Partizipation und der Dritte Raum. Constanze Eckert im Gespräch mit Nora Sternfeld (original) (raw)

Kein Selbstzweck – Kritiken an den Versprechen der Partizipation: Veranstaltungsbericht von Christoph Haker und Corinna Schmechel (soziopolis.de)

Summer School „Partizipation als Versprechen und Forderung der Moderne“ des Promotionsprogramms „Kulturen der Partizipation“, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, 14.–18. September 2016 ---------------------- „Mach mit!“, „Beteilige Dich!“, „Sei dabei!“ – derartige Imperative werden in vielfältigen Kontexten und auf vielfältige Weise geäußert. Über das gesamte Parteienspektrum hinweg wird mehr direkte Demokratie gefordert, durch alle Organisationen hallt der Ruf nach Mitbestimmung und flachen Hierarchien, Theater wie Museen verschreiben sich einer „partizipativen Kultur“. So weit, so bekannt. Diese Rufe nach mehr Partizipation sind an Versprechen geknüpft, denn wie alle wissen, fördern partizipative Strukturen die Selbstbestimmung des Publikums, die Emanzipation Einzelner und das Heranwachsen von mündigen Bürger_innen. Partizipation ist immer schon Weg und Ziel zugleich. Sie wird so zum leeren Signifikanten, welcher zwar in aller Munde und positiv besetzt ist, aber ohne Rückbindung an konkrete Inhalte schnell in die Bedeutungslosigkeit abdriftet. Im Rahmen der Summerschool Partizipation als Versprechen und Forderung der Moderne, die vom Promotionsprogramm Kulturen der Partizipation an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg organisiert wurde, sollte daher ein kritischer und interdisziplinärer Blick auf den Begriff der Partizipation geworfen werden. In diesem Rahmen wurden drei öffentliche Vorlesungen gehalten. Die Referenten teilten die Perspektive, dass Partizipation kein Selbstzweck ist, und nahmen konkrete Versprechen der Partizipation unter die Lupe. Sie leisteten damit einen Beitrag zur Differenzierung von Kontexten und Konzepten der Partizipation und arbeiteten in kritischer Abgrenzung heraus, in welchen Paradoxien sich diese verfangen und an welche Grenzen sie stoßen. Konferenzübersicht: Keynote Lectures (öffentlich): Ulrich Bröckling (Freiburg), Wir müssen immer tun was wir wollen. Paradoxien einer Erziehung zur Freiheit Sebastian Haunss (Bremen), Die (immer wieder) neuen Medien und das Versprechen der Partizipation Wilfried Nippel (Berlin), Entlastung von Partizipation: Repräsentation statt Versammlungsdemokratie Forschungstheater, Performative Studien, Podiumsdiskussion: Jörg Holkenbrink, Performative Studien 1: Fremdheit und Partizipation Öffentliche Veranstaltung: Performative Studien 2: THEATER DER VERSAMMLING zwischen Bildung, Wissenschaft und Kunst, “Jeder hat Einfluss, niemand steuert das Ganze”. Klick-Performance C COPY A, VERSCHLÜSSELT Podiumsdiskussion (im Anschluss) Workshops mit/zu: Ulrich Bröckling (Freiburg), Teilhabe als Versprechen und Zumutung – das Janusgesicht der Partizipation Martin Butler (Oldenburg) / Markus Spöhrer (Konstanz), Posthumane Konstellationen: Utopische/Dystopische Entwürfe von Partizipation in der Populärkultur Sebastian Haunss (Bremen), Online-Partizipation zwischen Connective Action und Clicktivism Rüdiger Heinze / Eckart Voigts (beide Braunschweig), Die dunkle Seite der Moderne: Zwangspartizipation und Right of Exit in der Dystopie Anton Kirchhofer (Oldenburg), Gouvernementalität und Partizipation Gesa Lindemann (Oldenburg), Gewalt und Partizipation / Gewalt und Kritik Wilfried Nippel (Berlin), Entlastung von Partizipation: Repräsentation statt Versammlungsdemokratie Kathrin Peters (Berlin), Film, Migration, Partizipation Michael Sommer (Oldenburg) / Claudia Horst (München), Partizipation als Versprechen der Vormoderne. Bürgerrecht und Teilhabe vom Alten Orient bis zum Mittelalter Wil Verhoeven (Groningen), Liberty’s Limits: Democracy in the Age of Participatory Politics