Über den Spuren der Anderen: Ausgrabungen zur Fernwärmeleitung im Jahr 2022 (original) (raw)
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Neues Licht auf alte Funde, Studienjahr 2022
https://www.hmb.ch/en/news/news/ausbildung-universitaet-basel/#c8998, 2022
Unter der Leitung von Anna Flückiger und Nathalie Hertig bestimmten 15 Studierende Beigaben aus spätantiken und frühmittelalterlichen Gräbern, die in Basel ausgegraben wurden. Die folgenden drei Autor:innen haben ihre Untersuchungsergebnisse überarbeitet und für die HMB-Website Katalogbeiträge verfasst: Natalie Vogt, Rebecca Kündig, Louis Aelen Redaktion: Anna Flückiger, Nathalie Hertig, Universität Basel Archäologische Betreuung: Pia Kamber, Franziska Schillinger, HMB Fotos: Philipp Emmel, HMB Link: https://www.hmb.ch/en/news/news/ausbildung-universitaet-basel/#c8998
Ausgrabungen in Kaiseraugst im Jahr 2022
Jahresberichte aus Augst und Kaiseraugst, 2023
Beiträgen von Shona Cox, Matthias Nieberle und unter Mitarbeit von Philipp Schürmann) te der Erhaltungszustand des Amphitheaters abgeklärt und die Datierung weiter präzisiert werden. Daneben wurden einige Parzellen in Kaiseraugst mittels Geophysik und das extraurbane Heiligtum auf der Flühweghalde mit Metalldetektoren prospektiert.
Ausgrabungen in Asva im Jahr 2020 - Auf den Spuren des Bronzegießerplatzes
Archaeological Fieldwork in Estonia 2020, 2021
Die Arbeiten in Asva G, zumindest die Untersuchungen zum Gießerplatz, sind fast abgeschlossen. Die Zahl und Menge der kleinteiligen Gussformenstücke aus dem Sektor G (ca. 2.000), mit deutlicher Konzentration in einem Radius von nur wenigen Metern, belegen intensiven Bronzeguss am Südwesthang der Hochfläche von Asva. Holzkohlenester und wechselnde Bodenverfärbungen mit Brandlehmspuren deuten auf kurzzeitig benutzte Feuerstellen hin, u.a. in Verbindung mit der Metallschmelze. Mit zunehmender Tiefe kristallisierte sich die Struktur einer flachen, in die Moräne eingelassenen Grube heraus, gefüllt mit karbonisierten Hölzern. Vermutlich diente die Grube als Herdfeuer, u.a. zur Produktion von Brennholz für die stetige Holzkohlezufuhr im Schmelzprozess. Es könnte aber auch Metallschmelze durchgeführt worden sein, deren Spuren bzw. Metallreste beseitigt worden sind. Dass in Asva G bislang keine Tiegel und nur spärliche Reste von Brandlehm als Hinweis auf Ofenwände gefunden wurden, kann auch mit deren Weiterverwendung als Magerungszusatz (Schamott) für Gussformen und Tiegel erklärt werden (Trommer & Holdermann 2016, 102). In der Nähe zum Herdfeuerkomplex sind zudem diverse Gerätschaften aus Geweih und Stein zutage gekommen, die in der Metallverarbeitung im Einsatz gewesen sein können. Die materiellen Zeugnisse bzw. die archäologischen Quellen des Bronzegusses in Asva geben, wie in nahezu allen überlieferten Gießerplätzen der Bronzezeit im Ostseeraum, einen nur sehr fragmentarischen und ausschnitthaften Bestand wieder (Jantzen 2008). Das betrifft die verfügbaren Informationen zur Produktion, den Herstellungsprozessen und -techniken. Nur ein minimaler Ausschnitt des ursprünglich vorhandenen Gerätebestands liegt vor. Auch finden sich i.d.R. nur Arbeitsgeräte des Gießerhandwerks, die intentionell im beschädigten oder unbrauchbarem Zustand im Boden belassen wurden. Somit ist die Überlieferung der Abfallprodukte aus dem Bronzeguss bedingt bzw. beeinträchtigt durch die vielseitig wirkenden taphonomischen Prozesse. Aus Asva G sind nur in wenigen Fällen Bruchstücke von Kompositformen überliefert, deren Typenansprache (u.a. Tüllenobjekte) wegen der fragmentarischen Erhaltung unsicher bleiben muss. Die große Masse an einteiligen Ringgussformen indes scheint aber die Präferenz für den Guss von Ringobjekten annähernd proportional wiederzugeben. Unter den vielen Gießerfunden aus Asva G sind nur 15 Kleinbronzen, fast nur kleinste Ringstück- oder Drahtfragmente und Gussreste. Aus dem archäologischen Befund- und Fundverbreitungsbild lässt sich jedenfalls relativ eindeutig ablesen, dass intensiver Bronzeguss stattfand, dieser jedoch saisonal und im Wechsel mit anderen häuslichen oder produzierenden Tätigkeiten (z.B. Verarbeitung und Zubereitung tierischer Produkte). Bislang ergaben alle stratigraphisch fixierten Holzkohle- und Tierknochenproben aus dem Bronzeguss-Horizont (Gießerplatz) kalibrierte Daten zwischen 800–400 calBC (Hallstatt-Plateau; P VI der Nordischen Bronzezeit nach Montelius), und noch fehlt es an Daten oder Belegen, die den Beginn der Besiedlung von Asva und die aktive Beteiligung am Metallkreislauf im Ostseeraum absolutchronologisch vor 850/800 v.u.Z. ansetzen lassen. Es entspricht aber ganz dem überregionalen Phänomen der zeitlichen Entstehung und Ausbreitung sog. hillfort und hilltop Siedlungen mit intensiver Bronzegussaktivität (Podėnas & Čivilytė 2019). Die fortlaufenden Untersuchungen am breiten Spektrum der archäologischen Funde aus Asva G, inklusive der Ökofakte (Tierknochen und botanische Makroreste), und ihrer Kontexte werden die Lebenswelt und die Sozialbeziehungen der Bronzegießer und ihrer Gemeinschaft sicherlich noch näher beleuchten.
Die archäologische Begleitung der Verlegung einer Fernwärmeleitung in der Friedhofstraße erbrachte ein breites Spektrum an Funden und Befunden. Seine topografisch günstige Lage am Ufer eines Sees lockte Menschen aller urgeschichtlichen Epochen an diesen Ort. Die do-kumentierten Befunde decken Zeitspannen in der ausgehenden Mittelsteinzeit, der frühen und mittleren Jungsteinzeit, der Jungbronzezeit und der Eisenzeit ab. Das Areal war dabei weder durchgängig besiedelt noch lag hier der Kern der einstigen Siedlungen, die wohl etwas erhöht, auf dem heutigen Friedhof und den südlich daran angrenzenden Straßen lagen. Unverhofft deutlich traten die steinzeitlichen Aktivitäten zutage, die zuvor nicht bekannt waren. Hervorzuheben sind die 14C-datierten mesolithischen Kochgruben und die Keramik der Rössener Kultur, die sich durch ihre markanten Stichverzierungen zu erkennen gab. Die im Anhang beigefügten, bislang unveröffentlichten Grabungsberichte aus der Ufer- und der Gränertstraße vertiefen und verdichten unser Wissen um die anderen ur- und frühgeschichtlichen Siedlungsepochen in der Gemarkung, zu nennen sind hier die bronzezeitliche, eisenzeitliche und spätslawische Besiedlungsphase.
Gumboldt et al. 2022 – »Neue« steinzeitliche Menschenreste aus Südwestfalen – AiW
Archäologie in Westfalen-Lippe, 2022
Florian Gumboldt, Jörg Orschiedt / Michael Baales (2022): »Neue« steinzeitliche Menschenreste aus Südwestfalen. Archäologie in Westfalen-Lippe 2021, 42-45. Der Artikel stellt zwei menschliche Schädelfragmente vor, die kürzlich mit Hilfe der AMS 14C-Methode datiert wurden. Das Schädelstück wurde vor gut zwanzig Jahren bei Renaturierungsarbeiten im Naturschutzgebiet Hellinghauser Mersch bei Lippstadt (Kr. Soest) gefunden und in die Zeit des Übergangs vom Endneolithikum zur frühen Bronzezeit datiert. Das frühmesolithische Datum von etwa 8300 v. Chr. für das Oberkieferfragment aus der Balver Höhle (Hönnetal, nördliches Sauerland) stimmt genau mit dem Datum, das vor einigen Jahren für ein Hinterhauptbeinfragment aus der gleichen Höhle der gleichen Höhle gefunden wurde, überein. Die beiden Knochen könnten damit dem selben Individuum zugehören. Frühmesolithische Menschenreste sind nicht allzu häufig im nordwesteuropäischen Fundspektrum, umso erfreulicher dieses Ergebnis. The article presents two human skull fragments that were recently radiocarbon dated by accelerator mass spectrometry. The occipital bone fragment was found a good twenty years ago during renaturation work at the Hellinghauser Mersch nature reserve near Lippstadt (distr. Soest) and has now been dated to the transition from the Final Neolithic to the Early Bronze Age. The Early Mesolithic date of around 8300 BC obtained for the maxilla fragment from the Balver Höhle cave (northern Sauerland uplands, Hönne valley) corresponded exactly to the date established some 20 years ago for an occipital bone fragment recovered many decades ago from the same cave. The two bones may even have belonged to the same individual.
e-Forschungsberichte des Deutschen Archäologischen Instituts, 2022
First systematic investigations in the cemeteries of Rujum Sa'sa' south of the Tayma oasis focused on the interdisciplinary excavation and analysis of Bronze Age (3rd and 2nd millennia BCE) built tombs. More than two thousands of such tombs have survived as mounds on the surface, forming an extensive burial landscape. Most of them have a circular shape, and at least two types of different chambers are attested. Rectangular graves, meanwhile, are less common. During the first season of the project (2020), excavations were conducted in six graves. 14C data from human remains from these graves cover the late 3rd to early 2nd millennium BCE. The excavations and analysis of the collapse indicate that the tombs were not designed as ›tumuli‹ but were constructed with visible facades.