Evaluationen im Umweltbereich. Ein Beitrag zum Nachhaltigen Wirtschaften? (original) (raw)

Praktische Herausforderungen bei Evaluationen in komplexen ökologischen Zusammenhängen - Maßnahmenplanung und Wirkungszusammenhänge bei Umweltevaluationen

In komplizierten oder komplexen Systemen sind kausale Handlungsketten oft sehr schwer nachzuweisen. In vielen Bereichen, etwa in Bezug auf Wirkmechanismen in Ökosystemen, besteht auch heute noch erheblicher Forschungsbedarf. In der Regel versucht Umweltpolitik, erkannte Probleme mit einem mehr oder minder geeigneten Massnahmenmix zu bewältigen. Oft sind auch naturwissenschaftliche Grundlagen nicht unumstritten oder werden Gegenstand politischer Auseinandersetzung. In vielen Fällen können vorwiegend Outputmessungen gemacht werden, etwas über die Verminderung von Luftschadstoffen oder zur Erhöhung der Anzahl Fische in einem Gewässer. Ob aber technische Massnahmen oder etwa Massnahmen, die auf eine menschliche Verhaltensänderung für die Änderung des Umweltzustands ursächlich ist, oder welche Einzelmassnahme in einem ganzen Massnahmenbündel besonders wirksam ist, sind Fragen, die oft unbeantwortet bleiben. Teilweise zeigt sich im Laufe der Zeit aber auch, dass Massnahmen ganz andere Effekte haben als jene, die man ursprünglich verfolgen wollte. Das Inputreferat soll anhand von Beispielen zeigen, mit welchen Schwierigkeiten umgegangen werden muss, wenn im Umwelt- und Energiebereich kausale Wirkungsabläufe ermittelt werden sollten. Anhand von Evaluationen in unterschiedlichen Umweltbereichen werden zunächst einige praktische Schwierigkeiten dargestellt, die auftauchen, wenn die politische Forderung erfüllt werden muss, dass einer bestimmten Massnahme oder einem Massnahmenbündel bestimmte Wirkungen zugeordnet werden soll und sich herausstellt, dass die Wirkungen nicht den Erwartungen entsprechen. Bei der Evaluation verkehrsbeschränkender Massnahmen bei verkehrsintensiven Einrichtungen wurde deutlich, dass das ursprüngliche Hauptziel der Verbesserung der Luftqualität durch technischen Fortschritt besser gefördert wird als durch Parkraumbewirtschaftung. Die Evaluation des Pilotprogramms Anpassung an den Klimawandel zeigt, welche Massnahmen für die Zukunft erfolgversprechend und umsetzbar sein könnten, wobei sich die Frage stellt, ob die Wirkung einfacher Einzelmassnahmen einfacher zu ermitteln ist als jene von Interventionen durch ganze Massnahmenbündel in komplexen Systemen. Das Beispiel Evaluation des Aktionsprogramms Biodiversität 2018 – 2027 soll schliesslich zeigen, welche Chancen und Risiken sich ergeben, wenn Programme und ihre Evaluation gemeinsam oder zumindest gleichzeitig geplant werde

Wertschaffendes Umweltmanagement

2001

In der Praxis trifft man häufig auf die Befürchtung, dass das Konzept des Environmental Shareholder Value in erster Linie zu weniger Umweltschutz führen wird. Richtig ist, dass es eine Reihe von Massnahmen identifiziert, die als verdeckte «Kapitalfresser» Unternehmenswert senken. Es gilt allerdings auch der Umkehrschluss. Das «Environmental Shareholder Value»-Konzept zeigt, dass auch Massnahmen, die den Ertrag nicht steigern oder sogar senken, Unternehmenswert schaffen können.

Beitragsserien: Integrative Umweltbewertung (Hrsg. W. Schr6der) 0kologische, 6konomische und rechtliche Umweltbewertung

Umweltwissenschaften Und Schadstoff Forschung, 2002

Zusammenfassung. Der Artikel gibt einen 0berblick fiber eine Beitragsserie zum Thema 'Integrative Umweltbewertung'. Es wird fiber die Genese sowie die inhaltliche und organisatorische Struktur eines Graduiertenkollegs berichtet, das in den Jahren 1996-2002 in zwei Phasen an der Universit~it Kiel eingerichtet war. Insbesondere wird auf die zentralen Begriffe Integration, Umwelt und Bewertung eingegangen. Ein besonderes Augenmerk tiegt zudem auf dem genannten Thema als Forschungs-und Lehrgegenstand sowie auf den Chancen und Barrieren fiir inter-disziplin~ire Kooperation und Kommunikation zwischen den Fachgruppen Okosystemforschung, Rechtswissenschaften und Wirtschafts-/Sozialwissenschaften. Am Schluss dieses LTbersichtsbeitrages werden die Beitriige der Serie kurz vorgestellt.

Wirtschaftsförderung als Intermediär für lokale Nachhaltigkeitstransition im Projekt „Stadtklima Münsterland“ in Rheine?

Standort, 2018

Zusammenfassung Das Projekt "Stadtklima Münsterland" strebt anhand einer Fallstudie für eine Fläche der Militärkonversion in Rheine die partizipative Planung eines zukunftsweisenden und besonders klimafreundlichen Stadtteils in integrierter städtebaulicher Lage an. Dabei agiert die Wirtschaftsförderung federführend als Intermediär und bindet Akteure der Bauwirtschaft, Projektentwicklung und der öffentlichen Verwaltung in die Prozesse ein. Sie soll in einem kooperativen Prozess das Bewusstsein und die Akzeptanz für nachhaltiges Bauen und Sanieren steigern und die Schaffung einer Kompetenzbasis dafür anstoßen.

Die Frühjahrstagung 2021 des AK Umwelt der DeGEval: „Evaluation von Umweltbildung“

Zeitschrift Fur Evaluation, 2022

Umweltbildung ist eine sehr heterogene Aufgabe. Sie beginnt vielleicht mit einer Sensibilisierung für die Wunder und Schönheiten der Natur im frühen Kindesalter, geht über spezifi sche Inhalte im schulischen Unterricht hin zu Vermittlung von Umweltwissen in der berufl ichen Bildung bis hin zu einer Information einer breiten Öffentlichkeit über Umweltfragen, Ökosysteme und die Situation der Umwelt. Entsprechend vielfältig sind die institutionellen Formen der Umweltbildung, beginnend etwa mit Waldkindergärten, Umweltbildungseinrichtungen, Bildungszentren in National-und Naturpärken oder Biosphärenreservaten, schulischen Umweltbildungsinstitutionen, Jugendheimen mit spezifi scher Ausrichtung auf Umweltbildung, Schulbauernhöfen und Freilandlaboren und Umweltakademien, die ergänzt werden durch eine gro ße Zahl von freiberufl ich tätigen Umweltpädagoginnen und-pädagogen. Viele Umweltbildungsmaßnahmen werden staatlich oder durch Stiftungen oder Umweltorganisationen gefördert. Der Bedarf nach Evaluation von Umweltbildung besteht und dürfte in den nächsten Jahren auch wachsen. Der AK Umwelt der DeGEval hat seine virtuelle Frühjahrstagung am 7. Mai 2021 der Evaluation von Umweltbildung gewidmet mit dem Ziel, Erfahrungen und Herausforderungen zusammenzutragen und praxisnah und interdisziplinär zu erarbeiten, welche Empfehlungen in methodischer Hinsicht für Evaluation von Umweltbildung gegeben werden könnten. Als Einstieg dienten drei Impulsreferate, die unterschiedliche Herangehensweisen zur Erfassung von Wirkungen im Bildungsbereich aufzeigten, aber auch, mit Blick auf die zukünftigen Herausforderungen, eine evaluationshistorische Einordnung leisteten.