Die Digitalisierung aus Innovationsperspektive: Faktencheck und Handlungsbedarf (original) (raw)
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Digitalisierung in deutschen Unternehmen: Eine Bestandsaufnahme
2017
Schlagworte wie »Digitalisierung« und damit verbundene Begriffe wie »Industrie 4.0« und »digitaler Analphabetismus« beherrschen den offentlichen Diskurs um Arbeitsmarkte. Doch inwieweit wird das Thema in den Medien hochgespielt bzw. wie viel davon ist bereits tatsachlich bei den Unternehmen und deren Mitarbeitern angekommen? Aufschluss daruber geben die Daten des deutschen Sozio-oekonomischen Panels und die ifo Personalleiterbefragung des 2. Quartals 2017.
Digitalisierung: Neue Technik – neue Ethik
2021
Neue Technologien haben eine enorme kulturverändernde Kraft. Der Buchdruck, die Dampfmaschine, die Eisenbahn, das Automobil, das Telefon, der » personal computer « …-all das sind nur einige Beispiele für technische Innovationen, die die Möglichkeiten und Formen menschlichen Zusammenlebens, die Arbeitswelt genauso, wie die Strukturen politischen Entscheidens und die Lebensdeutung der Individuen verändert haben. Jede dieser technologischen Entwicklungsschübe wurde mit großen Hoffnungen verbunden und immer folgten die Artikulation von Bedenken und Ängste auf dem Fuß. Als vor mehr als 32 Jahren das digitale Netz, das » World Wide Web « erfunden wurde, wurde die Veränderungskraft computerbasierter Technologien gebündelt und globalisiert. In allen Lebensbereichen erleben wir heute diese Veränderungskraft, vom Management von persönlichen Beziehungen in Dating-Portalen, über die sogenannte » personalisierte « Medizin bis hin zu neuen Formen der Kriminalität und neuen Formen der Kriegsführung. Ohne Smartphone, Computer und Internetplattformen, auf denen fast alles verkauft und gehandelt wird, ist für viele Menschen ein Leben in der modernen Gesellschaft nicht mehr denkbar. Eine der wichtigsten Ressourcen moderner Gesellschaften, » Wissen «, wird dadurch verändert, die Produktion von Wissen ebenso, wie die Zugänglichmachung oder die Verweigerung des Zugangs zu Wissen. Vielfach wird Revolutionsmetaphorik verwendet, um den umfassenden, alle Lebensbereiche durchdringenden Charakter dieser neuen Kommunikationstechniken zu kennzeichnen. Autoren wie Luciano Floridi etwa sprechen
Digitalisierung - ja gut und dann?
2020
Die Digitalisierung unserer Lebens- und Arbeitswelt wird sich, so lange es Stromquellen gibt und Rohstoffquellen vorhanden sind, auf absehbare Zeit als bevorzugte technologische Handlungsoption in unser Tun und Denken auf jeder gesellschaftlichen und individuellen Ebene etablieren. Dabei scheint allein die Tatsache, dass es sie als Phänomen gibt, als Begründung zu genügen, sie auch unbedingt in alle Lebensbereiche zu integrieren. Dass der Einsatz global wirksamer Technologien auch ein global ethisches Prinzip der Verantwortung verlangt, forderte Hans Jonas Ende der Siebziger Jahre. Joseph Weizenbaum (1977) und Sherry Turkle (1984) beschrieben schon frühzeitig die Wirkmächtigkeit der Computertechnologie. Die bewusst gewählten "alten" Quellen beleuchten den Titel dieses Beitrags "Digitalisierung-na gut und dann?" ohne eine finite Antwort geben zu wollen. Aber wenn Nietzsche schon postulierte, dass der Mensch etwas sei, das überwunden sein will, dann gilt dies in Bezug auf das schlichte Menschenwerk "Digitalisierung" allemal. Denn die Digitalisierung zu betreiben heißt auch, die Antwort geben zu können, was nach ihr kommen soll.
Die Digitalisierung als Scheinsubjekt
Widersprüche , 2020
Peter Schadt argumentiert in seinem Artikel „Die Digitalisierung als Scheinsubjekt“, dass der Einsatz digitaler Technologien nicht davon zu trennen ist, zu welchen Zwecken sie eingesetzt werden. Insbesondere im Hinblick auf die theoretische Folie der Industrie 4.0 als „sozio-technisches System“ wird gezeigt, dass „die Digitalisierung“ hier ein Eigenleben zu haben scheint, in Wirklichkeit aber nur zur Anwendung kommt, um Betriebsabläufe zu rationalisieren und das Kapitalwachstum zu steigern. Es ist demnach keine offene Frage, sondern eine Sache organisierter sowie gewerkschaftlicher Gegenwehr bzw. eine Frage der Gestaltung Industrieller Beziehungen und welche Auswirkungen diese auf die Lohnarbeitenden im Arbeitsalltag haben.
Wikipedia: Die rationale Seite der Digitalisierung?
Digitale Gesellschaft, 2023
Wikipedia präsentiert das Wissen der Welt im digitalen Zeitalter. Damit stellt sie sich in eine Linie mit den Aufklärern des 18. Jahrhunderts und quer zu den irrationalen Exzessen digitaler Filterblasen. Aber wie sehen die Produktionsbedingungen dieses Wissens in der Praxis aus und nach welchen Kriterien wird »wahres« von »falschem« unterschieden? Olaf Rahmstorf diagnostiziert im wissenssoziologischen Teil seiner Arbeit einen verkürzenden Formalismus der sich vor inhaltliche Argumentation schiebt. Im zweiten Teil nimmt er diesen Formalismus zum Ausgangspunkt einer Analyse des "Neutral Point of View", dem formalen und epistemologischen Kernstück von Wikipedia und konfrontiert ihn mit den Erkenntnissen zeitgenössischer Rationalitätstheorien.