Framing Roman Shanties – Dokumentar- und Spielfilme 1951-1973 (original) (raw)

Filme als Cue Sheets: Musikfilme, Kinomusik und diegetische Musik, Wien 1908–1918

in: Kieler Beiträge 9/2013, S.26-45, 2013

Die Analyse von Musik und Ton in Wiener Kinos der Stummfilmzeit (und an anderen Orten, an denen Filme gezeigt wurden) muss sich zwangsläufig auf Aufführungspraxen konzentrieren und nicht auf einzelne Filme. Derselbe Film klang in den Kinos der Stadt unterschiedlich, er klang in anderen Städten und Ländern erst recht ganz anders.

Zanichelli_Circa 1964_Filmemachen nach der Performance.pdf

„Circa 1964. Gebrauchsspuren und Berührungspunkte, oder Filmemachen nach der Performance. Nam June Paiks Zen for Film, Carolee Schneemanns Fuses“, in: Angela Lammert/ Akademie der Künste Berlin (Hg.), Film als Skulptur?, Dortmund: Kettler Verlag 2017, S. 90-107

Kassandra. Visionen des Unheils im Weimarer Kino 1918-1933 (Programmtexte zur Filmreihe im Zeughauskino, Berlin), 2008

Historische Museum unter dem Titel KASSANDRA. VISIONEN DES UNHEILS 1914 -1945 eine Ausstellung, die sich mit der Rolle des Künstlers für die Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, vor allem für die Kunst zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg auseinandersetzt. Phänomene des Visionären und des Mahnenden werden dabei im Mittelpunkt stehen. Das Zeughauskino begleitet diese Ausstellung mit einer Filmreihe zum Kino der Weimarer Republik. Deutungen dieser Epoche als einer symptomatischen, die gesellschaftlichen Ängste und Wünsche artikulierenden Filmkunst prägen die Filmgeschichtsschreibung zum Kino der Weimarer Republik bis heute. Die Filmreihe KASSANDRA lädt dazu ein, diese Zuschreibungen zu hinterfragen und zu überprüfen. Dabei werden mit Sicherheit nicht nur die Kassandrarufe deutscher Filmklassiker zu vernehmen sein, sondern auch ein Nachbeben unfassbarer Erfahrungen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Im Rahmen der Filmreihe zeigt das Zeughauskino zahlreiche deutsche Stummfilme in restaurierter oder rekonstruierter Fassung, natürlich mit musikalischer Begleitung.

Zwei Bearbeitungen des Mythos von Atalanta im Theater der Jesuiten der böhmischen Ordensprovinz: Arnold Engel (1656) und Heinrich Richter (1679)

Új eredmények a színház- és drámatörténeti kutatásban (17-19. század) : Tanulmányok a dráma- és színháztörténet köréből, 2022

Das lateinische Schulwesen, dass grundsätzlich die Eliten der frühneuzeitlichen Gesellschaft prägte, bildete seine Studenten nicht nur durch den altsprachlichen Unterricht aus, sondern auch durch die Vermittlung der Kultur des Altertums, seien es literarische Texte, die griechisch-römische Geschichte oder mythologische Stoffe und ihre zu interpretierenden Aussagen. Das Schultheater, das einen integrierenden Bestandteil dieses Bildungsprozesses bildete, widerspiegelte sowohl die Struktur der nach und nach zu vermittelnden Kenntnisse als auch das Ziel ihrer Aneignung. Das vorliegende Kapitel nimmt sich vor, anhand zweier thematisch verwandter Beispiele zu untersuchen, wie im Schultheater der Jesuiten mit den antiken kulturellen Realien umgegangen wurde und wie dieser Umgang in der zeitgenössischen kulturellen Praxis anderer Kunstarten zu verorten ist. Die genannten Beispiele sind zwei aus der böhmischen Jesuitenprovinz stammende dramatische Bearbeitungen des Mythos von Atalanta der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts: der Chorus nach dem IV. Akt des Katharinenspiels Costis sive Catharis Parthenomartyr Alexandrina von Arnold Engel, 2 und das Spiel Atalanta … sive India von Heinrich Richter, das seine ganze Struktur dem mythologischen Stoff entnimmt. 3 1 Diese Studie entstand mit Unterstützung des Projektes "Kreativität und Anpassungsfähigkeit als Voraussetzung für den Erfolg Europas in der vernetzten Welt", Reg.-Nr.: CZ.02.1.01/0.0/0.0/16 _019/0000734, finanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Für die sprachliche Korrektur sowie die zahlreichen Anregungen bedanken wir uns bei unseren ersten Lesern, Dr. Vlasta Reittererová und Prof. Hubert Reitterer (Wien). 2 Arnold Engel, Costis sive Catharis Partheno-Martyr Alexandrina (1656). In Arnoldi Angeli S. J. Mosae-Trajectini Tragoediae sive dramatum pars I., Knihovna královské kanonie premonstrátů na Strahově (Bibliothek der Königlichen Kanonie der Prämonstratenser in Strahov, Prag, hier abgekürzt als SK), Sign. DE IV 13, zugänglich unter: http://www.manuscriptorium.com/apps/index.php?di-rect=record&pid=AIPDIG-KKPS\_\_DE\_IV\_13\_\_\_\_1MZ9Q9C-cs, fol. 259r-260v (01. 09. 2021.) (Chorus: Hippomanis et Atalantae certamen in stadio, sed haec aureis pomis victa symbolum est fatuarum virginum donis corruptarum) [zitiert als Engel, SK]; eine weitere Handschrift des Spiels: Arnoldi Angeli S. J. Tragoediae, Národní knihovna České republiky v Praze (Nationalbibliothek der Tschechischen Republik in Prag, hier abgekürzt als NK), Sign. XI E 8, ohne Fol. 3 [Heinrich Wenceslaus Richter], Atalanta Schoenei regis filia Hippomanis industria parta sive India Orientis filia speciosarum evangelizantis pedum D. Francisci Xaverii cursus decennalis merces, in theatro repraesentata… Pragae 1679, SK, Sign. AB VIII 38, Adl. 37 [zitiert als Richter Atalanta].

Geschichte des dokumentarischen Films 1945–2005

Springer Reference Sozialwissenschaften

Der Dokumentarfilm hat sich seit 1945 mehrmals verändert. Der Kulturfilm setzte alte Traditionen fort und wurde ab 1960 abgelöst von einem anderen, politischen Dokumentarfilm. Die Veränderungen der Medienlandschaft und die Digitalisierung führten zu einer Professionalisierung und einem populären Dokumentarfilm, der durch große Bilder und aufwändiges Sound-Design beeindrucken will, aber auch vor unterhaltenden Aspekten nicht zurückschreckt. Nach einem regelrechten Doku-Boom Anfang des Jahrhunderts sehen viele den Dokumentarfilm momentan eher in der Krise.

Filmische Narration des Religiösen

Religion und Ästhetik: Zur filmisch-seriellen Narration des Religiösen, Karl Alber Verlag, 2021

Es fängt mit dem Erzählen an. Den Unterschieden und Gemeinsamkeiten, Erzählungen, die sich parallel zueinander aufbauen und sich häufig auseinander zu entwickeln scheinen. Der Erzählende als Individuum sondert sich aus der Sicht der Anderen, der Zuschauenden, durch bestimmte Elemente, Charakteristika und Verhaltensweisen, manchmal nach einem bestimmten Muster, ab. In seiner Anwesenheit ist dieser Einzelne in unterschiedlichen Konstellationen umgeben von einer Mehrzahl von Einzelnen, die sich verbunden und als Gruppe fühlen oder zu fühlen versuchen: Die Mehrzahl von Einzelnen, ist eine Gemeinschaft, die ein Individuum nur zu sich nimmt, wenn die Frage der Zugehörigkeit durch einen bestimmten von der Gemeinschaft aufgestellten Codex ganz am Anfang geklärt wurde.-Wie viele Fehler, bewusst oder unbewusst, duldet eine Gemeinschaft?-Wie viel Kontrolle und Überwachung sind nötig, um eine Gemeinschaft zu stärken und zu schützen?-Was braucht die Gemeinschaft, um zu existieren? In seinem Buch Überwachen und Strafen schreibt Michel Foucault über die Kontrolle der Tätigkeit, die Zeitplanung als ein altes Erbe in den klösterlichen Gemeinschaften. 1 Er schreibt von alten Mustern, die die neue Disziplin mühelos durchsetzen. Armeen, Fabriken, Schulen etc. waren Disziplinarkontrollen und sind der Wegbegleiter jeder Gemeinschaft, aber jede Gemeinschaft besteht immer aus Menschen, natürlich 179