Veränderungen am Bewegungsapparat als Folge von Amputationen an der unteren Extremität (original) (raw)

Amputation oder Rekonstruktion der unteren Extremität

Trauma und Berufskrankheit, 2009

Amputation oder Rekonstruktion der unteren Extremität Entscheidungsfindung im Akutfall Leitthema Hintergrund Kontra Extremitätenerhalt. Trotz aller Fortschritte in den rekonstruktiven chirurgischen Disziplinen sind Amputationen von Extremitäten gelegentlich unausweichlich. Dies gilt besonders bei polytraumatisierten Patienten mit schweren Verletzungen des Neurokraniums und des Körperstammes, welche Versorgungspriorität besitzen oder wobei der Patient eine aufwändige, auch zeitlich verzögerte Rekonstruktion der Extremitäten nicht überleben würde ("life before limb") [3, 6]. Auch bei isolierten Beinverletzungen wie schwersten Quetschverletzungen, viertgradigen Verbrennungen und Explosionstraumen mit ausgedehnten Gewebezerreißungen und Thrombosierungen durch den temporären Kavitätseffekt liegen klare Indikationen zur Amputation vor.

Verletzungen des Beckens und der unteren Extremitäten

Trauma-Biomechanik, 2014

Verletzungen der unteren Extremitäten spielen in Sportarten wie Fußball oder Skifahren eine große Rolle. Ferner stellen sie mittlerweile die in frontalen Fahrzeugkollisionen am häufigsten erlittenen, nicht unerheblichen Verletzungen dar. Da Verletzungen der unteren Extremitäten oftmals zu langwierigen (oder gar permanenten) Beeinträchtigungen führen können, sind in den letzten Jahren entsprechende Insassenschutzsysteme (z. B. Knie-Airbags) auf den Markt gekommen. 8.1 Anatomie der unteren Extremitäten Die unteren Extremitäten bestehen aus dem Becken, den Oberschenkeln, den Knien, den Unterschenkeln, den Knöcheln und den Füßen (Abb. 8.1). Das Becken (Pelvis), das die unteren Extremitäten mit der Wirbelsäule verbindet, wird durch einen Ring aus vier Knochen gebildet: zwei Hüftbeine formen die seitlichen und vorderen Teile, während das Kreuzbein (Sakrum) und das Steißbein (Coccyx) den hinteren Teil darstellen (Abb. 8.2). Mechanisch gesehen stellt das Becken den einzigen Lastpfad für die Übertragung des Gewichts des Torsos auf den Boden dar. Daher verfügt es über eine massive Struktur. Die Hüftknochen setzen sich aus drei miteinander verschmolzenen Knochen zusammen (Os ilium, Os ischium, Os pubis). In diesem Bereich befindet sich auch die Hüftgelenkspfanne (Acetabulum), eine kugelförmige, mit Knorpel ausgelegte Aussparung. Die Schambeine und die Schambeinfuge, d. h. der Knorpel, welcher das rechte mit dem linken Schambein verbindet, bilden den vorderen Teil des Beckens. Insbesondere die dünneren, rahmenähnlichen Schambeinäste (ramus pubis superior und ramus pubis inferior) werden häufig verletzt. Das Kreuzbein, das die Rückwand des Beckens formt, setzt sich aus mehreren, verwachsenen Wirbelkörpern zusammen. Verletzungen des Beckens und der unteren Extremitäten 8 220 8 Verletzungen des Beckens und der unteren Extremitäten Dem Rückenmark entstammende Nerven (z. B. Ischias-Nerv) laufen durch Öffnungen des Kreuzbeins. Des Weiteren verlaufen auch größere Blutgefäße in der Nähe des Kreuz-und Steißbeins.

Ödeme der unteren Extremitäten: Sonderfälle

Swiss Medical Forum ‒ Schweizerisches Medizin-Forum, 2018

Odeme der unteren Extremitaten sind ein haufiger Konsultationsgrund und eroffnen eine breite Differenzialdiagnose. Der vorliegende Artikel behandelt einige seltene, zugrunde liegende Erkrankungen.

Schaftfrakturen – untere Extremitäten

OP-JOURNAL, 2018

ZusammenfassungSchaftfrakturen der unteren Extremitäten im Kindesalter treten mit einer Häufigkeit von 14% auf und zeigen einen Altersgipfel zwischen dem 5. und 6. Lebensjahr. Tibiaschaftfrakturen gehören dabei zu den häufigsten Frakturen der unteren Extremitäten im Kindesalter. Die Behandlung von Schaftfrakturen der unteren Extremitäten im Kindes- und Wachstumsalter bedarf des Wissens um die besonderen biomechanischen und physiologischen Eigenschaften des kindlichen Knochens sowie der operativen und konservativen Therapiemaßnahmen. Auch bei Verletzungen im Kindesalter – besonders bei diaphysären Frakturen – ist die nativradiologische Diagnostik die Standarddiagnostik. Nicht dislozierte Schaftfrakturen im Kindesalter gelten als Domäne der konservativen Therapie. Insgesamt besteht bei Frakturen im Kindesalter ein gutes Korrekturpotenzial, vor allem in der Sagittalebene. Rotationsfehler und Längenverkürzungen werden im Gegensatz dazu kaum ausgeglichen.