Stanisław Wyspiańskis Libretto Daniel und die Deutung des Propheten Daniel in der polnischen Literatur (original) (raw)
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2019
Als die Schriften des Magisters David von Dinant 1210 und 1215 in Paris für häretisch erklärt, deren Lektüre und Besitz unter Strafe gestellt und sie zur Vernichtung verurteilt wurden, war dieser offenbar nicht mehr am Leben. Wie wirksam diese Verurteilung war, belegt die Tatsache, dass kein Schriftstück dieses Autors für die Nachwelt erhalten blieb. Seine Lehren und die ihm attestierten Irrtümer lägen im Dunkeln, hätte nicht Albertus Magnus längere Passagen aus seinem Liber Tomi zitiert. Alberts Zeugnis diente als die Grundlage für den Versuch einer Rekonstruktion der Doktrin des David und als Ausgangspunkt für die Spurensuche nach dessen Schrifttum. A. Birkenmajer gelang es in den Handschriften von Gent, Oxford, Paris und Wien anonyme Texte zu entdecken und sie als Fragmente der Werke Davids zu identifizieren. M. Kurdziałek erschloss sie kodikologisch, philologisch und inhaltlich und wies nach, dass David von Dinant seinen Paraphrasen der naturphilosophischen Werke des Aristoteles deren griechische Überlieferung zu Grunde legte. Seine bahnbrechenden Untersuchungen stellte Kurdziałek der kritischen Edition der Quaternulorum fragmenta als deren Prolegomena voran. Sie erschienen 1963 im polnischen Wissenschaftsverlag in Warschau. Aufgrund politisch motivierter Auflagen im einstigen Ostblockstaat durften die Prolegomena nur in polnischer Sprache publiziert werden. Die neuerliche Wiederbelebung der Forschung zu David von Dinant und die Kontroverse um die historische Stimmigkeit der von Kurdziałek erzielten Ergebnisse, die zu dessen Gunsten entschieden wurde, ist der Anlass, seine Prolegomena erstmalig in deutscher Übersetzung einem breiteren Fachpublikum zugänglich zu machen.
Mediumistische Schreibkonzepte in der polnischen Literatur über die
In verschiedenen Kulturen, in denen die Formel der Totenbeschwörung zu finden ist, spielt die Existenz eines spezifischen Medium, dem die Funktion eines Mittlers zukommt, eine grundlegende Rolle. Die besondere Rolle des Friedhofs im Judaismus, der nicht nur als " beijt kwarot " (Haus der Gräber), sondern auch euphemistisch als " Haus des Lebens " bezeichnet wird, verdeutlicht den Rang, den man den Toten in dieser Kultur einräumt, deren Geister, gemäß der Legende, sich über diesem, ihnen für die Ewigkeit geschenktem Ort erheben. Mitteleuropäische Regionen, in denen die Shoah stattfand, werden als symbolischer Friedhof aller Ermordeten und Verbrannten gesehen; daraus resultiert die in der Kunst so häufig erwähnte und hervorgehobene Anwesenheit der jüdischen Geister. Wie Slavoj Žižek schreibt, dank der Begräbnisrituale schreiben sich die Verstorbenen " in den Text symbolischer Tradition ein, die ihnen garantiert, dass sie trotz des Todes im Gedächtnis der Gemeinschaft
Uniwersytet Warszawski, 2020
Das Ziel dieser Lizentiatsarbeit mit dem Titel „Sprache des polnischen männlichen homosexuellen Milieus und ihre deutsche Übersetzung im Roman „Lubiewo“ von Michał Witkowski“ ist die Analyse der Sprache der homosexuellen Männer, insbesondere des Wortschatzes und der Merkmale dieser Sprache. Das Thema, die Ziele und die Arbeitsmethoden werden im ersten Kapitel definiert. Begriffe, die im Zusammenhang mit dem Thema der Arbeit relevant sind, werden im zweiten Kapitel beschrieben. Im dritten Kapitel werden Übersetzungsmethoden von Slang präsentiert. Das vierte, empirische Kapitel analysiert die von männlichen Homosexuellen gesprochene Sprache. Der letzte Teil der Arbeit ist ein polnisch-deutsches Wörterbuch mit der Auswahl charakteristischer Vokabeln aus dem Roman „Lubiewo“.
Deutsch-polnische Affinitäten im Schaffen Tadeusz Kantors
Zeitschrift für Slawistik, 2016
was one of the most prominent artists of the 20 th century Polish art. His authorial theatre was recognized all over the world. Kantor derived inspiration for his works from the reminiscences, the so called "memory mechanisms"(pol. Klisze pamięci), paying attention to the fact that these memories are intertwined and overlap with historic events, which is referred to as collective memory. One may therefore find in Kantor's works numerous elements and characters excerpted from German culture. This paper aims at investigating Polish-German interconnections. Furthermore, by adopting the perspective of the modern audience this study attempts to examine whether the values of Kantor's Oeuvre are still vital and relevant in modern times and how they are perceived by the contemporary German audience.
A niech to wszyscy diabli! - Polnisches Fluchen und Verfluchen im allgemeinslavischen Kontext
Wer sich die Beschäftigung mit einem sprachlichen Phänomen wie dem Fluchen zum Ziel gesetzt hat, stößt bei seinen Recherchen alsbald auf überraschte Reaktionen. In den Köpfen vieler -nicht nur polnischer -Sprecher existiert das Bild, Fluchen gehöre zur "dunklen" oder "schmutzigen" Seite der Sprache, weswegen die Berechtigung der Forschung auf diesem Gebiet zunächst von vielen in Frage gestellt wird. Auch die Sprachwissenschaft hat sich vor allem in Osteuropa sehr lange zurückgehalten, sich mit Flüchen und Vulgarismen zu beschäftigen. Bis Anfang der 90er Jahre war auf diesem und ähnlichen Gebieten kaum Forschung möglich. Aber mit der politischen Lage wandelte sich auch das Wissenschaftsverständnis, so dass in den letzten zwei Jahrzehnten in Osteuropa eine ganze Reihe von Beiträgen zu zuvor tabuisierten Aspekten der Sprache erschienen sind. Am besten erforscht ist hier bisher das Russische (z.B. Achmetova 1997, Ermen 1991, sicher werden andere Länder in den nächsten Jahren jedoch nachziehen. Warum beschäftigt man sich überhaupt mit einem Thema wie dem Fluchen? Fluchen gehört untrennbar nicht nur zur polnischen, sondern zu so gut wie jeder Sprache der Welt und stellt viel mehr als nur eine Randerscheinung dar. Fluchen wird oft missverstanden und mit der Benutzung von vulgärer Sprache gleichgesetzt, was es für manche grundsätzlich verwerflich macht. Aber bei Weitem nicht alle Flüche sind obszön oder anstößig, und auch Sprecher, die sich niemals eines Wortes aus der Fäkalsprache bedienen würden, fluchen von Zeit zu Zeit. Aber auch die tatsächliche Vulgarität vieler Flüche bedeutet nicht, dass es für ihre Erforschung keine Berechtigung gäbe. Es wäre nicht im Sinne der Sprachwissenschaft, bestimmte Bereiche der Sprache einfach auszuklammern, nur weil sie nicht den gesellschaftlichen Normen entsprechen.
Der Geschichtsfreund : Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, 1998
Die im Kanton Luzern gelegene Pfarrei Ruswil besitzt einen reichen und wertvollen Bestand an historischen Paramenten. Das wohl Kostbarste ist ein im 18. Jahrhundert auf eine neue Kasel übertragenes, von einem spätgotischen Messgewand stammendes Astkreuz mit Reliefstickerei. Das grüne Kreuz mit den roten Schnittstellen steht auf einem stilisierten Felsen mit Totenkopf. Die Stickerei, von der sich nur das Haupt des Gekreuzigten im Originalzustand erhalten hat, stammt aus dem 15. Jahrhundert. Für diese Datierung sprechen nicht nur Stil, Material und Herstellungstechnik, sondern auch die spirituellen Beweggründe, die zu dieser Form der Darstellung geführt haben (Abbildung 1). Zu vergleichen ist das Kreuz mit dem sogenannten Zwingli Messgewand im Kloster Engelberg und einem Kaselkreuz aus dem Basler Münster (jetzt im Historischen Museum). Nach Adolf Reinle ist es – mit Ausnahme des Ulrichsmessgewands in Luthern – das einzige mittelalterliche Parament im Kanton Luzern.