite Kreise, wobei Staiger die meisten Interpreten auf seiner Seite hatte. Erwin Panofsky schlägt in einem ausführlichen Brief an Leo Spitzer vom 20. November 1951 die Lesart "quae autem pulchra, a se beatissime clarent" vor. Obgleich er den Glanz des Schönen als Lichtmetaphysik im Sinne des Neuplatonismus auslegt, bleibt er trotz aller Polemik Heidegger nahe: Erwin

Ein letztes Leuchten. Zu spätrömischen Bronzelampen mit mythologischem Figurenschmuck, Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien 91, 2022, 99–119.

Summary: Based on earlier preliminary work, the author treats in the present paper a number of late Roman bronze lamps with mythological figure decoration, which were previously considered lost. The small number of surviving examples does not allow a complete overview of the original range of themes of this material genre. Together with comparable groups of figures on other bronze devices, such as chariots and folding tables, the lamps discussed here demonstrate a continuing interest in traditional myth imagery. Thus, the figuratively decorated lamp handles prove to be speaking testimonies for the world of thought of the elites of the 3rd and 4th century AD, some of whom still adhered to the old faith for a long time.