Digitalisierung in Lehre und Lernen: des Kaisers neue Kleider?! (original) (raw)
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Digitale Lehre und alles nur Spielerei?
Hermann, Adrian (Hrsg.): Experimente mit digitaler Lehre : Überlegungen und Modelle jenseits einer Defizitperspektive., 2021
Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie betreten einen Seminarraum. Fünf Personen sitzen in der Mitte des Raumes an einem Tisch, lautstark in ein intensives Gespräch vertieft. Die Emotionen kochen über. Sie hören Äußerungen wie "Ja, aber Du kannst Dir doch nicht einfach irgendwas rauspicken und zusammensetzen, wie Du das magst! Religion hat doch auch was damit zu tun, dass man sich an Regeln hält und sich nicht einfach irgendwas zusammenschustert!" oder "Warum trinkst Du überhaupt so viel? Ich dachte, Ihr dürft das nicht!", "Wer ist denn hier ‚Ihr'? Du hast mich nie wirklich gefragt, was ich bin!". Die Stimmung ist aufgeladen. Eine Person ist sichtlich aufgebracht, schiebt sich weg vom Tisch, verschränkt die Arme, schaut zur Seite. Eine andere Person scheint zu intervenieren: "Ich sehe, dass Dich das trifft. Was macht das mit Dir, wenn Du das hörst? Was möchtest du von Julian?" "Ich will, dass er sich mal anhört, wie ich die Sache sehe und mich nicht einfach in irgendeine Schublade steckt!" Das Gespräch läuft weiter. Mal nähern sich die Personen an, auf einem Whiteboard werden Punkte notiert. Bei manchen davon wird es wieder laut, hitzig. Um die intensiv diskutierenden fünf Personen herum, etwas von ihnen abgerückt, sitzen weitere Personen im Raum, machen sich Notizen, nehmen aber nicht am Gespräch teil. Was geschieht hier? Ist das nicht ein universitärer Seminarraum und sollte hier nicht ein religionswissenschaftliches Seminar stattfinden? Ja. Und genau das geschieht hier. Die im Raum befindlichen Personen spielen ein Lehrspiel. Eines, in dem sie spielerisch erfahren und im Nachklang 7
9 2018 Digitalisierung und Bildungspolitik – es wird alles besser- oder.pdf
Ich hatte erst die Absicht, mich vor dem Mitgliedervotum der SPD nicht zu dem Koalitionsvertrag zu äußern. Die genauere Beschäftigung mit den Inhalten veranlasst mich jedoch, dies dennoch zu tun. Digitalisierung und Bildungspolitik, hier glaube ich Fachmann auf beiden Gebieten zu sein, veranlassten mich dazu. Über mehrere Jahre organisierte ich ein VDI Projekt "Technikunterricht an den Schulen" und erlebte die immensen Widerstände in Schulen und Bildungsverwaltungen. Der damalige Schulsenator von Berlin, Emil Jürgen Zöllner, entgegnete mir, es stehe doch alles schon in den Rahmenlehrplänen -richtig, aber Curricula? Fehlanzeige, darüber wolle man nachdenken. Dies spiegele ich mal an den heutigen Koalitionszielen. Die Einleitung zu diesen Themen lautet: Und weiter: Und damit sind wir beim Thema: Digitalisierungskompetenz an den Schulen wird als Investitionsprojekt für die digitale Infrastruktur verstanden. Und es ist sicherlich richtig, dass für die Erfüllung der vor allem wirtschaftlichen Anforderungen Netzabdeckung, Hochgeschwindigkeitsnetze, Geräteausstattungen erheblicher Handlungsbedarf und Investitionsbedarf existiert. Aber
2018
Der vorliegende Artikel beleuchtet erfolgreiche Wege, die Digitalisierung der Lehre im Hochschulkontext voranzubringen. Entlang eines strukturierten Beratungsprozesses wurden an konkreten Lehrveranstaltungen maßgeschneiderte mediengestützte Konzepte zur Ergänzung der Präsenzlehre entwickelt, umgesetzt und im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses evaluiert. Zur Unterstützung konnten Finanzmittel für studentische Hilfskräfte, konzeptionelle Beratung sowie Ausbildung in relevanten Tools und mediendidaktischen Fragen zur Verfügung gestellt werden. Das Ziel "Hilfe zur Selbsthilfe" stand dabei stets im Fokus, um die erarbeiteten Konzepte und das Know-how nachhaltig an der Hochschule zu etablieren. Die im Fokus stehendenden abschließenden Evaluationen der ersten Förderphase zeigten positive Einstellungen gegenüber den eingesetzten Zusatzangeboten. Darüber hinaus steht auch die Suche nach erfolgskritischen Aspekten im Fokus. (DIPF/Orig.)
Digitalisierung in der berufsschulischen Ausbildung Stand, Möglichkeiten und Entwicklungen
BAG-Report, 2017
Wir am Lehrstuhl für Didaktik der Technik der Bergischen Universität Wuppertal haben daher unter den gewerblich-technischen Schulen der Sekundarstufe II in NRW eine Umfrage zur digitalen Ausstattung durchgeführt, deren zentrale Ergebnisse hier präsentiert werden. Daran anschließend skizzieren wir Möglichkeiten, die bereits weitgehend vorhandenen Infrastrukturen für das Berufsfeld Bautechnik zu nutzen, bevor zukünftige Entwicklungen vorgestellt werden.
Digitalisierung in der Hochschullehre
Einzelbeiträge 2020, 2020
Für die Digitalisierung in der Hochschullehre stehen viele verschiedene digitale Möglichkeiten, Ansätze und Tools zur Verfügung. Auf Basis der Forschungsliteratur werden zusammengefasst fünf Ansätze identifiziert, nämlich: Mobile Technologien, Online-Kursprogramme, Learning Objects und Digital Libraries (Repositorien), Technologische Umgebungen für kollaboratives Lernen und Digitalisierte Lehrkonzepte. Im Projekt MathEdu Digital der PH Schwäbisch Gmünd werden die digitalen Ansätze und Tools kritisch analysiert und im Rahmen eines selbst entwickelten Lehrkonzepts erprobt, zunächst erfahrungsbasiert und über Studierendenbefragungen, später systematisch empirisch. Ziel ist es, die mathematikdidaktische Lehre geeignet so anzulegen, dass die Lehramtsstudierenden vielseitige digitale Erfahrungen sammeln können. Gleichzeitig geht es um die Identifizierung und Beseitigung von Barrieren für (auch weniger digital erfahrene) Lehrende. Als Ergebnis zeichnet sich ab, dass als Grundkonzept das Bl...
Digitalisierung Bildung im Zeitalter der Digitalisierung
Nationaler Bildungsbericht, 2019
Dieser Beitrag widmet sich der Frage, wie sich Bildung unter den Bedingungen der Digitalität verändert. Der Fokus liegt dabei auf der Leitfrage, welche Kompetenzen Schüler/innen im Laufe ihrer Schulbildung erwerben sollen, um in einer Gesellschaft, die sich unter dem Einfluss von Prozessen der Digitalisierung kontinuierlich verändert, selbstbestimmt mündig agieren und diese aktiv mitgestalten zu können. Damit verbunden sind Fragen der (Neu-)Organisation des Unterrichts mit Blick auf den Fächerkanon, den Einsatz digitaler Medien, das Lernen mit und über digitale Medien im Unterricht und Fragen der Steuerung von Projekten zur Schulentwicklung.