The Christology of the Jerusalem community (German) (original) (raw)

Die hohepriesterliche Christologie im Brief an die Hebräer (The High Priestly Christology in the Letter to the Hebrews)

wurde die Schrift erst nachträglich von ihrem Verfasser mit einem Briefschluß versehen, wodurch sie ihren Briefcharakter erhalten hat. Von Anfang an ist für die Mahnrede allerdings ihre Schriftlichkelt vorauszusetzen, wie die gezielte Konzeption und Geschlossenheit großer Abschnitte zeigt. 3 Wer nun der Verfasser dieser Mahnrede war, ist wohl nicht mehr zu ermitteln. Im Hehr selbst finden sich keine Hinweise. auf seine Person; man wird nicht mehr über ihn sagen können, als daß er eine gründliche Kenntnis des Alten Testaments, eine gute hellenistisch-jüdische Bildung sowie ausgezeichnete rhetorische Fähigkeiten besaß. Vermutlich ist aber diese Anonymität des Briefes vom Verfasser selbst beabsichtigt: Nicht durch seine Person oder den Verweis auf eine apostolische Autorität soll der Hehr überzeugen, sondern die Sachautorität von Schrift und Bekenntnis soll im Vordergrund stehen.4 Von den Adressaten des Hehr ist dagegen ein wenig mehr zu erfahren.

Christologie zwischen Judentum und Christentum

2020

Tübingen. www.mohrsiebeck.com Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für die Verbreitung, Vervielfältigung, Übersetzung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Das Buch wurde von Martin Fischer in Tübingen aus der Minion gesetzt, von Laupp & Göbel in Gomaringen auf alterungsbeständiges Werkdruckpapier gedruckt und von der Buchbinderei Nädele in Nehren gebunden.

Origenes und die Quadragesima in Jerusalem: Ein Diskussionsbeitrag

Adamantius 13, 2007

Origenes hat nachweislich auf Einladung von Bischof Alexander von Jerusalem über den Anfang von 1 Sam gepredigt; es ist nicht ausgeschlossen, daß diese Predigt mit der von Eusebius bezeugten Predigttätigkeit des Origenes während seines ersten Aufenthaltes in Palästina zu identifizieren ist. Weiters ist es plausibel, aber nicht bewiesen, daß diese Homilie eine ganze Serie von Predigten eröffnet hat; eine derartige Praxis würde sich gut ins Bild seiner caesareensischen Predigttätigkeit fügen. Zusammenhängend erhalten ist zwar nur eine weitere Predigt, der eine Lesung von 1 Sam 25–28 zugrunde lag, und ein Fragment zur selben Stelle; es existieren aber einige Katenenfragmente. Deren Herkunft ist allerdings unklar, und innere Widersprüche verbieten, sie sämtlich auf eine einzige homogene Serie von Homilien zurückzuführen; nach Ausschluß der Dubletten lassen sich die verbleibenden Fragmente aber dennoch zu einer Reihe von hypothetischen Perikopen gruppieren. Wie weit eine auf diese Weise rekonstruierte Bahnlesung ursprünglich gereicht haben mag, muß offenbleiben. Belegt, aber nicht erhalten ist eine nicht in Caesarea gehaltene Predigt des Origenes zu 1 Kön 3; die Katenenfragmente reichen bis gegen Ende der Königsbücher. Von den derart teils belegten, teils erschlossenen Lesungen findet sich die erste exakt in einer Bahnlesung von 1 Sam wieder, die das Georgische Lektionar für die Jerusalemer Quadragesima des 5.–8. Jahrhunderts vorsieht; zwei weitere weisen Überschneidungen damit auf. Eine historische Kontinuität zwischen den beiden Lesungsreihen erscheint dennoch unwahrscheinlich: erstens sind die faktischen Berührungen nicht sehr signifikant; die einzige exakte Übereinstimmung stellt die ziemlich selbstverständliche Abgrenzung der Hanna-Perikope 1 Sam 1,1–2,11 dar. Zweitens gibt es für mehrere Perikopen des Origenes überhaupt keine Entsprechung in den späteren Jerusalemer Lektionaren, und weder die von Eustathius bezeugte Abhaltung zweier Predigten zu 1 Sam 28 noch die aufgrund der Quellenlage nicht unwahrscheinliche Fortsetzung der Homilienreihe läßt sich mit der quadragesimalen Leseordnung vereinen. Drittens läßt sich die vom Georgischen Lektionar vorgesehene Bahnlesung von Teilen des ersten Samuelbuches nur dann auf das dritte Jahrhundert zurückführen, wenn man annimmt, daß sie schon zur Zeit der Egeria nicht mehr praktiziert worden wäre, vom Armenischen Lektionar als literarische Kryptotradition festgehalten und im Georgischen Lektionar wieder in der ursprünglichen Abgrenzung ans Licht der Liturgiegeschichte getreten wäre, wenn auch nur zum Teil und an veränderten Daten. Einfacher als durch ein derart komplexes Modell ist die Entwicklung der Jerusalemer Leseordnung als Geschichte eines kontinuierlichen Wachstums zu erklären. Die nicht vor der Konstantinischen Wende belegte Quadragesima hätte zunächst keine anderen Lesegottesdienste gehabt als die in der Fastenzeit nichteucharistischen, ansonsten aber auch im übrigen Jahr übliche Stationsfeiern am Mittwoch und Freitag und eine Vigil in der Nacht vom Freitag auf den Samstag, die allerdings nach Egeria nicht mehr belegt ist. Zwischen 383 (Egeria) und 417 (terminus a quo des Armenischen Lektionars) hätte dann die Ausstattung auch der anderen Wochentage mit Lesegottesdiensten begonnen, die sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte auch in den übrigen Wochen durchgesetzt hätte; in dieser ersten Erweiterungsphase wäre auch die Bahnlesung von 1 Sam eingeführt worden. Der Anfang dieses Prozesses ist schon im Armenischen Lektionar zu erkennen; abgeschlossen ist er in der älteren Schicht des Georgischen Lektionars. In einem zweiten, von der Pariser Handschrift des Georgischen Lektionars dokumentierten Erweiterungsschritt wäre das liturgische Programm aller Tage um zusätzliche Lesungen erweitert worden. Entspricht diese Erklärung der historischen Wirklichkeit, können die Lesegottesdienste jenseits der alten Stationstage Mittwoch und Freitag jedenfalls nicht vor dem Ende des vierten Jahrhunderts ausgeprägt worden sein; eine Vorgeschichte der Bahnlesung von 1 Sam im dritten Jahrhundert wäre dann genauso ausgeschlossen wie ein genetischer Zusammenhang mit jenen Perikopen, zu denen Origenes in Jerusalem gepredigt hat.

Gottes erste Liebe. Christliche Wahrnehmungen des Judentums in Münster

2005

Eine Liebesgeschichte-so laulct das Motto des ßislumsjubiläums. Dieses Motto legt es nahe, eine Liebesgescruchte ins Gedächtnis zu rufen, die Golt begann, lange bevor es ein Christentum gab, lange bevor Liudger nach Münster kam, eine Liebesgeschichte aber, die man hierzulande beinahe 1200 Jahre nur verzerrt wahrnehmen konnte: die Liebcsgeschichle Gottes mit dem Volk Israel. Im Folgenden soll es um Wahrnehmungen dieser Liebesgeschichte gehen, um christliche Wahrnehmungen des Judentums in Münster.