Multimodale Äußerungen der Lehrperson im mathematischen Instruktions- und Erklärprozess (original) (raw)
Related papers
Zusammenfassung Im Rahmen einer Studie zum schriftlichen mathematischen Argumentieren wurde untersucht, wie Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 4-6 (N = 866) beim Lösen von zwei Aufgaben aus unterschiedlichen Inhaltsbereichen-Arithmetik und Geometrie-argumentieren. Dazu wurden zwei Aufgaben entlang verschiedener theoretisch hergeleiteter Teilkompetenzen mathematischen Argumentierens entwickelt und in Teilaufgaben strukturiert. Zudem wurde geprüft, ob sich Unterschiede zwischen den drei Jahrgangsgruppen nachweisen lassen. Um die Bearbeitung der Begründungsaufgaben bezüglich zentraler inhaltlicher Merkmale beschreiben zu können, wurde entlang theoretischer Grundlagen ein Kategoriensystem entwickelt, das sowohl verschiedene Teilkompetenzen mathematischen Argumentierens in den Blick nimmt als auch die von den Schülerinnen und Schülern genutzten inhaltlichen Ideen erfasst und diese Bearbeitungsmerkmale jeweils bezüglich ihrer Ausführungsqualität einschätzt. Bei der Anwendung des Kategoriensystems ergab sich eine zufriedenstellende bis gute Interraterreliabilität. Vorgestellt werden Ergebnisse zu gezeigten Teilkompetenzen mathematischen Argumentierens sowie einbezogenen inhaltlichen Ideen für das Lösen der beiden Aufgaben. Die Befunde legen nahe, dass der Inhaltsbereich für die Bearbeitung in verschiedener Hinsicht eine Rolle spielt und dass sich die drei Jahrgangsstufen bezüglich verschiedener Merkmale der Bearbeitung voneinander unterscheiden.
2010
Beschäftigen sich Grundschüler/innen mit mathematischen Problemen, drücken sie ihre Ideen und Vorstellungen auf vielfältige Weise aus. Mit Gestik, Lautsprache, Schrift, Handlung usw. interagieren sie und setzen sich mit dem kulturell eingebundenen mathematischen Angebot auseinander. Die verschiedenen Ausdrucksmodi wirken dabei komplex ineinander und generieren so zusammen das, was als Ausdruck wahrgenommen wird. Dabei folgen die Ausdrucksweisen verschieden konventionalisierten Systemen: Während z.B. Lautsprache grammatikalisch beschreibbar ist und einem hierarchischen, linearen System folgt, wird Gestik stärker spontan und intuitiv geäußert und kann komplexe zeitlich-räumliche Beziehungen ausdrücken. Um sich der Komplexität dieser vielfältigen Ausdrucksweisen anzunähern, fokussiert der Beitrag geäußerte Gestik im Zusammenhang mit auftretender Lautsprache in mathematischen Gesprächen von Kindern.
Multimodales Erzählen in der Orchesterprobe
2020
The focus of attention in this contribution are narrative sequences in orchestra rehearsals realized by the conductor using different semiotic resources such as talk, gesture, facial expressions, gaze and body movement. Adopting a conversation analytic approach to a video-recorded orchestra rehearsal, the article aims to illustrate how narrative elements are implemented in the primarily instructive context of the rehearsal and which functions such narrations fulfil (i. e. joke, argumentation etc.). It will be demonstrated how storytelling is started, unfolded and brought to an end under sequential and multimodal conditions. The analysis also considers how the musicians react to the conductor’s narrations – through gaze, facial expressions and talk – and how they contribute as listeners to the production of narratives. The findings show that the conductor as the narrator and the musicians as his audience organize narrating in orchestra rehearsals in an interactive, multimodal and seq...
Flexibles Verstehen der ganzen Zahlen und Operationen im Kontext der Grundschullehrerausbildung
2016
Dieser Beitrag zeigt eindrücklich auf wie komplex die schriftlichen Rechenverfahren der Addition und Subtraktion in ihrem Verständnis sowohl für Kinder als auch für Lehramtsstudierende sind. Zur Erarbeitung dieser schriftlichen Rechenverfahren kommt der Analyse und der Arbeit mit didaktischen Materialien eine bedeutsame Rolle zu. Die Ergebnisse einer detaillierten Analyse weisen darauf hin, dass die Materialien ganz unterschiedliche Prinzipien unseres Zahlsystems fokussieren und erst die Summe der vorgestellten Materialien ein flexibles Verstehen der ganzen Zahlen und Operationen unterstützt. Insbesondere die Verknüpfung des Prinzips der Bündelung mit dem Prinzip des Stellenwerts ist hierfür entscheidend.
Formelnutzung im Physikunterricht – eine Lehrerbefragung
In einer schriftlichen Befragung wurden die Sichtweisen von Lehrerinnen und Lehrern (n = 244) zur Rolle der Mathematik im Physikunterricht untersucht. Eine offen zu beantwortende Frage war, wie Formeln im Unterricht, in Klausuren und in Hausaufgaben eingesetzt werden. Es zeigte sich, dass im Unterricht eher der theoretische Hintergrund von Formeln von Bedeutung ist und in Klausuren und Hausaufgaben eher praktische Aspekte überwiegen. Die Nutzung von Formeln: in Hausaufgaben und Klausuren ist ähnlich, in Hausaufgaben soll der Umgang mit Formeln geübt werden, in Klausuren tritt jedoch das Herleiten von Formeln in den Vordergrund.
Prenzel Manfred Hrsg Doll Jorg Hrsg Bildungsqualitat Von Schule Schulische Und Auberschulische Bedingungen Mathematischer Naturwissenschaftlicher Und Uberfachlicher Kompetenzen Weinheim Beltz 2002 S 51 64, 2002
Die in der Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form-durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahrenreproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere Datenverarbeitungsanlagen, verwendbare Sprache übertragen werden. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk-und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren oder auf ähnlichem Wege bleiben vorbehalten. Fotokopien für den persönlichen oder sonstigen eigenen Gebrauch dürfen nur von einzelnen Beiträgen oder Teilen daraus als Einzelkopie hergestellt werden. Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte oder genützte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54 (2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG Wort, Abteilung Wissenschaft, Goethestr. 49, 80336 München, von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.
Selbstberichtete Praktiken von Lehrkräften im inklusiven Mathematikunterricht – Eine Interviewstudie
Journal für Mathematik-Didaktik, 2020
ZusammenfassungWie Lehrkräfte ihren inklusiven Mathematikunterricht ausgestalten, wird im Modell der gegenstandsbezogenen Expertise dadurch charakterisiert, welche Praktiken sie zur Bewältigung typischer didaktischer Anforderungssituationen nutzen: Lernvoraussetzungen identifizieren und diagnostizieren, differenzieren, fördern und gemeinsames Lernen anregen. Die qualitative Interviewstudie untersucht die selbstberichteten Praktiken der Lehrkräfte bzgl. der zugrundeliegenden inklusionsbezogenen Orientierungen und Wahrnehmungs- und Denkkategorien. Interviewt werden 17 Lehrkräfte, die ihre Praktiken beschreiben und reflektieren, und zwar alle zur gleichen Unterrichtseinheit „Prozente verstehen“ (Klasse 7). Die qualitative Analyse rekonstruiert fünf typische Leitkategorien: soziale Teilhabe, Beschäftigung, Aufgabenbewältigung, inhaltliche Teilhabe und stufengerechte Lernzuwächse, zwischen denen die Lehrkräfte wechseln. Die Analyse zeigt, wie sich diese Leitkategorien in den Praktiken ge...