Leserbrief zum Beitrag „Beurteilung der durch Complete-Freund-Adjuvans induzierten Arthritis bei einem Wistar-Ratten-Modell“ (original) (raw)
Zeitschrift für Rheumatologie, 2014
Abstract
Da ich mich viele Jahre mit der Histopathologie der Adjuvans-Arthritis der Ratte beschäftigt habe, seien mir einige kritische Anmerkungen zu den Abbildungen des oben genannten Aufsatzes erlaubt. Ich freute mich, in der Zeitschrift für Rheumatologie histopathologische Bilder zur Adjuvans-Arthritis zu finden – und nicht nur ein einziges in Briefmarkengröße, sondern ein fast ganzseitiges Tableau, und das auch noch bunt. Erschütternd aber ist es wahrzunehmen, von welch miserabler Qualität diese Abbildungen sind und wie unprofessionell sie gedeutet werden. Gehen wir auf die gemeinte Abb. 5 ein. Nun ja, die Abbildungen 5a–g zeigen halt Rattenhaut. Was in Abb. 5e durch E1 angezeigt wird, ist aber eher kein lymphohistiozytäres Infiltrat mit verstreuten Epitheloidzellen, und was F1 in Abb. 5f darstellt, ist aus der vorliegenden Vergrößerung nicht ablesbar. Dass hier die doch wohl sehr großen Zellen ebenfalls ein lymphohistiozytäres Infiltrat darstellen, scheint mir eher unwahrscheinlich. Abb. 5g zeigt sicher weite Gefäße und ein diffuses, entzündliches zelluläres Infiltrat, wie man es halt bei einer richtigen Entzündung findet. Soweit so gut. Ab Abb. 5h aber wird es nun ganz schön düster. H1 kann eine Riesenzelle darstellen, sicher aber keine vom Typ der granulomatösen Entzündung. Was mit H2 = Pannusbildung gemeint ist, verstehe ich überhaupt nicht. Ich bestreite, dass die Autoren wissen, was ein Pannusgewebe ist, und bestreite, dass die Autoren jemals histopathologisch ein Pannusgewebe gesehen haben. Ganz übel wird die Situation nun in Abb. 5i. Die Aufnahme entstammt einem suboptimal entkalkten Knochenpräparat, in dem zumindest Knochenbälkchen wahrgenommen werden können – aber mehr ist diesem Präparat nicht zu entnehmen. I1 und I2 sollen die nicht sichtbare synoviale Hyperplasie darstellen – übrigens zeigt I2 in ein künstliches Loch: Mit Gelassenheit kann man dieses Bild als Schmarren bezeichnen. J1 soll in Abb. 5j die Verbreiterung der Synovialdeckzellschicht aufzeigen – vorhanden ist lediglich ein dichtes lymphozytäres Infiltrat, ein Infiltrat, wie es auch durch J2 gezeigt werden soll. Also: Nix Deckzellschicht! Abb. 5k bringt wieder suboptimal entkalkten Knochen zur Darstellung – von synovialer Hyperplasie weder bei K1 noch bei K2 eine Spur. Bei Abb. 5l soll L1, das man nach langem Suchen in der Dunkelheit des Bilds findet, wieder eine nicht vorhandene Deckzellschicht darstellen, man ahnt allerdings eine Riesenzelle – L2 ist korrekt: viele, viele wohl lymphoide Zellen in einem viel zu dicken Schnittpräparat – ich frage mich, ob die Autoren beim Fotografieren vielleicht auf einen Lymphknoten oder hämatopoetisches Knochenmark reingefallen sein könnten. Nun kann man sagen, der Mohr hat ja viel Muße so etwas längere Zeit zu betrachten – unsere heutige Wissenschaft steht unter Zeitdruck – aber wie war das? Eile mit Weile! Übrigens: Es wäre sinnvoll, Abbildungen weiter mit den üblichen Legenden zu versehen, man findet sich schneller und sicherer zurecht.
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