Wojna i współczesność (original) (raw)
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Abschreckung, Erzwingung und moderne Kriege
Abschreckung, Erzwingung und moderne Kriege Abschreckung wird im militärischen Kontext oft als nukleare Abschreckung verstanden. In Politik und Militärstrategie ist Abschreckung und Erzwingung seit jeher Teil einer umfassenderen Konzeption. Bereits bei Sun Tzu Wu finden sich Maxime, die den Sieg ohne die siegreich geschlagene Schlacht als den höherwertigen Sieg bezeichnet. 1 Auch bei Carl von Clausewitz (1780-1831) in seiner Schrift "Vom Kriege" findet sich die Erzwingung, indem Krieg als die Anwendung von physischer Gewalt zur Durchsetzung der eigenen Interessen definiert wird. 2 Diese Gewalt, sei das Mittel zum Zweck, wobei der Zweck das Durchsetzen des eigenen Willens gegen den des Feindes sei. 3 Strategie sei nun der "Gebrauch des Gefechts zum Zweck des Krieges". Diese Strategie müsse "dem ganzen kriegerischen Akt ein Ziel setzen, welches dem Zweck desselben entspricht". 4 Bereits Bernard Brodie (1910-1978) hatte 1946 in seinem Buch The Absolute Weapon, das als Grundwerk der nuklearen Abschreckungsstrategie gilt, geschrieben, dass bis dato der Hauptzweck von Streitkräften das Gewinnen von Kriegen war. Im nuklearen Zeitalter jedoch müsse der Hauptzweck von Streitkräften das Abwenden von Kriegen sein. 5 Der britische Premierminister Harold MacMillan (1894-1986/1957-1963) ging zusätzlich davon aus, dass es in Zukunft keine Schlachten im herkömmlichen Sinn mit einem Sieg nach langem Kampf geben würde, da der totale Krieg auch die totale Vernichtung bedeuten würde. Deshalb sah er die Rolle von Streitkräften in der Kriegsverhinderung und nicht in der Kriegführung. 6 Brodie ging davon aus, dass die Fähigkeit zur atomaren Vergeltung eines Angriffes mit einer bis dato unbekannten Zerstörungsmacht jeden Aggressor abhalten werde, auch wenn dieser davon ausgehe, den Krieg zu gewinnen. Wenn allerdings eine Seite atomare Waffen ohne die Furcht vor einem Gegenschlag einsetzen könne, so werde die Atombombe sicherlich zu einer aggressiveren Politik dieser Macht führen. Um dies zu verhindern müssen alle notwendigen Schritte unternommen werden, so dass der Seite, die Atomwaffen einsetze klar sei, dass sie ebenso gegen sie selbst eingesetzt werde. 7 Um dies zu gewährleisten, müsse alles daran gesetzt werden zu verhindern, dass eine feindliche Macht auf irgendeine Art ein Monopol im Bereich der Atomwaffen erlange. 8 Für Konflikte zwischen Atommächten und Nichtatommächten sieht Brodie ein zusätzliches Potential für erpresserische Diplomatie und für "faits accomplis". 9 Kriegführung mit atomaren Waffen sei lt. Brodie nicht unbedingt gewalttätiger als konventioneller Krieg, der atomare Krieg zeichne sich allerdings durch die Konzentration der Gewalt in viel kürzerer Zeit aus. 10 Damit die Streitkräfte unter diesen Voraussetzungen noch ihre abschreckende Wirkung aufrecht erhalten könnten, müssten sie massiv umstrukturiert werden. Der Einsatz atomarer Waffen zur Erzwingung erschien Brodie nicht nur als hartherzig, sondern auch als dumm, da schon konventionelle strategische Bombardierung die schlechteste Art 1 wäre einer militärisch unterlegenen Macht seinen Willen aufzuzwingen (maximum of indiscriminate destruction and minimum of direct control). 11
„Gefallen gegen die Gegenwart“
De Gruyter eBooks, 2022
Gefallen gegen die Gegenwart" (Anti-)Modernismus, politische Abgrenzungen und alte Feinde in politischen Zukunftsromanen des Jahres 1924 In einem der zahlreichen Gespräche zwischen den beiden zentralen Protagonisten des Romans Und wieder wandert Behemoth. Roman einer Spätzeit von Egmont Colerus, erschienen 1924 im Atlantischen Verlag, findet sich eine Passage, die in bemerkenswerter Weise die Bedeutung eines Nachdenkens über Vergangenheit und Zukunft für das Verständnis von Gegenwart konzipiert. Auf die von seinem Freund und Gegenspieler, dem Architekten, Künstler und Dichter Zarathustra Orley, gestellte Frage, wie er sich die Zukunft vorstelle, antwortet hier der Unternehmer, Maschinenmonopolist, "Trillionär"¹ und Herr über die Elektrizitäts-, Licht-und Finanzwirtschaft der westlichen Hemisphäre Roger Herckenau: "Sie rufen mich zu Rätseldeutungen auf, Zarathustra Orley, denen ich mich nicht gewachsen fühle. Ja, Sie verlangen von mir Prophezeiungen. Darauf kann ich Ihnen nur antworten, daß es meiner Ansicht nach nur ein wahres Wissen um die Gegenwart gibt! Geschichte und Utopien sind bunte Verkleidungen des Augenblicks, noch öfters Zerrbilder der heutig lebendigen Kräfte. […] Daher liebe ich nur jene Art zeitloser, das heißt bewußt gegenwartsverbundener Geschichte, die weder eine Erzählung des Vergangenen noch eine sogenannte Prophezeiung ist. Ein Sehen, das die heute schon vorhandenen Ansätze, die noch verborgenen Keime zum Ende spinnt oder sich in Vergangenes, das uns ähnlich war, verhüllt, um Gegenwärtiges farbenglühender zu sagen. Dann ist ein Seher in meinem Sinne nicht ein Mensch, der die Zukunft, die wirklich einmal werdende Zukunft sieht oder die wahre Vergangenheit durchleuchtet, sondern er ist ein Seher, ein Sehender der Gegenwart in ihren verborgensten Anzeichen. Ob die Zukunft aber diese Ansätze entwickeln wird, ob die Vergangenheit diese von uns hineingelegten Ähnlichkeiten aufwies, kann niemand sagen".² Ein gesichertes Wissen über Vergangenheit und Zukunft, so Herckenau, der sich in seiner Erörterung der Zuweisung einer Rolle als Prophet entzieht, sei unmöglich. "Wahres Wissen", ein Wissen, das als tatsächlich und wahrhaftig gelten könne, sei nur das gegenwärtige Wissen um die Gegenwart. Jede Interpretation von Vergangenem, auch wenn sie zu einer Gegenwart hinführe, jede Prognose hinsichtlich einer möglichen Zukunft, die aus dieser Gegenwart hervorgehe, sei letztlich nur eine Ausdeutung, oftmals nur eine verzerrende Interpretation (ein "Zerrbild") der Gegenwart. Aber im Bewusstsein um diese Bedingung, in einem
In: S. Wolfram and U. Sommer (eds.). Die Macht der Vergangenheit - Wer macht Vergangenheit?. (Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas, 3). Wilkau-Hasslau: Beier & Beran 1993. 3-12., 1993
Reflections on the relationship between the situation of archaeologists in the present, and their reconstruction of the past. Based on a conference paper given in Rostock in 1992.
GenderCodes - Transkriptionen zwischen Wissen und Geschlecht, 2007
Die Rede von der »Feminisierung der Kultur« beherrschte um 1900 die Wissenscodes von Männlichkeiten und Modernisierung. Interdisziplinär geht dieser Band den konträren Diskursen nach, in denen sich die Rhetoriken einer vermeintlichen Krise hegemonialer weißer Männlichkeiten ausbildeten. Betrachtet werden soziokulturelle, ästhetische und politische Felder sowie auch die Kanonisierung und Dekanonisierung von Wissenschaften. Visionen jüdischer Effeminierung stehen neben solchen des Hypervirilen, wissenschaftliche und poetologische Figuren des Dritten neben rassistischen Maskeraden und technischen Utopien.
Gegenwartsgesellschaften: Polen
1982
Zu diesem Buch Der Polen-Band erscheint in dieser Reihe als erste Arbeit über Gegenwartsgesellschaften und richtet sich vornehmlich an Soziologie-Studenten. Da Polen derzeit im Blickpunkt des allgemeinen Interesses steht, dürfte sich auch ein breiterer Leserkreis angesprochen fühlen. Vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung werden anhand statistischen Materials Bereiche der sozialen Makro-(Politik, Wirtschaft, Kultur, Schichtung) und Mikrostruktur betrachtet. Es folgt ein Abriß der deutsch-polnischen Beziehungen und ein Überblick über die Demokratisierungsversuche 1980/81.
Vergangenheit und Gegenwart der Gewalt
Kolumbien heute: Politik, Wirtschaft, Kultur, 2017
Jede Annäherung an die Formen der Gewalt in Kolumbien, an das Wesen und Werden des Krieges, an die Qualität der Demokratie und die Konstruktion von Frieden muss sich mit einer Reihe von Analyserahmen und interpretativen Kernen auseinandersetzen, auf denen die Lektüren und Diagnosen bezüglich der Entwicklungen basieren, die im Laufe des vergangenen halben Jahrhunderts in dem Land stattgefunden haben. Einige dieser Ansätze und interpretativen Kerne sind seit langem bekannt, andere sind neuerer Natur; einige sind eher konventionell, andere disruptiver. Aber alle beeinlussen die akademische Deinition von Sichtweisen des Landes, die Geschichtsschreibung, die Erinnerungskultur und die staatlichen Politiken. Die verschiedenen Berichte von Kommissionen zur Erforschung der Gewaltursachen (Jaramillo 2014; Jaramillo/Torres 2015) wurden genauso als Legitimationsinstrumente genutzt wie die im Laufe der Jahre im Rahmen von Friedensbemühungen geschafenen Verhandlungsstrukturen und -dispositive (Arias 2008). Der folgende Text zeigt sechs zentrale Argumentationslinien auf, die sich aus den Berichten der Kommissionen und aus der Fachliteratur über den Konlikt in Kolumbien ergeben. Am Ende werden einige Fragen aufgeworfen und Provokationen formuliert, um – inmitten der gegenwärtigen Begeisterung für den Frieden – ein zukünftiges Forschungsprogramm zu skizzieren.
Vergangenheit und Gegenwart in Moskau
Einsichten und Perspektiven, 2006
1 An dieser Stelle möchte ich mich für die finanzielle und organisatorische Unterstützung durch die Haniel-Stiftung und das Bayerische Hochschulzentrum für Mittel -, Ost -und Südosteuropa bedanken. Danken möchte ich auch all denjenigen, die mich bei meinem Aufenthalt und den Vorbereitungen dazu unterstützt und mich in meinem Entschluss gestärkt haben, insbesondere bei Prof. Dr. Edgar Hösch, Herrn Dr. Zöckler und bei meinen Eltern.
The paper deals with various perspectives on war and reasons for war in Political Science & Peace Research