Kernenergie aus der Sicht der Bevölkerung : Analyse von Einstellung und Motiven (original) (raw)
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Perspektiven der Kernenergienutzung
Vierteljahrshefte Zur Wirtschaftsforschung, 1999
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Tegeder, Gudrun (Hrsg.), Powered By? Szenarien nachhaltiger Energienutzung, Schriftendes Cusanuswerks 18 (2008), 103- 124., 2008
Regelmäßig erreichen uns Pressemeldungen, die einen neuen Höchststand des Ölpreises verkünden. Grund für das öffentliche Interesse daran ist die starke Abhängigkeit aller Energiekosten vom Rohölpreis und wiederum die starke Abhängigkeit der Weltkonjunktur vom Energiepreis. Der Weltprimärenergieverbrauch von 2004 belief sich auf 119 Billionen kWh. Die dafür notwendige durchschnittliche Verbrauchsleistung entspricht der von ungefähr 10.000 Atomkraftwerken oder 10 Millionen Windkraftanlagen (ohne Einbeziehung von Spitzenverbrauch). Der Weltenergierat WEC prognostiziert ein Wachstum des Verbrauchs bis zum Jahr 2050 -trotz Einsparmaßnahmen und Effizienzsteigerungen in westlichen Ländern -um 70 bis 100 Prozent. Im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde die Produktion von Gütern verstärkt automatisiert: Maschinen ersetzten Muskelkraft. Diese Entwicklung, die durch billige Energie und durch enormen technischen Fortschritt ermöglicht wurde, ist noch heutevor allem in Entwicklungsländern -lange nicht abgeschlossen. Durch die Globalisierungsvorgänge der letzten Jahrzehnte wurde der Energiepreis zu einem der entscheidenden Wettbewerbsfaktoren im Konkurrenzkampf der einzelnen Länder um Produktionsstätten und damit um Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und Wohlstand. Jeder international asymmetrische Anstieg von Energiekosten, wie ihn "nationale Alleingänge" in der Energiepolitik oft zur Folge haben, führt in der Regel zu einem Ungleichgewicht im globalen Wettbewerb. Oft werden ökologische oder soziale Ideale propagiert, ohne dass die Folgen für die Volkswirtschaft hinreichend beachtet werden; der Wohlstand im eigenen Land ist ein Gut, welches nicht außer Acht gelassen werden darf. Selten werden beispielsweise in Vorträgen mit Titeln wie "100% erneuerbare Energien bis 2030" die voraussichtlichen Energiekosten in einem solchen -technisch wahrscheinlich sogar umsetzbaren -Szenario erwähnt. Solange das internationale Wirtschaftssystem einem gnadenlosen Konkurrenzkampf entspricht, bleibt die Aufrechterhaltung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Landes eine der
Vielfach nachgefragt: Kernenergiegeschichte
Technikgeschichte 88, 2021, Heft 4, S. 391-398, 2021
Dass (Anti-)Atomkraftgeschichte auf ungebrochenes gesellschaftliches Interesse stößt, bietet der Forschung sowohl in ihrem inner-akademischen Diskurs als auch in der sogenannten public history 1 vielfältige Möglichkeiten. Davon profitieren die Zeit-, Technik-und Umweltgeschichte insofern, als entsprechende Forschung nicht nur von einschlägigen Förderungseinrichtungen, sondern auch durch die Europäische Union, Bund oder Länder finanziert wird. Gründe für dieses Interesse liegen in der langen Dauer des Atomkonflikts. Dieser begann in Deutschland spätestens mit der Auseinandersetzung um das Kernkraftwerk Wyhl seit 1973 und hält-mit Auf-und Abschwüngen-bis heute an. 2 Nach mehr als 40 Jahren des Streits hat die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) im Herbst 2020 mit Gorleben einen symbolbeladenen Konfliktschauplatz 3 als Endlager-Standort aus dem Rennen genommen, nicht zuletzt, um die Auseinandersetzungen endgültig zu beenden. 4 Dennoch antizipieren Medien und Politik erneute Konflikte und wenden sich immer häufiger an Historiker*innen als politikberatende Expert*innen für die Deutung der Gegenwart, gerade wenn diese von vergangenen Entscheidungen, Ereignissen und Konflikten beeinflusst erscheinen. Da diese Ereignisse teils abgeschlossen sind oder so lange zurückliegen, dass die Erinnerung verblasst, bedürfen sie zunehmend der Erklärung und Erläuterung durch die Zeitgeschichte. Dies ist in Deutschland bei der Atomkraft der Fall, seitdem die Bundesregierung als Antwort auf das Reaktorunglück von Fukushima 2011 das endgültige Aus für die Atomenergie bis 2022 beschlossen hat. 5 Interessengeleitetes Geschichtsinteresse Die Aufgabe der Geschichtswissenschaft war zwar immer schon, vergangene Zeitläufte für aktuelle Gesellschaften zu interpretieren. Allerdings erst seit
Kernkraft: Informationsquellen, Wissen und Position der ÖsterreicherInnen
2012
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Momentum Quaterly, 2014
Der Beitrag stellt die Frage nach dem Verhältnis der Ablehnung der Kernenergie in Österreich und der österreichischen Anti-AKW-Bewegung. Die strikte Ablehnung von Nukleartechnologie wird meist als „charakteristisch für Österreich“ beschrieben, als „tief in der Bevölkerung verankert“ begriffen und mit Bezug auf die Geschichte der Kernenergie in Österreich, insbesondere dem Kampf um die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf, begründet. Nach einer neuerlichen Betrachtung der Geschichte der Anti-AKW-Bewegung und der Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf werden diese dem weiteren Verlauf der Debatte um den Umgang mit der Kernenergie im österreichischen Nationalrat gegenübergestellt. Dabei wird deutlich gemacht, dass die Kernenergiekontroverse in Österreich keineswegs im November 1978, sondern erst in Folge der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl endete. Durch die detaillierte Betrachtung der weiteren Diskussion um die Atomkraft wird sichtbar, dass die gegenwärtige Ablehnung dieser Technologie als Teil der nationalen Identität in erheblichem Ausmaß durch den Parteien- und Verbändestaat geprägt wurde und weniger durch die Anti-AKW- Bewegung oder die österreichische Bevölkerung.
Gedanken und Reflektionen über Kernenergie und Gesellschaft nach dem Unfall von Tschernobyl
1986
In der Kernforschungsanlage Julich haben wir die Aufgabe, kerntechnische Probleme zu losen und Strahleneinwirkungen zu messen und zu verstehen. In der Situation nach dem Tschernobyl-Unfall hat die KfA versucht, Aufgaben im technischen Bereich und beim Strahlenschutz nach Masgabe ihrer Moglichkeiten wahrzunehmen. Daruber hinaus jedoch geht es um Orientierung. wenn in unserer Gesellschaft heute die Kerntechnik als Ganzes diskutiert wird. Dieses zu tun erfordert Gedanken und Reflektionen uber beides, Kernenergie und Gesellschaft.
1986
Zwei parallele Forschungsprojekte zur "Sozialvertraglichkeit- von Energieversorgungssystemen" wurden initiert: Das eine Projekt wurde unter der Leitung von Prof. Meyer-Abich und Prof. Schefold in der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler an den Universitaten Essen und Frankfurt von 1980 bis 1984 durchgefuhrt; das andere Projekt wurde unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Ortwin Renn in der Programmgruppe Technik und Gesellschaft der Kernforschungsanlage Julich von 1982 bis 1985 bearbeitet. Die folgenden Ausfuhrungen zur Analyse der Sozialvertraglichkeit beschreiben das Konzept, den Ablauf und die Ergebnisse der letztgenannten Studie.
Nova Acta Leopoldina 91(339), 2004
Die Geschichte der zivilen Kernenergienutzung sorgt seit einem halben Jahrhundert für große Überraschungen. Die »Atoms for Peace«, denen EISENHOWER 1953 einen zukunftsträchtigen Weg bereiten wollte, sind seither nicht nur in nützlicher Weise gespalten worden -sie führten ihres technokratischen Pazifismus zum Trotz immer wieder zu Spaltungsvorgängen in jenen Gesellschaften, die sich ihrer bedient haben. Eine historisch-kritische Überprüfung dieser soziotechnischen Spaltungsprozesse fördert erstaunlich nachhaltige Schieflagen der Entscheidungsgrundlagen zutage, welche von Gegnern und Befürworten aus ihrem jeweiligen Erwartungshorizont abgeleitet worden sind. Ohne ih-re Handlungsfähigkeit zu verlieren, haben sie sich an allen Ecken und Enden getäuscht, zum Beispiel über die Planbarkeit von Kraftwerken, die Sicherheit oder Unsicherheit der Anlagen, die Kostenstruktur der Energiemärkte, über die politischen Voraussetzungen und gesellschaftlich...
1979
So viele Sozialwissenschaftler sich bislang mit der Kernenergie und dem sich daran entzundenden Protest beschaftigt haben, so viele Erklarungs- und Theorieansatze haben sie hervorgebracht. Um in etwa einen Uberblick zu vermitteln, wurde die Vielzahl der Ansatze klassifiziert. Aus der Vielzahl der moglichen Ansatze scheinen die okonomischen, sozialpsychologischen und sozialen Determinanten fur die Fragen der Risikoakzeptanz grundlegend fur das Verstandnis der Kontroverse zu sein.