TA als Bildung. Ansatzpunkte für Methodologie und Lehre (original) (raw)

2009, Technikfolgenabschätzung

TA als Bildung Ansatzpunkte für Methodologie und Lehre 1 von Richard Beecroft, Hochschule Darmstadt, und Marc Dusseldorp, ITAS / TAB TA als Bildung-das bedeutet mehr als "TA in der Lehre". Es ist gerade die Praxis der TA, die sich als Bildung auffassen lässt, denn allen TA-Ansätzen ist gemeinsam, dass sie ihre Adressaten in der Urteilsbildung in technikbezogenen Problemlagen unterstützen wollen. Dabei unterscheiden sich die TA-Ansätze zum Teil deutlich in ihren Bildungsmomenten, wobei Unerwartetes zu Tage gefördert werden kann, z. B. scheinbar vertauschte Expertenbegriffe zwischen rationaler und partizipativer TA. Von einer solchen Perspektive kann einerseits die Theoriebildung profitieren, z. B. in Bezug auf das weit verbreitete Selbstverständnis von TA als "gesellschaftlichem Lernprozess", andererseits die Methodologie der TA, die an die lange Tradition didaktischer und bildungstheoretischer Reflexion anknüpfen kann. Schließlich stellt die Perspektive von TA als Bildung eine hervorragende Grundlage zur Konzeption von TA-Lehre dar. 1 Einleitung Technikfolgenabschätzung (TA) hat, so die in diesem Schwerpunktheft verfolgte These, vielfache Bezüge zu Bildung. Der wohl grundlegendste Bezug besteht darin, TA selbst als Bildung aufzufassen. Im vorliegenden Beitrag sollen dieser Gedanke entwickelt und einige Konsequenzen daraus skizziert werden. Damit wird Neuland betreten, denn bislang beschränkt sich die TA-interne Befassung mit "Bildung" im Wesentlichen auf TA-Lehre. Die Perspektive von TA als Bildung bietet jedoch unseres Erachtens einige Ansatzpunkte für Theoriebildung und Methodologie der TA wie auch für die TA-Lehre, so dass eine nähere Untersuchung vielversprechend erscheint. Im Folgenden werden zunächst die hier zugrunde gelegten Begriffe von Bildung und Didaktik pragmatisch geklärt (Kap. 2), um anschließend TA als Bildung in den Blick zu