«Qualitätskritik und Textkritik» – über Vorbedingungen historischer Analyse (original) (raw)

„Gesellschaftskritik“, „Kulturkritik“, „Sozialkritik“, „Zeitkritik“. Zuschreibungen und textuelle Korrelate fiktional-literarischer Kritik

2025

Non-terminologized terms such as social critique, cultural critique, or critique of contemporary affairs play a major role in literary studies. This article (a) compiles scattered definitions from research, (b) analyzes the occurrence of critique composites and the attributions to literary works made with them in a corpus of literary studies handbooks, and (c) outlines a research field of fictional-literary critique, which relates attributions of fictional critique to literary texts on the one hand and their textual correlates in the sense of text feature configurations on the other hand.

Historische Analyse statt Ideologiekritik

Geschichte und Gesellschaft

The debate regarding the applicability of the secularization thesis needs to make a sharp distinction between the context in which it was created and the grounds for its validity. The aim of this essay is to find empirically and theoretically wellfounded arguments against the secularization theory and to examine whether they are justified or not. But before announcing one's intention of criticizing the secularization theory, one needs to know what it actually says. Frequently an abridged, unilateral concept of the theory is used enabling one to dissociate oneself from it critically. Therefore, this essay starts with a brief presentation of the main presumptions of the secularization theory, goes on to list the major points of criticism before ending with a discussion of their justification.

„Ohne Quellen keine Geschichte…“ – aber ohne Theorien geht es auch nicht. Einige subjektive Bemerkungen zum Zusammenhang von Quellenkritik und Theoriebedürftigkeit der Geschichtswissenschaften.

in: Doing History. Praxisorientierte Einblicke in Methoden der Geschichtswissenschaft, hrsg. v. Robert Friedrich, Sven Jaros, Elisa Satjukow, Katharina Seibert und Stefanie Wiehl, Leipzig 2018, S. 17-26.

Dieser kleine Beitrag ist das Ergebnis eines Vortrags, den ich im Rahmen des im Sommersemester 2017 am Historischen Seminar der Universität Leipzig abgehaltenen Projektmoduls „Doing History. Anwendung von Methoden und Theorien der Geschichtswissenschaft.“ (gefördert durch die LaborUni der Universität Leipzig) gehalten habe. Das Ziel des Moduls war, Studierenden die verschiedenen theoretischen und methodischen Ansätze, die die Nachwuchswissenschaftler des akademischen Mittelbaus in ihren eigenen Qualifikationsarbeiten zur Anwendung bringen, praxisorientiert zu vermitteln, damit sie diese in kleinen Fallstudien selbstständig umsetzen. Mein Vortrag zum Thema "Quellenkritik und Theoriebedürftigkeit in den Geschichtswissenschaften" stellte dabei die einführende und das Modul einrahmende Klammer dar, um den Studierenden die Notwendigkeit der Quellenkritik und die sich daraus unmittelbar ableitende Theoriebedürftigkeit des historischen Arbeitens nahezubringen. Der Beitrag drückt daher meine ganz persönliche Sicht aus, wie und warum Theorien in der Geschichtswissenschaft zur Anwendung kommen sollten, beansprucht aber freilich aufgrund der gebotenen Kürze der Publikation und der Ausrichtung an ein studentisches Publikum keine umfassende Tiefenschärfe zum komplexen Thema der Theoriedebatte in der Geschichtswissenschaft. Die gesamte Broschüre ist kostenlos als Download erhältlich: https://forschungsforum.wordpress.com/doing-history/

Lektüreverhalten und „Intertextualität" oder Hinweise auf literarische Bezüge im Kommentar der Historisch-Kritischen Ausgabe Christine Lavants

Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv, 2007

Es kann keine sinnvolle Werk- bzw. Gesamtausgabe ohne die Sammlung und Kommentierung von Briefen geben. Es braucht unbedingt so viele Selbstaussagen des Autors, der Autorin wie möglich. Die gewonnenen Kenntnisse über Produktionsbedingungen und -verfahren des Autors, der Autorin sind wichtig, um angemessene editorische Entscheidungen treffen zu können. Auch das Lektüreverhalten sollte analysiert werden. Bei Christine Lavant zeigt sich eine außerordentliche Fluktuation von Büchern. Armut und wenig Wohnraum sind schlechte Voraussetzungen für eine eigene Bibliothek. Bücher erhielt sie geschenkt oder lieh sie aus. Sie nutzte auch Leihbibliotheken. Christine Lavant war bibliophag, sie hat Bücher gefressen, ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen, und sie hat sich daraus genommen, was sie ansprach. Anhand von Beispielen werden Intertextualitäten in Lyrik und Prosa Christine Lavants dargestellt. (Die Edition des "Kommentierten Gesamtbriefwechsels Christine Lavant" konnte nach einem von uns unabhängigen, unvorhersehbaren Rechtsstreit nicht erscheinen. Dasselbe gilt für die hier angesprochene Werkausgabe. Letztere ist NICHT identisch der später erschienenen Ausgabe im Wallstein-Verlag, die keine diesbezüglichen Kommentare anbietet.)

Psychoanalyse – Schicksale einer «Kritischen Theorie»

Journal für Psychoanalyse, 2019

Was ist überhaupt eine «Kritische Theorie», und inwiefern kann die Freudsche Psychoanalyse als eine solche gelten? Und wenn sie denn eine war – oder irgendwie noch immer eine solche ist –, warum wollten und wollen so viele Psychoanalytiker davon nichts wissen? Und was hat es schliesslich mit den «Schicksalen» dieser «Kritischen Theorie» auf sich?