Christliche Erbschaft der Rhetorik im Mittelalter (original) (raw)

J.B. Metzler eBooks, 2011

Abstract

Die Geschichte der Rhetorik im Mittelalter ist gepragt durch das Zusammentreffen der uberkommenen antiken Kultur mit der christlichen Lehre. Der Kirchenvater Hieronymus (ca. 345–420) verglich das christliche Erbe an den Wissensdisziplinen der Antike mit der Behandlung einer gefangenen Frau.[1] Er deutete eine Bibelstelle allegorisch und lieferte damit ein im Mittelalter oft wiederholtes Argument: Wer in einem Kriege Gefangene genommen und ein mitgefangenes »Weib von schoner Gestalt« liebgewonnen habe, der mag sie getrost in sein Haus nehmen. »Und sie schere dann ihr Haupt, beschneide ihre Fingernagel, lege ihre Gefangenenkleidung ab, verbleibe in deinem Hause und betrauere noch einen Monat lang ihren Vater und ihre Mutter. Danach magst du zu ihr eingehen und sie ehelichen, das sie dein Weib sei.«[2]

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