Eichfeld, I., 2020 (2024): Ein mittelalterlicher Bronzegrapen aus Emmen, Landkreis Gifhorn. Die Kunde. Zeitschrift für niedersächsische Archäologie N.F. 71, 2020 (2024), 77-85. (original) (raw)
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An die Wälle und Gräben des zwischen den Ortschaften Wunderbüttel und Glüsingen gelegenen "Hünenkamps" können sich ältere Anwohner noch gut erinnern. Die bis in die 1970er Jahre noch weitgehend erhaltene Anlage war mit einem Durchmesser von deutlich mehr als 400 Meter und einer Fläche von etwa 11,7 Hektar nicht nur eines der größten archäologischen Denkmäler im heutigen Landkreis Gifhorn. Sie war auch eines der größten Denkmäler dieser Art in der gesamten norddeutschen Tiefebene – also wahrhaftig „hünenhaft“. Von der einst riesigen Wallanlage sind heute keine Reste im Gelände mehr erkennbar. Luftbild zeigen jedoch, dass in den tieferen Grabenbereichen noch mit ungestörten Schichten zu rechnen ist. Im September 2018 wurde daher eine archäologische Sondage durch die Kreisarchäologie Gifhorn in Zusammenarbeit mit der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft des Museums- und Heimatvereins Gifhorn e.V. durchgeführt.
Nach heutiger Kenntnis haben die bandkeramischen Bauern die Lössgrenze nicht dauerhaft nach Norden überschritten. Sie standen hier einem schwierigen Naturraum gegenüber, an den sich die mesolithischen Jäger und Sammler über Jahrtausende bestens angepasst hatten. Frühe Bauern und mesolithische Jäger und Sammler lebten in diesem Raum somit für mehrere Jahrhunderte als Nachbarn nebeneinander. Genau in diesen Horizont steinzeitlicher Parallelgesellschaften gehören einige der mesolithischen Funde und Befunde, die 2013 bei Ausgrabungen auf dem Gelände des heutigen Gemeindezentrums in Meine entdeckt worden sind. Der Aufsatz gibt einen Überblick über die wichtigsten bei den Untersuchungen entdeckten Funde und Befunde.
Bei Grabungen in der kaiser- und völkerwanderungszeitlichen Siedlung von Mahlstedt (Ldkr. Oldenburg) kamen zwischen 1979 und 1983 auch verschiedene römische Gegenstände zum Vorschein. Die trotz der kleinen Grabungsfläche relativ zahlreich vorhandenen Fremdgüter lassen erkennen, dass Bewohner der Siedlung zeitweise intensive Kontakte in das Römische Reich unterhielten. Das Spektrum der römischen Objekte lässt darauf schließen, dass sich einzelne Personen vermutlich als Söldner im Römischen Reich aufgehalten und dabei auch römische Ideen, Gebräuche und Glaubensvorstellungen kennen gelernt haben. So könnte ein silberner Fingerring, der in der Herdstelle eines Hauses gefunden wurde, als Opfergabe an die römischen Hausgötter, die Laren, niedergelegt worden sein. Zu den Besonderheiten der Siedlung gehört zudem ein sogenanntes Fenstergefäß, in dessen Boden ein grünliches Glasfragment eingesetzt ist.