Einflussfaktoren auf Lebensqualität und Teilhabe von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung – eine Analyse der internationalen Wohnforschung (original) (raw)
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Teilhabe von Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung an Bildung, Arbeit und Forschung
Sws-rundschau, 2009
Ein vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) gefördertes Forschungsprojekt am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien versucht, Partizipationserfahrungen von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung zu erfassen, die sich an der Nahtstelle zwischen Schule und Beruf oder bereits im Arbeitsleben befinden. Neben der in Österreich für diese Personengruppe erstmals durchgeführten bundesweiten quantitativen Erhebung (Übergangsverläufe von der Schule in den Beruf und Strukturdaten für den Arbeitsmarkt) zielt das Projekt primär auf die Rekonstruktion der Perspektive der Betroffenen mit qualitativen Methoden. In einer Längsschnittstudie werden auf Basis der Grounded Theory Daten zu den Erfahrungen in beiden Gruppen (Jugend liche und junge Erwachsene in der Übergangsphase sowie bereits im Arbeitsleben Stehende) bearbeitet. Mit der Einbeziehung von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung in die Interpretation und Validierung qualitativer Daten durch eine Referenzg...
Teilhabe von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung an Bildung, Arbeit und Forschung
Ein vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) gefördertes Forschungsprojekt am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien versucht, Partizipationserfahrungen von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung zu erfassen, die sich an der Nahtstelle zwischen Schule und Beruf oder bereits im Arbeitsleben befinden. Neben der in Österreich für diese Personengruppe erstmals durchgeführten bundesweiten quantitativen Erhebung (Übergangsverläufe von der Schule in den Beruf und Strukturdaten für den Arbeitsmarkt) zielt das Projekt primär auf die Rekonstruktion der Perspektive der Betroffenen mit qualitativen Methoden. In einer Längsschnittstudie werden auf Basis der Grounded Theory Daten zu den Erfahrungen in beiden Gruppen (Jugendliche und junge Erwachsene in der Übergangsphase sowie bereits im Arbeitsleben Stehende) bearbeitet.Mit der Einbeziehung von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung in die Interpretation und Validierung qualitativer Daten durch eine Referenzgruppe leistet das Projekt einen Beitrag zur Methodenentwicklung im Bereich partizipativer Forschung. A research project at the Department of Education and Human Development at the University of Vienna, financed by the Austrian Science Fund (FWF), tries to assess participation experience of persons with intellectual disabilities who are either at the interface of school and occupation or who are already integrated into the labour market. Besides a first nationwide collection of structural quantitative data concerning the transition phase of school to working life and of the labour market opportunities for persons with intellectual disabilities, the investigation focuses on reconstructing possible perspectives. A qualitative longitudinal study with two groups, of youths and young adults in the transition phase and of occupationally integrated persons, analyses the particular participation experiences, based on a grounded theory approach. By including persons with intellectual disabilities into processes of interpretation and validation of qualitative data via a reference group, the project contributes to a methodology development in the area of participatory research.
2020
Zusammenfassung Im Fokus des Beitrags steht die Online-Befragung «Einstellung(en) zu Inklusion». Diese befasst sich mit der Frage nach der Einstellung von Menschen in Deutschland zum Thema Inklusion in Bezug auf verschiedene Lebenskontexte (Freizeit, Arbeit, Wohnen) im Hinblick auf Menschen mit «geistiger Behinderung». Über eine repräsentative Stichprobe wurden umfangreiche Daten generiert und aufschlussreiche Ergebnisse herausgearbeitet. Der vorliegende Beitrag stellt die Befragung vor und geht auf ausgewählte Einzelergebnisse ein. Zentral ist dabei der Vergleich der verschiedenen Lebenskontexte hinsichtlich ihrer Zustimmungswerte zu den formulierten Thesen. Résumé L'enquête en ligne « Point(s) de vue sur l’inclusion » se trouve au centre de la présente contribution. Elle s’intéresse à connaître l’opinion des gens en Allemagne sur le thème de l’inclusion par rapport à divers contextes de vie (loisirs, travail, logement), en lien avec des personnes ayant une « déficience intellectuelle ». Un échantillon représentatif a permis d'obtenir un grand nombre de données et d’en déduire des résultats significatifs. Cette contribution présente l’enquête et détaille quelques résultats choisis, en accordant une place centrale à la comparaison des divers contextes de vie mis en rapport avec le taux d’approbation des thèses formulées.
Lebensentwürfe von Menschen mit ‚geistiger Behinderung‘
2017
Das Leben vieler Menschen mit „geistiger Behinderung“ ist noch immer durch ein hohes Maß an Ausgrenzung gekennzeichnet, was nicht zuletzt oft bedeutet, dass weite Teile des Lebens unter der Aufsicht und Kontrolle eines elterlichen und/ oder pädagogisch-professionellen Protektorats verbracht werden (vgl. Trescher 2017a; 2017b; 2015a). Unterstützungs- bzw. Hilfesystemen kommt dabei eine ambivalente Rolle zu, denn diese bringen, ungeachtet ihrer unterstützenden Intention und Funktion, zwangsläufig auch lebenspraktische Einschränkungen mit sich (vgl. ebd.). Die vorangestellten Fragen zu beleuchten, war das Ziel der Studie „Lebensentwürfe von Menschen mit geistiger Behinderung“. Im Zuge der Untersuchung wurden insgesamt 16 Lebensgeschichten von Menschen mit „geistiger Behinderung“ rekonstruiert und kritisch analysiert. Der Beitrag soll einen kurzen Abriss der herausgearbeiteten Ergebnisse vornehmen und hierüber einen ersten kleinen Einblick in die durchgeführte Untersuchung gewähren.
neuropsychiatrie, 2018
Zusammenfassung Ziel Ziel der Studie ist das Erfassen der subjektiven Bedürfnisse von psychisch kranken Menschen hinsichtlich Wohnen und Betreuung mit zusätzlichem Fokus auf die Inklusion und Partizipation. Weiter untersucht wurden Unterschiede in Bezug auf die Lebensqualität, klinische und soziodemographische Faktoren sowie den Recovery-Prozess. Methodik Quantitative Querschnittserhebung mit je 50 Probanden in und auf der Suche nach einer betreuten Wohnform. Die Probanden auf der Suche nach einer betreuten Wohnform befanden sich auf einer Akutstation der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, die Probanden bereits in betreuter Wohnform in einer Institution im Großraum Zürich. Ergebnisse Probanden in betreutem Wohnen haben weniger unerfüllte Bedürfnisse. Dies ist mit besserer Lebensqualität assoziiert. Es wurden im Gruppenvergleich keine Unterschiede in Bezug auf die Inklusion und Partizipation gefunden, jedoch gingen vermehrte unbefriedigte Bedürfnisse mit schlechterer subjektiver Lebensqualität und Inklusion einher. Schlussfolgerungen Die angestrebte Integration mittels Stufenleiterprinzip wird zu wenig erreicht, der Ansatz der "unterstützten Inklusion" sollte bedacht werden.
Inklusives Wohnen., 2016
Georg Lang 2 gilt in seiner Umgebung als sympathischer Mensch, kommunikativ, hilfsbereit, etwas schrullig. Wer ihn in seiner kleinen Wohnung besucht, sieht in den Regalen rasch, dass er eine Leidenschaft für Westernfilme hat, und dass er u. a. für die Rolling Stones und AC/DC schwärmt. Wie die meisten seiner Generation kann er mit Hiphop und Techno nicht ganz so viel anfangen, aber ganz unberührt lässt dieser Sound auch ihn nicht. Herr Lang steht zum Zeitpunkt des Interviews kurz vor seinem 65. Geburtstag und ist deswegen in großer Sorge. Er erhält Leistungen der Eingliederungshilfe für Behinderte nach § 53 SGB XII, da er aufgrund einer wesentlichen kognitiven Beeinträchtigung den amtlichen Status ›geistig behindert‹ hat und seine gesellschaftliche Teilhabe erschwert ist. Über die Eingliederungshilfe werden sechs Fachleistungsstunden finanziert, die er im Rahmen des Ambulant Betreuten Wohnens pro Woche erhält sowie der Platz in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), den er seit vielen Jahren in Anspruch nimmt. Zu seinem langjährigen gesetzlichen Betreuer hat er großes Vertrauen. Am Wochenende hilft Herr Lang häufig in einer großen Ausflugsgaststätte aus, kehrt den Hof und macht rund herum zuverlässig alles sauber. Insbesondere in der Chefin dort hat er eine wichtige Bezugsperson gefunden, die es versteht, mit seiner manchmal durchaus eigenwilligen Art umzugehen. 2 Herr Lang (Name geändert, JS) kann als Zeitzeuge der Entwicklungen der Behindertenhilfe in Deutschland seit der Nachkriegszeit gelten. Die Geschichte ist Ergebnis einer biografischen Fallrekonstruktion im Rahmen des Forschungsprojekts KIBA.netz (www.uni-siegen.de/zpe/projekte/kibanetz). Auf eine frühe Unterbringung in einem Kinder-und Jugendheim aufgrund deprivierender familiärer Bedingungen folgte nach unzureichender schulischer Bildung ein missglückter Übergang in das Erwachsenenleben. Mit hilflosen Mitteln wehrte er sich gegen eine von ihm wahrgenommen Benachteiligung und Ausbeutung. Es folgte seine Psychiatrisierung und Unterbringung als »chronisch psychisch Kranker« auf einer Langzeitstation eines psychiatrischen Krankenhauses. Im Zuge von Enthospitalisierungsprogrammen sowie aufgrund für Herrn Lang glücklicher neuer personeller Konstellationen in seinem Behandlungsumfeld erhielt er Zugang zu dem genannten Wohnheim und später dann zu einer eigenen Wohnung mit ambulanter Betreuung. Sein Beispiel zeigt, dass Franco Basaglias Überzeugung »Freiheit heilt!«, dann zum Tragen kommen kann, wenn die Überwindung der institutionalisierten Gewalt mit hilfreichen Unterstützungsarrangements einhergeht.
"Sichtbar" Bericht zur Lebenslage von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in München
GBE Bericht, 2024
„Sichtbar“ ist ein partizipatives Forschungsprojekt unter Beteiligung von Expert*innen aus Erfahrung. Dank der Beteiligung von Expert*innen in eigener Sache hat diese Studie eine besondere Qualität von ‚Daten für Taten‘ hervorgebracht. Im Bericht wird die Lebenssituation von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen für viele wichtige Teilhabebereiche beschrieben, u.a. Versorgungssystem, Wohnen, Arbeit, soziale Teilhabe, Diskriminierung. Diese Lebensbereiche werden nicht nur mit Hilfe von Tabellen und Grafiken beschrieben, sondern an vielen Stellen sind Zitate aus Interviews eingefügt, um die Bedeutung der ‚trockenen‘ Zahlen anhand konkreter Beispiele zu verdeutlichen.
Aus der Einleitung: "Im ersten Kapitel wird der Fokus auf den theoretischen Hintergrund sowie den aktuellen Forschungsstand gelegt. Dazu wird zunächst die dem Bericht zugrundeliegende „bio-psycho-soziale“ Vorstellung von Behinderung vorgestellt sowie weitere zentrale Begrifflichkeiten, wie etwa „intellektuelle Beeinträchtigung“, erläutert. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Benennung von Barrieren und Schwierigkeiten, mit denen Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung auf dem Weg zum allgemeinen Arbeitsmarkt konfrontiert sind sowie auf der Bedeutung von beruflicher Information und Orientierung für diese Zielgruppe. Das zweite Kapitel beschreibt das Forschungsdesign dieser Untersuchung. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Darstellung der methodischen Elemente der Studie, wie dem partizipatorischen Forschungsansatz sowie der Beschreibung der Umsetzung der Forschung. Das dritte Kapitel stellt die im Rahmen von Referenzgruppentreffen, Fokusgruppen und Interviews gewonnenen Ergebnisse der Untersuchung ausführlich dar. Im abschließenden Kapitel werden die Ergebnisse mit Fokus auf die forschungsleitenden Fragestellungen zusammengefasst sowie Empfehlungen für die Gestaltung von Informationen und möglichen Maßnahmen zur Verbesserung der Chancengleichheit für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung auf dem Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt gegeben. (...)"