Unser Hyo - "Wurzeln und Flügel, die Kinder von ihren Eltern bekommen sollten" (original) (raw)

Einleitung: Eltern und Kinder – Zur Normativität ihrer Beziehung

Zeitschrift für Praktische Philosophie, 2015

Zusammenfassung: Bis vor wenigen Jahren hätte ein Beitrag zur Familienethik mit einem Hinweis darauf begonnen, dass es sich dabei um ein philosophisches Forschungsdesiderat handelt. In der Zwischenzeit hat sich die Situation merklich verändert: Zahlreiche Sammelbände, Monographien und Aufsätze zeugen davon, dass sich die Familienethik zunehmender Beachtung erfreut und die Beziehung zwischen Eltern und Kindern ebenso wie die Rechte und Pflichten von Eltern und Kindern untereinander eine eingehendere Analyse verdienen. In dieser Einleitung werden einige gesellschaftliche und innerphilosophische Entwicklungen skizziert, die zur zunehmenden Beachtung der Familienethik geführt haben. Darüber hinaus wird ein Überblick über die Beiträge des Schwerpunktes gegeben.

Hiobs Vaterschaft und die Trauer um seine Kinder

Avar: An Interdisciplinary Journal of Life and Society in the Ancient Near East

Dieser Aufsatz überprüft die These, dass der Protagonist des Hiobbuches als klagender Vater charakterisiert ist. Prolog, Dialog und Epilog zeigen Hiob als trauernden und liebenden Vater, der sich mit Gesprächspartnern auseinandersetzt, die wiederum auf die Art seiner Trauer Bezug nehmen. Nach einer Untersuchung der Verwendung typischer Trauerverben und -riten wendet sich die Untersuchung Hiobs körperlicher, emotionaler und kognitiver Reaktion auf den Tod seiner Kinder zu. Durch den Abgleich mit anderen alttestamentlichen und altorientalischen Texten sowie mit der aktuellen exegetischen und kulturanthropologischen Forschung zeigt sich, dass Hiobs Morbidität und Todeswunsch Teil einer kulturtypischen, aber besonders verstärkten Trauerreaktion sind. Hiobs kognitive Verarbeitung bildet hingegen eine im Alten Israel unübliche Art der Trauerbewältigung ab. Gleichwohl zeigt sie große Übereinstimmungen mit bekannten Trauermustern wie der komplizierten Trauer und Disenfranchised grief. Die P...

Der Wert von Kindern für ihre Eltern

KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 2001

Zusammenfassung: Demographische und mikro-ökonomische Ansätze haben die Erklärungsprobleme des generativen Verhaltens und von Generationenbeziehungen nicht zureichend lösen können. Der "value-of-children-approach" bietet eine vielversprechende Möglichkeit zur Schließung wichtiger Erklärungslücken insbesondere im Hinblick auf interkulturelle Unterschiede. Hierzu wird dieser Ansatz im Rahmen der Theorie sozialer Produktionsfunktionen als spezielle Handlungstheorie neu konzipiert. Kinder sind demnach strategische Zwischengüter zur Befriedigung der Grundbedürfnisse von (potenziellen) Eltern: 1. Ihr Arbeits-und Einkommensnutzen, 2. ihr Versicherungsnutzen steigert das physische Wohlbefinden, 3. ihr Statusnutzen und 4. ihr emotionaler Nutzen steigert die soziale Anerkennung. Im Hinblick auf sechs konstitutive Dimensionen des familiären Handlungssystems (Größe, Dauerhaftigkeit, Kontextopportunitäten und -restriktionen, Ressourcen, Generationenbeziehungen und Geschlechterverhältnisse) wird das Erklärungspotenzial der speziellen Handlungstheorie systematisch entfaltet. Abschließend werden die Implikationen für den sozialen Wandel von Generationenbeziehungen in deszendenz-und affinalverwandtschaftlich organisierten Gesellschaften aufgezeigt. Seit Thomas R. Malthus 1798 seinen berühmten "Essay on the Principle of Population, as it affects the Future Improvement of Society" veröffentlichte, haben Ökonomen, Bevölkerungswissenschaftler ebenso wie Familiensoziologen und -psychologen immer wieder eine Antwort auf die Frage gesucht: Warum haben manche Menschen viele

weil ich meinem Kind vertraue" - wenn Kinder für ihre Eltern dolmetschen

2019

Interpretation and translation are vital characteristics of our globalised world. The aim of this Master's thesis is to analyse and discuss the experiences and feelings of children living in Austria and acting as interpreters for their Bosnian-, Croatian- or Serbian-speaking family members, especially their parents, whose experiences and feelings are also examined. In the first part of this work, challenges and problems of lay interpretation will be presented. Furthermore, the phenomenon of 'natural translation' is introduced as well as the legal foundations for lay interpretation. Several improvement measures for the future development of this profession are discussed at the end of the first part of this thesis. In the second part, six interviews that have been conducted previously with three children between 25 and 30 years of age, as well as with their respective parents, for whom they have to act as interpreters, will be examined. The transcripts of the interviews ar...

Archäologie der Kindheit - zu Elisabeth Reicharts Roman "Die Voest-Kinder" mit einigen Randbemerkungen zu "Februarschatten"

Was soll ich schreiben, wenn ich mit dem Waisenhaus fertig bin? Ein anderes stück Kindheit? 1 hubert Fichte: eine Glückliche Liebe (1988) Wenn christa Wolf in ihrem nachwort zur neuausgabe von Februarschatten bemerkt, dass sie bei der lektüre des Romans Zeuge einer "ausgrabung" 2 wurde, so ist damit bereits das zentrale archäologische Verfahren Elisabeth Reicharts benannt. ihm zugrunde liegt ein "Vorgang des sich-Erinnerns" 3 , der die beiden texte Februar schatten (1984) und Die VoestKinder (2011) zu veritablen "kulturhistorische[n] Zeitdokument[en]" 4 macht. Dieses archäologische Verfahren, das sich ausgrabend, erinnernd auf die Kindheit bezieht, gilt insbesondere für Worte und orte. Die schrift aber ist der ort, an dem sich die archäologische ausgrabungsarbeit ereignet. als promovierter historikerin, die sich in ihrer Dissertation mit dem kommunistischen Widerstand gegen den nationalsozialismus beschäftigt hat, 5 ist der autorin die historische Recherche, in zweierlei sinne wohlvertraut: als suche in der eigenen geschichte und als wissenschaftliche Recherche in bibliotheken und archiven. Diese historische Recherche prägt ihr literarisches schreiben, das sich an der grenze von individual-und gesellschaftsgeschichte generiert. Es verbindet in paradigmatischer Weise facts und fiction zu einer Form von faction, die dokumentarischen anspruch für sich erheben kann. Wie annemarie schwarzenbach, die "archäologie […] als Forschung nach den verborgenen (bewusstseins-)schichten der eigenen Kultur verstand" 6 , begreift Elisabeth Reichart ihr schreiben als eine solche ausgrabungsarbeit, die im besten sinne kulturhistorisch arbeitet und dabei wesentliche beiträge zu einer (ober-)österreichischen Kultur-, gesellschafts-und mentalitätsgeschichte liefert.

Den Kopf seiner Eltern fressen

Dieb des Feuers, beladen mit Menschlichkeit,sogar für Tiere» (Rimbaud. 15 Mai 1871) «Um allein zu leben, muß man ein Tier oder Gott sein» -sagt Aristoteles. Bleibt noch ein dritter Fall: man muss gleichzeitig beides sein... Philosoph...» * (Nietzsche) Die Emotion war stark, als gegen Ende des letzte Jahrhunderts die englische anthropologische Schule versuchte « die Überbleibsel eines wilden Zustandes» im Denken und in der Gesellschaft anzuprangern, in der die abendländischen Zivilisation ohne Sorge ihre Prinzipien und ihre Werte verortet hat. Die Griechen, die auf wundersame Art und Weise die im Menschen inkarnierte Vernunft entdeckt hatten und die als Erste die privilegierte Stellung des menschlichen Wesens in der Welt anerkannt hatten, hatten sie das Menschenfleisch genießen und den Menschen essen können wie die Irokesen und die Wilden aus Melanesien? Wenn die Mythen sehr wohl Zeugnis eines überkommenen sozialen Zustandes trugen, wie es Tylor und seine Schüler bewiesen, dann mussten das Mahl des Thyestes, das Opfer von Lyakon, die Geschichte von Kronos ebenso belastende Beweise sein, dass die Vorfahren von Platon außerordentlich den amerikanischen Indianern ähnelten. 1 Wenn die Hellenisten heutzutage Opfer von Schlaflosigkeit sind, so liegt es zweifelsohne nicht mehr am Kannibalismus eines Urgroßvaters von Platon. Und das Problem stellt sich mit anderen Begriffen. 2 Abgesehen vom ungewöhnlichen Ritual, wie jenes des Wolfmenschen, in dem die Initiierten sich Menschenfleisch, gemischt mit Stücken eines tierischen Opfers teilten, ist die Anthropophagie im antiken Griechenland grundlegend «gut zu denken», sei es in den Mythen, in den religiösen Repräsentationen oder in den politischen Ideologien. Die Entzifferung des Kannibalismus kann infolgedessen auf zweierlei Arten in Angriff genommen werden. Die erste ist eine Art thematischer Lektüre, deren Feld sich auf die Serien von Mythen und Erzählungen ausweitet, in mehr oder weniger episodischer Form das Motiv der Anthropophagie auftaucht. Dionysos, der von den * Detienne Marcel, Dionysos mis à mort (Paris: Gallimard 1977), S. 133-160. * Detienne übersetzte hier wohl frei, sofern es sich um die Passage aus: Nachgelassene Fragmente Frühjahr 1888 handelt. «Um allein zu sein, muß man ein Tier oder ein Gott sein» -sagt Aristoteles. Beweisen wir, daß man Beides sein muß … Müßiggang ist aller Philosophie Anfang. -Folglich -ist Philosophie ein Laster? Wie wenig gehört zum G l ü c k ! D e r T o n e i n e s D u d e l s a c k s . . . O h n e M u s i k w ä r e d a s L e b e n e i n I r r t h u m .» http://www.nietzschesource.org/#eKGWB. Titanen aufgefressen wird, Tereus und Thyestes, die ihre Kinder verschlingen, die thebanische Sphinx, die die jungen Knaben verzehrt, mit denen sich kopuliert, Tantalus und Lykaon, die den Göttern ein Mahl aus Menschenfleisch darbeiten, Kronos, der die Sprösslinge herunterschlingt, die ihm Rhea gebärt, so viele Mythen, in denen der Kannibalismus unmittelbar auftritt, die aber, sobald sie für das Bedürfnis einer Untersuchung zusammengetragen werden, sich als voneinander deutlich unterschieden erweisen. Denn die Bedeutung dessen, was sich wie ein anthropophagisches Verhalten auszugeben scheint, offenbart jedes mal einen Kontext, der alleine über den wahren Sinn entscheiden kann. Zwei Beispiele sollen ausreichen, um die Aporien der ersten Methode darzulegen. Jenes von Kronos zuerst. Eine naive Lektüre von Hesiod kann glauben machen, dass Kronos ein kannibalischer Vater ist, weil er jedes Neugeborene hinunterschlingt, alsbald es Rhea zwischen ihrem Schoß hält. 3 Aber einmal wieder in den Kontext der Mythen über die Souveränität gestellt, wohin sich seine Geschichte einschreibt, nimmt das Verhalten von Kronos einen ganz anderen Sinn an. 4 Wie Zeus, der im Mythos von Hesiod sein Amtskollege ist, ist Kronos ein souveräner Gott, dessen Schicksal es ist, von seinem Sohn entthront zu werden, von einem Kind, das viel mächtiger ist, als sein Vater. Um dieser Gefahr zuvorzukommen, greifen Kronos und Zeus auf die gleiche Prozedur zurück: das Schlucken (katapíneei). Kronos verschlingt seine von Rhea gezeugte Nachkommenschaft nicht Körperteil für Körperteil, er schlingt sie ganz lebendig, wobei er darauf wartet, sie unter der Wirkung der Droge, die ihm die Komplizin von Zeus, Metis, verabreicht, wieder auszuspucken. Eben jene Metis, die Zeus, seinerseits bedroht, ein viel mächtigeres Kind zu erwarten, das ihm die Souveränität entzieht, beschließt zu verschlucken, nachdem sie ihn geheiratet hat, um sich auf eine Art und Weise seine ganze listige Intelligenz zu eigen zu machen, ohne die seine Regierung ebenso ephemer wie jene von Kronos wäre. Weder der eine, noch die andere sind echte Kannibalen: sie sind souveräne Götter, die ihre Gegner hinunterschlucken, um ihre Macht zu verteidigen oder zu begründen. Das zweite Beispiel wird uns von den Mythen um Tereus und Polytechnos 5 geliefert, zwei Versionen einer Geschichte, in der ein Mann, ohne es zu wissen, das Fleisch seines Kindes isst, das ihm sorgfältig von seiner Gattin zubereitet wurde. Von seinem Kontext isoliert, erlaubt diese monströse Mahlzeit jeglichen Widersinn, darunter jenen des dionysischen Banketts und des omophagischen Mahls 6. Eine Analyse des mythologischen Kontextes erlaubt es hingegen, weil er diese Mythen in ein um den Honig zentriertes Ensemble einschreibt, den Sinn der von Tereus und Polytechnos praktizierten Allelophagie zu präzisieren 7. Schließlich sind diese beiden Mythen parallele Versionen einer Erzählung, die von einem ausschweifenden Honigmond ausgeht und in der Umwandlung des Honigs in Fäulnis und Exkremente mündet. In der Version von Tereus wird 3 Théog., 459-460. 4 Cf. J.-P. Vernant, «Mètis et les mythes des souveraineté», Revue de l´histoire des religions, 1971, 29-76 (bes. 41-44) aufgenommen in M. Detienne und J.-P. Vernant, Les Ruses de l´intelligence. La mètis des Grecs, Paris, 1974, 70-74. 5

2016 - Gefühlstagebuch: Heute bin ich eine Blume - Unterlagen für Eltern - Andreu Ginestet

Das ist eine rein didaktische Frage die wir am Beispiel einer speziell entwickelten Didaktik für 4 bis 8 jährige erörtern. Wir folgen dem Prinzip der emotionalen Verknüpfung. Egal was es ist, tuen wir dies stringent nach dem Prinzip der gesunden emotionalen Verkettung. Wir haben aus Milliarden möglicher Emotionen eine simple Kette von Emotionen ausgesucht, die in sich geschlossen und funktional ist und den Lerneffekt massiv verstärkt. Diese Verkettung wenden wir an -zum Beispiel an der Junioruni in Wuppertal - in der Arbeit mit Kindern, aber ebenso in der Arbeit mit Erwachsenen, in Ministerien, in Versammlungen oder in Betrieben. Es ist egal wo der Ansatz auftritt, er zeigt sich als effizient sowohl bei Kindern wie bei Erwachsenen. Es ist aber sinnvoll so früh wie möglich mit dieser Arbeit zu beginnen.