See-Sedimente als Zeugen der Schadstoffbelastung (original) (raw)
Related papers
Umweltwissenschaften Und Schadstoff-forschung, 2004
Ziel/Hintergrund Neben direkten Schadenswirkungen bei Hochwassereignissen gibt es zahlreiche indirekte Schäden, zu denen die Verbreitung von Schadstoffen gehört. Durch die gro\raumigen Überschwemmungen infolge der Sturzfluten und Dammbrüche im August 2002 im Elbegebiet wurden Sedimente und Schlämme abgelagert, deren Gefahrenpotenzial analysiert und bewertet werden, muss. Method Unmittelbar nach dem Hochwasser wurden repräsentative Flutsediment- und Schlammproben aus dem oberen Elbtal und ausgewählten Erzgebirgszuflüssen auf ein breites Spektrum anorganischer und organischer Schadstoffe untersucht Ergebnisse Es wurden teilweise relativ hohe Konzentrationen für As, Pb, Cd, Zn, Cu, B sowie DDT, PCB und Benzo[a]pyren festgestellt. Schlussfolgerungen Geogener Hintergrund und Nutzungscharakteristik der Einzugsgebiete bestimmen das regionale Muster der Belastung. An der Elbe wurden vor allem persistente Organika aus den tschechischen Belastungsräumen flussabwärts verlagert. Schwerpunkte der anorganischen Stoffbelastung resultieren aus den erzgebirgischen Bergbaugebieten. Ausblick Es werden Detailuntersuchungen zur Ermittlung der Gefährdungspotenziale an Elbe und Mulde durchgeführt. Objective Flood sediments were investigated due to the extreme flood situation around Dresden in August 2002 Method The samples have been analyzed by screening inorganic and organic pollutants. Results It was observed that As, Pb, Cd, Zn, Cu, B and other heavy metals as well as DDT, PCB and Benzo [a] pyren were significantly enriched. Conclusion Depending on geogenic and anthropogenic impacts, the spatial distribution of these contaminants was different. Organic compounds were dislocated down stream from Czech Republic along the Elbe River. Because of the old ore mining, samples near the Mulde and Wei\eritz Rivers showed high metal pollution. Perspective More detailed and systematic investigations should be undertaken in the Elbe and Mulde river systems.
Verschiedene natürliche Archive spiegeln die Vergangenheit zur Untersuchung von langfristigen Entwicklungsverläufen. Seesedimente haben eine direkte Verbindung zur Entwicklung der limnischen Systeme, da sie über die Jahrhunderte hinweg kontinuierlich direkt in bzw. unter den jeweiligen Gewässern entstehen. Ein Sedimentkern ist ein zeitliches Gedächtnis über die Entwicklung des Sees und seiner Umgebung. Er zeigt nicht nur den ungestörten Sedimentationsvorgang, sondern bildet auch Störungen im Sedimentationsvorgang ab; z.B. anthropogene Einflüsse. Mit Hilfe eines Sedimentkerns kann man die Entstehung und Entwicklung eines Sees über Jahrhunderte hinweg nachvollziehen, da sich je nach äußeren Gegebenheiten das Sediment verschieden zusammensetzt. Die Paläolimnologie versucht durch die Interpretation der gewonnenen Daten der Sedimentuntersuchung die Entwicklung eines Sees und seines Einzugsgebiet zu rekonstruieren. Die Paläolimnologie ist ein Teilbereich der Limnologie. Diese ist die Wissenschaft, die Binnengewässer als Ökosysteme, sowie deren Struktur, den Stoff- und Energiehaushalt erforscht. Die Paläolimnologie kann physikalische, chemische und biologische Veränderungen im See dokumentieren. Die Grundlage für das wissenschaftliche Arbeiten sind die Indikatoren, wie messbare chemische und physikalische Parameter z.B. Wassergehalt, organisches und anorganisches Material. Die Indikatoren treten als Anzeiger für übergeordnete Zusammenhänge auf. Die chemischen Indikatoren (wie z.B. Kohlenstoffverbindungen) sind akkumulierte organische und anorganische Elemente. Sie können aus dem Einzugsgebiet des Sees oder aus dem Gewässer selbst stammen. Die physikalischen Indikatoren sind ebenso vielfältig nutzbar wie die chemischen Indikatoren. Eine Reihe wichtiger Parameter sind beispielsweise der Glühverlust (LOI) und die Korngrößenverteilung innerhalb des Sediments, welche Aussagen zur Sedimentstruktur ermöglicht. In dieser Arbeit erfolgte eine Konzentration auf die Erhebung und Analyse der physikalischen und der chemischen Indikatoren. Der Wassergehalt in der Tiefe der Sedimente kann ein Faktor zur verschiedenen physikalischen oder chemischen Veränderungen des Sediments sein. Ziel unserer Untersuchungen ist es durch die Interpretation der erhobenen Daten Korrelationen zwischen den Wassergehalt in der Tiefe des Sediments und die Art des Materials zu überprüfen. Es wird geschaut, ob ein Zusammenhang zwischen dem organischen und anorganischen Material und dem Wassergehalt in der Tiefe festzustellen ist. Nach der Probenentnahme wurden die einzelnen Proben auf die oben beschriebenen Bestandteile hin getestet.