Tibetische Nahtoderfahrungen. Eine Fallstudie zum Phänomen des ‘das-log. (original) (raw)

›Nahtoderfahrungen‹. Ein wissenschaftliches Mysterienspiel heute

Grenzarbeiten auf der Nulllinie

Dieter Vaitl geht davon aus, dass es sich bei ›Nahtoderfahrungen‹ (NTE) um eine sehr heterogene, begrifflich schwer zu fassende Ansammlung von Phänomenen handelt, die keinesfalls nur in Todesnähe auftreten. Sie sollten deswegen besser innerhalb des wesentlich breiteren Spektrums veränderter Bewusstseinszustände denn als isoliertes Phänomen beschrieben werden. Ihre Komplexität ist vor allem methodologisch eine Herausforderung für die Forschung, die sich dem Thema daher am besten über mehrdimensional angelegte Ansätze widmen sollte. Dieses Potential wurde bislang jedoch noch gar nicht ausgeschöpft. Vaitl sieht daher keinen Grund, aus den bestehenden Erklärungsschwierigkeiten ›Beweisspektakel‹ zugunsten eines Glaubens an jenseitige Wirklichkeiten abzuleiten. In this interview, Dieter Vaitl assumes that ›Near-Death Experience‹ (NDE) is a very heterogeneous collection of phenomena that are difficult to conceptualize and that by no means only occur near death. NDE are therefore better des...

Der europäische Name Tibets (und eine seltsame Begegnung zur Mittagsstunde)

International Journal of Diachronic Linguistics, 2018

Abstract: This paper revisits the etymology of the European toponym ‘Tibet’, and assumes, based on the thourough discussion of the problem by Róna-Tas (1985), that the second syllable of this name is, after all, historically identical with the Tibetan autonym bod. The vocalism of the first syllable remains problematic, but seems to originate with the works of Portuguese missionaries of the XVIIth century, from where it stabilized in other European languages. Its explanation as being due to Kipchak-Turkic reflexes of *tepe ‘hill’ seems to be less likely.

Frühe neuzeitliche Begegnungen deutschsprachiger Forscher mit der tibetischen Medizin in Sibirien

Forschende Komplementärmedizin / Research in Complementary Medicine, 2012

Geschichte der tibetischen Medizin · Sibirien · Transbaikalien · erste Forschungsreisen Zusammenfassung Die Verbreitung des tibetischen Buddhismus und mit ihm der tibetischen Medizin in der Gegend östlich des Baikal-Sees geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Ab dem frühen 18. Jahrhundert waren deutschsprachige Gelehrte unter den ersten, die Sibirien mit wissenschaftlichem Auftrag bereisten und damit unter den ersten neuzeitlichen Wissenschaftlern, die Kontakt mit Traditionen, Konzepten und Behandlungsverfahren der tibetischen Medizin hatten. Die vorliegende Arbeit hat das Ziel, die ersten Begegnungen mit der tibetischen Medizin in Transbaikalien anhand ausgewählter Forscherpersönlichkeiten des 18. und 19. Jahrhunderts darzustellen und zu analysieren. Die Arbeit basiert auf intensiven Quellenstudien in Archiven und Bibliotheken Russlands und der Schweiz. Für unser Thema fanden sich relevante Dokumente zu Daniel . Sie thematisierten die Verbreitung der tibetischen Medizin auf dem Gebiet Russlands, die Verwendung von Arzneipflanzen, Rezepturen und Therapieformen. Die ersten Begegnungen von Westeuropäern mit Heilkundigen der tibetischen Medizin vermochten nicht, die tibetische Medizin für die wissenschaftliche Öffentlichkeit jener Zeit aus dem Kontext des Exotischen im Bereich der Ethnografie herauszuheben. Für moderne Forscher jedoch sind diese Begegnungen wichtige Zeugnisse für die mittlerweile 300 Jahre währende Entwicklungsgeschichte der tibetischen Medizin in Sibirien. Die Praxis der tibetischen Medizin und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Medizinsystem bestehen in Sibirien bis heute fort. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass eine Anknüpfung an die historischen und kulturellen Verbindungen von Europa zu Asien über Sibirien möglich und fruchtbar ist.

2010 Religion in Tibet. [Gemeinsam mit Franz-Peter Burkard].

Claudius Müller und Markus Mergenthaler (Hg.): Tibet. Religion - Kunst - Mythos. Dettelbach: Röll. S. 91-114., 2010

Einst, um das fünfte Jahrhundert, zur Zeit des 28. Königs der Tibeter, Lha Thothori Nyentsen sei vom Himmel herab auf das Dach des Königspalastes Yumbu Lagang eine Schatulle gefallen, die geheimnisvolle Schriften und Symbole enthielt. Auch von einer Stimme, die einen Verständigen, der fünf Generationen später kommen solle, ankündigt, wird manchmal erzählt. Der weise König aber, obgleich er nicht ahnte, warum, wußte alsbald in seinem Innern, dass es sich hierbei um ganz besondere Schätze handelte …

Labrang: Ethnischer und kultureller Schmelztigel an der östlichen Peripherie Tibets

in Amdo gilt Labrang (Blabrang) als eines der sechs wichtigsten dGe-lugs-pa Klöster in Tibet und als eines der führenden religiösen Zentren im Osten des Hochplateaus. 1 Die Geschichte dieses Klosters geht auf das frühe 18. Jahrhundert zurück, als das Gebiet innerhalb des chinesischen Kaiserreiches unter dem Protektorat von Xining stand. Die Weidegebiete waren in mongolischer (Qo ś ot Mongolen) Hand, die landwirtschaftlich genutzten Gebiete in tibetischer. Labrang galt in der Geschichte als Tor zum tibetischen Hochland an der Grenze zum chinesischen Reich. Heute liegt der Ort Labrang (chin. Xiahe) mit dessen gleichnamigem Kloster Labrang (chin. Labuleng Si) in der chinesischen Provinz Gansu, im autonomen tibetischen Verwaltungsbezirk von Südgansu, der wiederum von der Zentralregierung in Beijing gelenkt wird.