Ein Spinnrocken aus einem spätantiken Grab von Mautern/Favianis. (original) (raw)
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Spinnrocken und Spindeln mit Metallverzierung aus Bestattungen der Villanovazeit
Interpretierte Eisenzeiten. Fallstudien, Methoden, Theorie. Tagungsbeiträge der 8. Linzer Gespräche zur interpretativen Eisenzeitarchäologie, 2019
In diesem Beitrag werden Spinnrocken und Spindeln mit Metallverzierung aus Bestattungen der Villanovazeit behandelt. Diese Objekte fanden sich nur in einzelnen Frauengräbern der Villanovakultur. Aufgrund ihrer Grösse und Fragilität wurden diese Objekte wohl kaum im Alltag, also für die Garnproduktion, verwendet. Dies wirftdie Frage nach der Funktion dieser Geräte auf. In einem ersten Schritt werden die Fundorte dieser Spinngeräte untersucht. Es fragt sich, ob die Sitte, bronzeverzierte Spinngeräte als Grabbeigaben zu verwenden, im gesamten Gebiet der Villanovakultur fassbar ist odernur in bestimmten Siedlungen. In einem zweiten Schritt werden vier Fundkontexte im Detail untersucht: Die Gräberfelder von Tarquinia, Monterozzi, Falerii, Montarano N.N.E., Capena, Le Saliere und Veji, Quattro Fontanili. Es zeigt sich, dass Spinngeräte mit Metallverzierung nicht zwingend in den reichsten Bestattungen zum Vorschein kamen. Dies spricht dafür, dass es sich bei diesen Objekten nicht einfach um Schmuckstücke handelte, sondern dass sie als Symbole oder Abzeichen einer bestimmten gesellschaftlichen Funktion oder Gruppe zu verstehen sind. Aus der Zusammensetzung der Grabbeigaben geht hervor, dass die Frauen, welche zu dieser Gruppe gehörten, unterschiedlich reich waren. Des Weiteren lässt sich zeigen, dass die Merkmale dieser Frauenbestattungen stark variieren. Abschließend wird eine sakrale oder rituelle Funktion dieser Spinngeräte in Betracht gezogen.
Das spätbronzezeitliche Grab 79 aus dem Gräberfeld von Kainach bei Wildon, Gem. Weitendorf, Stmk.
Tehnična ureditev / Technical Editor Primož Pavlin Oblikovanje ovitka / Front cover design Tamara Korošec Priprava slikovnega gradiva in prelom / Preparation of illustrations and DTP Mateja Belak Izdala in založila / Published by Inštitut za arheologijo ZRC SAZU, Založba ZRC Zanju / Represented by Oto Luthar, Jana Horvat Glavni urednik / Editor-in-Chief Aleš Pogačnik Tisk / Printed by Present d. o. o., Ljubljana Izid knjige sta podprla / Published with the support of Javna agencija za raziskovalno dejavnost RS, Znanstvenoraziskovalni center SAZU © 2014, ZRC SAZU, Inštitut za arheologijo, Založba ZRC Vse pravice pridržane. Noben del te knjige ne sme biti reproduciran, shranjen ali prepisan v kateri koli obliki oz. na kateri koli način, bodisi elektronsko, mehansko, s fotokopiranjem, snemanjem ali kako drugače, brez predhodnega pisnega dovoljenja lastnikov avtorskih pravic. All rights reserved. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted, in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording or otherwise, without the prior permission of the publisher. Ovitek / Cover Glinasta figura konjička iz Podzemlja / Clay horse statuete from Podzemelj (foto / photo: Tomaž Lauko © Narodni muzej Slovenije; risba / drawing: Dragica Knific Lunder) CIP -Kataložni zapis o publikaciji Narodna in univerzitetna knjižnica, Ljubljana 902(497.4):929Dular J.(082) 903(497.4)(082)
Aphrodite / Venus – Mänade von einem Grabbau aus Noricum
Festschrift für Nenad Cambi, Archaeologia Adriatica 2, 2, 2009, 623-634
A 8010 Graz Erhalten / Received: 2008-04-22 erwin.pochmarski@uni-graz.at Es handelt sich um die Erstpublikation eines ikonographisch außergewöhnlichen Reliefs aus dem Municipium Flavia Solva im Südosten der römischen Provinz Noricum. Das Relief zeigt neben einem Pfeiler mit Kelchkrater eine nach rechts gewandte halbbekleidete weiblich Figur, die mit der Rechten den Bausch des um die Beine gelegten Mantels zurückzieht und sich zugleich mit der rechten Hand aufstützt, während der linke Arm nach vorne gestreckt ist. Es handelt sich um eine Darstellung der Aphrodite / Venus, deren Gruppenpartner in der rechten Bildhälfte allerdings weggebrochen ist. Die Vorschläge, die Darstellung auf Aphrodite und Hippolytos bzw. Helena und Menelaos zu ergänzen, gehen daneben. Auch finden sich unter den provinzialrömischen Reliefs kaum wirklich vergleichbare Reliefs, wohl aber in der Glyptik seit der späthellenistischen Zeit. Es handelt sich um die Typen der Aphrodite Marina, der Aphrodite Euploia / Pontia und der Aphrodite von Kyrene, die sich heranziehen lassen. Allerdings ist die Darstellung auf Aphrodite allein verkürzt, rechts neben der sich höchstens Eros als deutlich kleinerer Gruppenpartner findet. Eine für die provinzialrömische Reliefkunst denkbare Lösung wäre allenfalls die Umdeutung der Aphrodite / Venus auf eine Mänade, deren Gruppenpartner (ein Satyr) allerdings fehlt. Freilich wäre die Mänade im Vergleich zu den gängigen Satyr-Mänade-Reliefs seitenverkehrt wiedergegeben und auch der ihr gegenüber zu ergänzende Satyr müsste nach dem Vorbild eines neuattischen Sarkophags in Ianina seitenverkehrt wiedergegeben sein. Demnach dürfte doch die Deutung auf Aphrodite / Venus mit einem Eros in der rechten Bildhälfte am ehesten das Richtige treffen.
Aussagemöglichkeiten zur Tätigkeit des Spinnens aufgrund archäologischer Funde und Experimente.
Archaeologia Austriaca 88, 2004 (Wien 2006), 169-182., 2006
Die Ausgangsbasis für diesen Beitrag sind die eher unscheinbaren Spinnwirtel, die bei archäologischen Ausgrabungen immer wieder auftauchen. Sie erfahren neben der zeitlichen und kulturellen Zuordnung nur sehr selten nahere Betrachtung, weshalb sie hier von verschiedenen Seiten beleuchtet wurden, ob nun von ihrer Funktion, von diversen experimentalarchäologischen Versuchen oder von der archäologischen Basis her. Das Spinnen und die Herstellung von Textilien ist eine sehr wichtige Tätigkeit im prähistorischen Alltag. Obwohl das Handwerk archäologisch durch die schlechten Erhaltungsbedingungen von organischen Materialien meist nur in Form der tönernen Spinnwirteln fassbar ist, so ist es doch möglich, durch das Zusammentragen kleinster Hinweise ein plastisches Bild zu erhalten.
In: L. Wamser, Mauenheim und Bargen. Zwei Grabhügelfelder der Hallstatt- und Frühlatènezeit aus dem nördlichen Hegau. Forsch. u. Ber. Arch. Baden-Württemberg 2 (Wiesbaden 2016)
The essay deals with specific aspects of the Iron Age burial grounds in Mauenheim, in southwest Germany. The initial finds contained remainders of textile manufacture in the large mostly destroyed chamber tomb of a woman. She had been buried with a repaired distaff, which is the first of its kind, known north of the Alps. This extraordinary burial gift together with finds of a grave of a woman containing a wagon, raise the question why females in late Hallstatt period were equipped with status grants for the deceased. The role of animals in graves is also discussed. Similar to barrows elsewhere, some of the central burials contain pigs. The fact, that the donated animals were young and in two cases the pigs were not inside the grave but in the pit, raises the question wether they were intended as food for the deceased or as a religious sacrifice. The analysis of stable strontium ions of Mauenheim pig teeth yielded values consistent with the local spectrum. This is marked contrast to the data from some “Fürstensitze”, for which a remarkably wide range of isotope values is reported. Mauenheim is also known as the first use of modern methods to document small burial graves between the grave mounds and to clarify the stratigraphic relationship between these graves and neighboring hills. These findings are an opportunity to discuss the question wether the phenomenon of small burial graves can be used to identify these as social stratification in the first place as graves referencing the lower social class of Iron Age society.
Ein spätantikes Kindergrab aus Wildon, Steiermark
Titelbild: Derzeitige Rekonstruktion des Südtores der Schanze von Gars-Thunau. Nach einem ersten Rekonstruktionsversuch Mitte der 1980er Jahre durch Mitarbeiter der Lehr-und Forschungsgrabung in Gars, musste das Objekt nach der Jahrtausendwende wegen eingetretener Baufälligkeit durch den Bauhof der Marktgemeinde Gars erneuert werden (Quelle: Peter Ableidinger).
2004
DAS STEINERNE MONUMENT DES HRABANUS MAURUS AUF DEM RELIQUIENGRAB DES HL. BONIFATIUS ( † 754) IN MAINZ Die Verehrung des hl. Erzbischofs Bonifatius haben seine Amtsnachfolger Lullus (754-786) und Hrabanus Maurus (847-856) in Mainz durch außergewöhnliche Maßnahmen zu fördern versucht, die für Historiker, Archäologen und Kunsthistoriker gleichermaßen interessant sind. Bekanntlich ist der Leichnam des am 5. Juni 754 bei Dokkum (Nordfriesland) ermordeten Missionars unmittelbar nach der Ankunft in Mainz vor seiner Aufbahrung gewaschen worden 1 . Weil das Waschwasser auch frisches Blut des Märtyrers enthalten haben soll und deshalb als kostbare Reliquie galt, hat es Bischof Lullus in einem Tongefäß auffangen, aber erstaunlicherweise weder in einem Reliquienschrein noch in einem Altarsepulchrum 2 aufbewahren, sondern im Erdboden vergraben lassen. Seine Anordnung läßt darauf schließen, daß er dieses Bodengrab mit der Blutreliquie des Bonifatius als Ersatz für die richtige Grablege des Erzbischofs anlegen ließ, der ja nicht in seiner Bischofsstadt Mainz, sondern in Fulda bestattet werden wollte. Das Reliquiengrab des Märtyrers befand sich natürlich nicht unter freiem Himmel, aber auch nicht im St. Martins-Dom, sondern in einer Kirche, die der hl. Maria geweiht war. Das bezeugt eine Inschrift, die Erzbischof Hrabanus Maurus einhundert Jahre später in der Marienkirche anbringen ließ, und zwar dicht neben dem »Tumulus«, den er auf dem Reliquiengrab errichtet hatte 3 . Der Text dieses lateinischen Epigramms ist nicht mehr im Original erhalten, hatte jedoch in einem süddeutschen Codex des 10. Jahrhunderts gestanden 4 , der auch die Ortsangabe enthielt: IN ECCLESIA SANCTAE MARIAE IVXTA SEPVLCHRVM SANCTI BONIFACII Postquam martyrium explevit Bonifacius almus, martyr et antistes, aethera celsa petens, de Fresia huc vectus cum theca hac rite locatus, sanguinis hic partem liquerat hinc abiens. Desuper hunc tumulum Hrabanus condere iussit ad laudem sancti exiguus famulus, indignus praesul, vernaculus attamen huius, pro quo tu, lector, funde preces domino. 4 Teile des Codex aus dem 10. Jahrhundert, der noch Hrabans Gedichte Nr. I-XXXVI enthält, befinden sich in der Stiftsbibliothek des Klosters Einsiedeln: Cd. 266 (1296). Herrn Stiftsbibliothekar P. Odo Lang OSB danke ich sehr herzlich für seine diesbezüglichen Recherchen und den Hinweis, daß der Codex nicht aus dem Kloster Fulda (so Dümmler 1884, 158), sondern aus Süddeutschland stammt. Die deutsche Übersetzung des Epigramms 5 lautet: IN DER KIRCHE DER HEILIGEN MARIA DICHT NEBEN DEM GRAB DES HEILIGEN BONIFATIUS Nachdem Bonifatius, der segenspendende Blutzeuge und Bischof, das Martyrium erlitten hatte und seine Seele in den hohen Himmel emporgestiegen war, wurde sein Leichnam von Friesland hierher gebracht und im Sarg an dieser Stelle feierlich abgesetzt. Bevor er weiterzog, ließ er einen Teil seines Blutes hier zurück. Darüber ließ Hrabanus zum Ruhm des Heiligen dieses Grabmal errichten, sein geringer Diener und unwürdiger Bischof, aber doch mit ihm aus einem Hause [dem Kloster Fulda] stammend. Für ihn [Hrabanus] bete Du, Leser, zum Herrn. Das von Hrabanus Maurus verwendete Wort »Tumulus« heißt zwar auch »Grabhügel«, ist aber in diesem Zusammenhang nur mit »Grabmal« zu übersetzen. Denn es wäre völlig unsinnig gewesen, im Innern einer Kirche einen Grabhügel aufzuschütten, zumal ein solcher damals als etwas typisch Heidnisches, also Verwerfliches galt. Die Form seines Grabmals hat Hrabanus Maurus leider nicht beschrieben. Dennoch lassen sich aus den bisherigen Erkenntnissen über die Lage von Heiligengräbern in frühmittelalterlichen Kirchen einige Rückschlüsse auf den Standort und die Beschaffenheit dieses »Tumulus« ziehen. Selbstverständlich hat Bischof Lullus das Reliquiengrab des berühmten Mainzer Erzbischofs und Märtyrers Bonifatius nicht irgendwo in einem Seitenschiff verstecken, sondern an einem Ehrenplatz im Hauptschiff der Marienkirche anlegen lassen. Unter dem Hauptaltar kann es sich aber nicht befunden haben, weil Hrabanus Maurus dann später darauf kein Grabmal hätte errichten können. Zwischen dem Hauptaltar und der Apsis 6 lag es sicher auch nicht, weil sich die zu ihm gehörige Inschrift an vorbeikommende Leser mit der Bitte um Gebetsgedenken richtete. Demnach muß sich das Grabmal in jenem Teil der Kirche befunden haben, der allen Gläubigen frei zugänglich war. Also kann das Bonifatius-Grabmal nur als Stele in der Mittelachse des Langhauses gestanden haben. Da die Inschrift nicht auf, sondern dicht neben ihr angebracht wurde, war sie offenbar so beschaffen, daß sie keinen Platz für ein langes Epigramm bot. An mangelnder Größe wird das kaum gelegen haben, weil ein zu kleines Grabmal dem hohen Rang und der Bedeutung des erzbischöflichen Märtyrers Bonifatius nicht angemessen gewesen wäre. Also dürfte seine Grabstele auf allen Seiten so flächendeckend verziert gewesen sein, daß sie keine lange Inschrift tragen konnte. Jene Stelle, an der 754 das Tongefäß mit der Blutreliquie im Boden der Marienkirche vergraben worden ist, muß ursprünglich sehr schlicht gestaltet worden sein. Ansonsten hätte es Hrabanus Maurus einhundert Jahre später kaum für nötig gehalten, darauf ein Grabmal zu errichten. Vermutlich hatte Bischof Lullus das kleine Reliquiengrab nicht mit einem Mosaik 7 , sondern mit einer Steinplatte kennzeichnen lassen, die mit dem Namen des Bonifatius, vielleicht aber auch nur mit einem Kreuz oder einem Christogramm versehen war. Eine Vorstellung davon, wie eine solche Platte ausgesehen haben könnte, vermittelt das eigenartige Kalksteinmedaillon mit dem fein gemeißelten Flachrelief eines Christogramms 282 5 Die Übersetzung wurde fast wörtlich übernommen von Prof. Dr. Fidel Rädle (Göttingen) in: B. Nichtweiß, Bonifatius in Mainz. Tafeltexte zur Kabinett-Ausstellung in der Martinus-Bibliothek Mainz (2004) 8. -Vgl. auch Haarländer 2005a, 228. 6 An dieser Stelle ist z.B. der hl. Willibrord in der Echternacher Klosterkirche beigesetzt worden (J. Krier, Echternach und das Kloster des hl. Willibrord. In: A. Wieczorek u. P. Périn [Hrsg.], Die Franken, Wegbereiter Europas. Kat. Mannheim 2 [1996] 476f. Abb. 364). 7 Ein Mosaik mit der Grabinschrift in einem Märtyrerkranz bedeckte z.B. den Tontopf, der mit Märtyrerblut getränkte Erde enthielt und als Reliquiar in der Mittelapsis des Trikonchos am Pilgerheiligtum von Tebessa vergraben worden war (J. Christern, Das frühchristliche Pilgerheiligtum von Tebessa [1976] 114ff. Abb. 24-25 Taf. 23. -Glaser 1997, 234 Abb. 4). Ludwigs des Frommen (814-840) in der Kirche von Estoublon, Dép. Basses-Alpes, für die verstorbene Jungfrau Frodberta aufgestellt wurde (Abb. 2, 1) 13 . Ebenfalls eine Grabstele war wohl die 0,84m hohe und 0,27m breite, aber nur 0,04m dicke Schieferplatte aus dem Essener Münster, da sie im unteren Drittel unbearbeitet geblieben ist und auf beiden Seiten ein eingemeißeltes Stangenkreuz, jedoch keine Inschrift trägt (Abb. 2, 2) 14 . Sie stammt frühestens aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts, weil sie erst nach Erbauung der Quintins-Kapelle (um 850 ?) oder des Essener Gründungsbaues I entstanden sein kann, den Bischof Altfrid von Hildesheim um 850/70 auf einem Gelände errichten ließ, auf dem zuvor kein älteres Gräberfeld bestanden hatte 15 . Überdies gleicht sie einer angelsächsischen Grabstele aus der Parliament Street in York, die ebenfalls auf beiden Seiten mit einem Stangenkreuz desselben Typs verziert und aufgrund des archäologischen Befundes eindeutig in die Zeit vor der normannischen Eroberung Englands einzuordnen ist 16 . 284 13 H. de Gérin-Ricard, Épitaphe carolingienne de l'église d'Estoublon (Basses-Alpes). Abb. 2 Grabstelen der Karolingerzeit. -1 Estoublon, Dép. Basses-Alpes. Pilaster mit der Grabinschrift für die verstorbene Frodberta, frühes 9. Jahrhundert (nach Hubert, Porcher u. Volbach 1969). H. 1,20m. -2 Essen, Münsterkirche. Vorder-und Rückseite einer Grabstele des 9. Jahrhunderts mit eingehauenem Stangenkreuz. Essen, Domschatzkammer (nach Zimmermann 1956). H. 0,84 m.
In diesem Beitrag wird eine bislang unpublizierte kaiserzeitliche Grabinschrift aus Kleinasien vorgestellt, die vor allem aufgrund eines ungewöhnlich ausführlichen Fluches bemerkenswert ist. Die Inschrift wurde 1893 von W. Reichel im Rahmen einer von der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien in Auftrag gegebenen Forschungsreise aufgenommen. Das betreffende Skizzenbuchblatt sowie zwei ebenso von Reichel angefertigte Abklatsche befinden sich in den Archivbeständen der Arbeitsgruppe Epigraphik am Institut für Kulturgeschichte der Antike der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Über den Verbleib des Steines selbst ist nichts bekannt.