Rechtsmedizin in der Populärkultur. Potenziale für interdisziplinäre Lehre und Forschung (original) (raw)
Related papers
Zeitgeist: Interdisziplinäre Rechtsforschung
Der Einführungsband Interdisziplinäre Rechtsforschung trifft einen Zeitgeist: Die Einsicht, dass Rechtsforschung mehr ist als Rechtsdogmatik, öffnet Forschungskontexte und Hörsäle für neue Ansätze. Echokammern gelten als Übel unserer Zeit; interdisziplinäre Rechtsforscher'innen sind in unterschiedlichen Wissenskontexten geübt. Sie überwinden selbstreferenzielle Blasen und übersetzen -so die Herausgeber'innen sinngemäß 1 -das Ideal der universalgelehrten Person ins 21. Jahrhundert. Aber: Ist interdisziplinäre Rechtsforschung wirklich neu? Braucht es eine Einführung? Gerade wer mit der deutschen Rechtsforschungslandschaft vertraut ist, denkt bei diesen Fragen vielleicht an die Kongresse der deutschsprachigen Rechtssoziologie-Vereinigungen. Tatsächlich bringt die Rechtssoziologie vielfältige Perspektiven zu Recht und Gesellschaft zusammen; wenn Susanne Baer ihr Rechtssoziologie-Lehrbuch mit dem Untertitel "Einführung in die interdisziplinäre Rechtsforschung" 2 versieht, ist das sinnbildlich. Der Mehrwert einer hervorgehobenen interdisziplinären Rechtsforschung ist also erklärungsbedürftig.
Diversität in Rechtswissenschaft und Rechtspraxis (German)
Neue Juristische Wochenschrift (NJW), 2021
Der Beitrag thematisiert das empirisch zu beobachtende Diversitätsdefizit in Rechtswissenschaft und Rechtspraxis im Hinblick auf Menschen, die tatsächlich oder potenziell von struktureller Diskriminierung betroffen sind. Angesichts der hierdurch aufgeworfenen gleichheitsrechtlichen Probleme und der negativen Folgen für das Rechtssystem und die Gesellschaft werden mögliche Gleichstellungsmaßnahmen erörtert. Der Beitrag ist allerdings weniger das Ergebnis abgeschlossener Forschung als ein Zwischenstand – er versteht sich als Aufforderung zum Handeln ebenso wie als Impuls zu weiterer Forschung und Einladung zu weiteren Diskussionen.
Rechtsmedizin, Anthropologie und Archäologie
Rechtsmedizin, 2005
1 In sti tut für Rechts me di zin, Uni ver si täts kli ni kum Ham burg-Ep pen dorf 2 Nie der säch si sches Lan des amt für Denk mal pfle ge 3 Po li kli nik für Rönt gen di ag nos tik, Zent rum für Zahn-, Mund-und Kie fer heil kun de 4 In sti tut für Zoo lo gie und An thro po lo gie, His to ri sche An thro po lo gie und Hu ma n öko lo gie, Uni ver si tät Göt tin gen · 5 Po li zei in spek ti on, Ni en burg
Diversität in Rechtswissenschaft und Rechtspraxis
2021
German law schools and legal practice are significantly less diverse than society; in particular, people of colour are missing. The empirical findings so far allow a first analysis of the factors that contribute to the current homogeneity. The legal system not only lacks diverse perspectives, the diversity deficit can also lead to problems for social acceptance and legitimacy. The essay proposes measures for equal participation in the legal professions and invites to an exchange about diversity as a current and pressing challenge for scholarship and practice. The text is an invitation for joint action, but also for reflection and further research.
Flyer Conference, 2019
Die philosophische Ästhetik ist ein Teilgebiet des Fachs Philosophie, das sich nicht ausschließlich mit Fragen der Kunst befasst, sondern allgemeiner mit Problemen der Form-Gebung und der Wahrnehmungs-Vermittlung. Das heißt, die Ästhetik fragt nach den Vermittlungsleistungen und Formierungsweisen, durch die hindurch ein Gegenstand sich darstellt und realisiert. Innerhalb der Rechtstheorie ist die Vermittlungsdimension durch Sprache ein stark erforschtes Terrain. Doch steht sprachliches Handeln seinerseits in Vermittlungszusammenhängen durch situative Kontexte, performative Vollzüge und phänomenales Erscheinen. Um diese zu untersuchen, stellt die Ästhetik unserer Ausgangsthese nach das richtige heuristische Instrumentarium bereit. Im klassischen Zuschnitt berücksichtigt die Rechtsphilosophie wohl philosophische Teildisziplinen wie die Ethik und die politische Philosophie, nicht jedoch die Ästhetik. Unser Workshop untersucht die Möglichkeiten ästhetischer Zugangsweisen zur Klärung der Darstellungs-, Funktions-, Rechtfertigungs- und Urteilsweisen des Rechts.
Als in den 1970ern unter der SPD/FDP Bundesregierung in Deutschland einphasige juristische Studiengänge ermöglicht wurden, gingen die Universitäten in Norddeutsch- land mit progressivem Beispiel voran. Mit einem gesellschaftswissenschaftlich kon- textualisierten, kooperativen und praxisorientierten Studium, bei dessen Abschluss es darüber hinaus schon früh ein (Referendariats-)Gehalt gab, waren diese Studiengän- ge ihrer Zeit weit voraus. Mehr als 25 Jahre nach der Abschaffung dieser Studiengän- ge regt sich 2014 wieder etwas in Hamburg, was den Krisen und Protesten der letzten zehn Jahre zu verdanken ist. Diese sollen zunächst beleuchtet werden. Anschließend wendet sich der Beitrag den aktuellen Entwicklungen in Hamburg zu. Diese Entwick- lungen zeigen, dass ein Umdenken in Hinblick auf die Gestaltung des rechtswissen- schaftlichen Studiums nicht mit „Hauruckaktionen“ bewirkt werden kann, sondern als diskursiver Prozess angelegt werden muss, der den Status quo (nochmals) kritisch reflektiert.