Profan oder sakral? Zur Herkunft des Osnabrücker Kaiserpokals (original) (raw)

Osnabrück – Jesuiten (1624 bis 1773/74)

Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Begi-nenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810, hrsg. von JOSEF DOLLE unter Mitarbeit von DENNIS KNOCHENHAUER , 2012

Die Jesuiten kamen im Zuge der sog. "Gegenreformation" 1625 in die Westfälische Bischofsstadt Osnabrück, gründeten noch 1628/32 eine Universität (Academia Carolina Osnabrugensis), flohen 1633 vor dem Einmarsch der Schweden aus der Stadt und kamen nach dem Westfälischen Frieden im Jahre 1651 in die Stadt Osnabrück zurück. Im Niedersächsischen Klosterbuch ist ihre Geschichte knapp und prägnant zusammegefasst.

Liebelei und Fehde: frühneuzeitliche Pokale aus Rhinozeros-Horn als Wissensobjekte

Bilder exotischer Tiere zwischen wissenschaftlicher Erfassung und gesellschaftlicher Normierung, 2021

Liebelei und Fehde Frühneuzeitliche Pokale aus Rhinozeros-Horn als Wissensobjekte Albrecht Dürers (1471-1528) Rhinocerus wurde wahrscheinlich häufiger als jedes andere Bild eines Tieres zu zoologischen, emblematischen, repräsentativen und auch schlicht dekorativen Zwecken in verschiedensten Medien vervielfältigt (Abb. 1). 1 Seine Entstehung, sein Aussehen und vor allem seine Rezeptionsgeschichte machen den Holzschnitt zu einem Schlüsselzeugnis der schwer zu überschätzenden Rolle von Bildern für die neuzeitliche Zoologie. Laut Inschrift geht der Holzschnitt zurück auf das seit der Antike erste lebend nach Europa gebrachte Nashorn, das aus Indien als Geschenk an den portugiesischen König im Jahr 1515 Lissabon erreichte und schon wenig später bei seiner Weiterverschiffung Richtung Rom verstarb. 2 Für mehr als 60 Jahre war es das einzige Nashorn, das man in Europa lebend oder überhaupt nur in Lebensgröße sehen konnte. Das zweite folgte 1579 wiederum in Lissabon, das dritte 1684 in London. 3 Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts folgten lediglich sechs weitere und erst ab dem 19. Jahrhundert nimmt deren Anzahl sprunghaft zu. 4 Für knapp 300 Jahre bestimmten das Bild, das man sich gemeinhin in Europa vom Nashorn machte, nicht eigene Seherfahrungen oder schriftliche Augenzeugenberichte, sondern Dürers vermutlich auf einer ihm zugeschickten Zeichnung basierender Holzschnitt. Dürers Rhinocerus ist der Prototyp eines Bildes, das einerseits ein 1

Kaiserinschriften aus Orippo (Dos Hermanas, Sevilla)

Marble fragments of two inscriptions provide new insights into the history of Orippo. The first is a honorific inscription probably from a dedication to the Roman emperor Aurelian, who is called restitutor orbis. The second was part of a monumental (building?) inscription (height of letters 30 cm) most likely associated with a public building within Orippo.

04_Die Päpste und das ostrçmische Kaisertum im sechsten Jahrhundert

2009

Seit dem Untergang des westrçmischen Kaisertums im Jahr 476 hatten sich die Päpste in Italien in einem herrschaftlichen Umfeld zu behaupten, das vom heterogenen Nebeneinander verschiedener Mächte geprägt war. Zwar war die okzidentale Hälfte des Imperiums 476 der staatsrechtlichen Theorie zu Folge unter die Alleinherrschaft des çstlichen Kaisertums zurückgefallen. In der Realität jedoch erçffnete der Untergang der westrçmischen Kaiserherrschaft in Italien den Raum für zahlreiche neue Herrschaftsbildungen. Noch im 5. Jahrhundert waren dies zunächst der Prinzipat des Skiren Odoaker, der bald vom ostgotischen regnum abgelçst wurde; in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts folgten das langobardische Kçnigreich von Pavia sowie die weitgehend eigenständigen Herzogtümer von Benevent und Spoleto. Seit dem Anbruch des Mittelalters mußte die rçmische Kirche damit in einem hçchst "vielgestaltigen" Italien agieren. Unter den Mächten jedoch, die die heterogenen politischen Verhältnisse der Apenninhalbinsel im frühen Mittelalter gestalteten, kam-aus päpstlicher Perspektive betrachtet-dem Kaisertum eine besondere Bedeutung zu. Die Beziehungen, die die rçmische Kirche im 6. Jahrhundert zu Konstantinopel pflegte, unterschieden sich grundsätzlich von den Kontakten zu anderen italischen Mächten der Zeit. Das rçmische Verhältnis zu Ostgoten oder Langobarden war bei allem Bemühen um Ausgleich und Akkulturation 1 geprägt von Differenzerfahrungen und dem Bewußtsein um eine "gefühlte" religiçs-ethnisch-kulturelle Alterität 2. Ganz anders im Fall des byzantinischen Reichs: Trotz aller Konflikte, die das Verhältnis zwischen den Kaisern und den Päpsten im anbrechenden Frühmittelalter belasteten, begriffen sich die rçmische Kirche und ihre Bischçfe während dieser Zeit doch stets als dem Imperium zugehçrig. Das

Die Ursprunge der Heiligen Krone von Historikersicht

Die Ursprunge der Heiligen Krone von Historikersicht, 2022

Es ist wichtig zu wissen, dass in sozialwissenschaftlichen Artikeln sehr wichtig ist das Bezug, wer was gesagt hat. Wenn viele Menschen, insbesondere berühmtere Sozialwissenschaftler, eine Annahme äußern oder öfter wiederholen, kann sie schließlich zur Wissenschaft werden. In den Sozialwissenschaften, wie auch in den Disziplinen Geschichte und Kunstgeschichte, ist die Bezugnahme auf Autoren von grundlegender Bedeutung. In der angewandten Wissenschaft hingegen ist es für die Behauptung unerheblich, wer sie aufgestellt hat. Entscheidend ist, dass die Richtig-keit der Behauptung bewiesen wird. Wenn etwas nicht bewiesen ist, bleibt es ent-weder eine Vermutung, oder es wird von der wissenschaftlichen Welt als Axiom ak-zeptiert, das nach den Gesetzen der Relativitätstheorie als sicher gilt. Auch in der Sozialwissenschaft gibt es objektive Beweise. Zum Beispiel gibt es authentische schriftliche Dokumente. Aber in diesem Fall ist es völlig egal, wer es zuerst zitiert, sondern nur, wie die Echtheit des Dokuments nachgewiesen werden kann.