Jenseits von Leben und Tod – Geschlechterimaginationen biologischer Lebensbegriffe (original) (raw)

Der Einsatz des Lebens. Lebenswissen, Medialisierung, Geschlecht

Die kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen, die mit der „lebenswissenschaftlichen Wende“ einhergehen, sind seit längerem Thema von kulturwissenschaftlicher Forschung. Wenig untersucht ist bisher jedoch die Frage, wie sich das kulturwissenschaftliche Wissen durch diese „lebenswissenschaftliche Wende“ selbst verändert. Die Aufsätze des vorliegenden Bandes zeigen, dass die Kulturwissenschaften, von der Film- und Medienwissenschaft, über die Philosophie, die Kultur- und Wissensgeschichte bis hin zu den Gender- und Queer Studies längst an der Bildung des Wissens und der Begriffe vom Leben teilhaben. Sie beziehen sich auf die neu geschaffenen Realitäten und sind selbst Bestandteil der Veränderung. Der Begriff des Lebenswissens öffnet ein Spannungsfeld, in dem sich die unterschiedlichen Beiträge der wissenschaftlichen Disziplinen zum Begriff des Lebens begegnen, manchmal verbinden und manchmal auch abstoßen.

Die Geschlechter des Todes. Theologische Perspektiven auf Tod und Gender

2022

Der Tod widerfährt uns in unserer Leiblichkeit, die aber trägt eine geschlechtliche Signatur. Wussten Sie, dass in der Bibel keine einzige Frau Suizid begeht, dass aber heute mehr Frauen als Männer aktive Sterbehilfe in Anspruch nehmen? Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob sich über den Tod Jesu genderspezifische Aussagen machen lassen und ob das (Nicht-)Trauern-Können mit der je eigenen geschlechtlichen Identität zu tun hat? Konnten Sie beobachten, ob demenzkranke Menschen die Geschlechterrollen ihres bisherigen Lebens beibehalten oder durchbrechen? Und wenn Sie über den Tod hinaus hoffen, haben Sie dann auch Hoffnung für Ihre Leiblichkeit und Geschlechtlichkeit? Hat für Sie gar der Tod selbst ein Geschlecht? Würden Sie für Ihre Beerdigung eher einen Bestatter oder eine Bestatterin wählen? Fragen wie diesen und vielen anderen rund um den Zusammenhang von Tod und Gender in Geschichte und Gegenwart gehen die Beiträge dieses Bandes nach, die aus allen theologischen Disziplinen sowie aus Philosophie, Religions- und Kulturwissenschaften stammen. Sie zielen auf eine neue Wahrnehmung von gender diversity im Umgang mit Sterben und Tod und damit zugleich auf die Befreiung aus normativen Männer- und Frauenbildern im Horizont einer realistischen Anthropologie. Das gesamte Buch ist open Access verfügbar.

Riskante Leben? Geschlechterordnungen in der Reflexiven Moderne

2012

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Metamorphosen – (un-)gewisse Gedanken zur Geschlechtsidentität

Forum der Psychoanalyse, 2022

Zusammenfassung Diese Arbeit untersucht das irritierende Bewusstwerden des kulturell bedingten Verhaftetseins der eigenen Wahrnehmungen von Geschlechtsdifferenz und-identität. Thematisiert werden die Verunsicherungen, persönlicher und auch theoretischer Art, wenn wir das Geschlechtliche nicht nur als biologisch naturgegeben wie noch bei Freud, sondern ebenso als sozial, kulturell und historisch konstruiert betrachten. Diese Irritationen und (Un-)Gewissheiten im Geschlechtlichen, die sich als Gewissheiten tarnen, zeigen sich in der psychoanalytischen Behandlung eines Transmannes und aktualisieren sich in der Gegenübertragung des Analytikers. Gender-Irritationen und (Un-)Gewissheiten in sich halten zu können, wird als eine ebenso wichtige Aufgabe gesehen wie das Vermeiden eines Abrutschens in Pathologisierung und Normierung des Geschlechtlichen im Denken des behandelnden Psychoanalytikers und im psychoanalytischen Diskurs. Überarbeiteter Text eines Vortrags auf der Jahrestagung der DPG "(Un-)Gewissheiten-Psychoanalyse zwischen Common Ground und Diversität", 14. bis 16. Mai 2021, Onlinetagung aus Göttingen. Der Beitrag behandelt Erfahrungen, die für Mitglieder der LGBTIQ+-Community problematisch sein können. Er soll keine Personen auf Grundlage des Aussehens, der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität diskriminieren. Der Autor steht für die Vielfalt und ist offen gegenüber allen Personen. Dr. rer. biol. hum., Dipl.-Psych. Harald Kamm ()