Vom „lose-lose“ zum „win-win“ – funktioniert das? (original) (raw)
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„Schenken heißt nicht verlieren“
L' Homme, 1998
Arru, "Schenken heißt nicht verlieren" "Schenken heißt nicht verlieren" Kredite, Schenkungen und die Vorteile der Gegenseitigkeit in Rom im 18. und 19. Jahrhundert* Angiolina Arru 1. Die Verhandlungen um eine Mitgift Am Ende des 18. Jahrhunderts begibt sich eine jüdische Witwe zum Notar und erklärt ihm, daß sie, da kürzlich ihr Mann gestorben ist, nicht nur ein Recht auf Erstattung der 700 Scudi Mitgift hat, sondern-laut Testament-auch auf ein "einmaliges" Vermächtnis von 500 Scudi, und daß ihr außerdem die "Nutznießung des Jus Gazzagà, also der Besitz des Hauses" zukommt, in dem sie zusammen gelebt hatten. 1 Die Lage der Witwe könnte in diesen letzten Jahren des Jahrhunderts somit eigentlich sehr gut sein. Bargeld zu erhalten, ist ein großer Vorteil in einer Krisenzeit: Wir sind am Vorabend der französischen Besetzung, und es mangelt vor allem an Bargeld, so daß nunmehr fast alle Zahlungen in Kupons erfolgen. 2 Es wäre sicher nicht schwierig gewesen, das Geld zu einem günstigen Zinssatz anzulegen, das geerbte Haus selbst zu benutzen und so die Miete zu sparen. Dennoch erklärt Consola Ambron-so der Name der Witwe-an einem Märztag des Jahres 1794, nachdem sie dem Notar ihre finanzielle Lage erklärt hat, daß sie "als Frau nicht in der Lage ist, das ihr hinterlassene Geld anzulegen ... um damit den nötigen Gewinn für ihren standesgemäßen Unterhalt zu erzielen", und deshalb entschieden hat, "statt besagtes Geld fremden Personen anzuvertrauen, die ihr völlig fernstehen und keinerlei Verwandschaft mit ihr haben", das Geld den drei Neffen ihres Mannes zu schenken. Diese hätten sie während der ersten * Dieser Artikel ist das erste Ergebnis einer größeren Untersuchung zur Verwaltung der weiblichen Vermögen im 18. und 19. Jahrhundert. Ein Teil davon ist bereits auf dem internationalen Kongreß "Donne e proprietà" (Neapel, 20.-22. November 1997) vorgestellt worden. Eine italienische Fassung erscheint gleichzeitig unter dem Titel: "Donare non è perdere". I vantaggi della reciprocietà a Roma tra Settecento e Ottocento, in: Quaderni storici, 98 (1998).
Therapeutische Umschau, 2019
Zusammenfassung. Die pneumologische Rehabilitation (PR) ist ein wirksames Verfahren der nicht-medikamentösen Therapie bei chronischen Erkrankungen der Lunge und der Atemwege. Die meisten validen Daten gibt es zur COPD. Allerdings ist der Effekt der PR nach sechs bis zwölf Monaten nicht mehr nachweisbar, es sei denn der Patient nimmt im Anschluss an eine PR an einem Erhaltungsprogramm teil. Wie ein solches Erhaltungsprogramm in Bezug auf Ort, Länge, Intensität und Inhalte aussehen soll, ist Gegenstand aktueller Forschung. Deshalb sind konkrete Empfehlungen noch nicht verfügbar und weitere Studienresultate bleiben abzuwarten. In dieser Arbeit soll ein Überblick über die vorhandenen Ergebnisse gegeben werden.
Umwege und Umnutzung oder: Was bewirkt ein »Workaround«?
Die Kenntnis der alltäglichen Kniffe, Listen, Tricks, Drehs, Clous, der kooperativ ausgehandelten Regeln der Prozedur, der Flickschusterei des Problemlösens, der sprichwörtlichen Frickelei, auch der »Nebenabrede« am Gericht, kurz: dasjenige, was Michel de Certeau die »Taktiken« des Handelns genannt hat (1988 [1980] , S. 77 f.) und Harold Garfinkel den Umgang mit »normal, natural troubles« (1967, S. 192), ist für sozialen Zusammenhalt unabdingbar. Genau an dieser Stelle setzen wir an, immer in der Annahme, dass man diese Praktiken auch über die soziotechnische Dimension hinaus als »Workarounds« bezeichnen kann. Dazu skizzieren wir im Folgenden zunächst den Begriff selbst, stellen im Anschluss typische kooperative »Workaround«-Formen vor (USA: to kludge around, Indien: jugaad, Japan: chindōgu) und geben Ausblick auf ein kleines Forschungsprogramm zu Workarounds als »Medien der Kooperation«.
Dekonstruktion der „Ambivalenz“
Forum der Psychoanalyse, 2011
Zusammenfassung Die poststrukturalistischen neueinschreibungen (reiterationen) des Konzepts der ambivalenz geben wichtige anhaltspunkte für seine Weiterentwicklung, insbesondere um bildungsprozesse im Kontext von diskursiven normierungen des Subjekts fassen zu können. Der beitrag erläutert aus diesem bildungstheoretischen erkenntnisinteresse erstens die reiterationen, das heißt die neueinschreibungen des ambivalenzbegriffs im Kontext von Derridas theorie und Praxis der Dekonstruktion, zweitens das Verhältnis von ambivalenz und ambiguität im Kontext von Derridas theorie der "différance" und butlers theorie der "Performativität", um schließlich die bildungstheoretisch relevanten implikationen von ambivalenz im Kontext von butlers Subjekttheorie zu fokussieren.
Trauma und Berufskrankheit, 2010
Das Konzept des "damage control" (DC) stellt eine Versorgungsstrategie für schwerverletzte Patienten dar, bei der die Belastung durch die initiale operative Versorgung so gering wie möglich gehalten werden soll. Besonders günstige Auswirkungen des DC-Konzepts auf den klinischen Verlauf konnten bei schwerverletzten Patienten in einem kritischen Zustand nachgewiesen werden. Inwieweit auch Patienten mit spezifischen Verletzungen (Thoraxtrauma, Schädel-Hirn-Trauma) oder einem unklaren Gesamtzustand vom DC-Konzept profitieren, muss in weiteren prospektiven, randomisierten Studien geklärt werden.