Therapie statt Theorie. Das Big Typescript als Schlüssel zu Wittgensteins später Philosophieauffassung (original) (raw)
The paper clarifies therapeutic ideas about philosophical method which Wittgenstein puts forward in his "Big Typescript". It does so by analysing how Wittgenstein treats the question 'What is meaning?', in that part of the same work from which the opening sections of his "Philosophical Investigations" derive. On this basis, the paper explains why Wittgenstein set himself a therapeutic goal, why this is reasonable, and how he sought to attain that goal without 'pronouncing new truths about the subject of the investigation', viz. meaning.
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2006
Der spate Wittgenstein vertritt eine revolutionare und bislang wenig verstandene Auffassung davon, wie und wozu Philosophie betrieben werden sollte. Ihre Methoden sollen nicht theoretisch sein: „Wir durfen keinerlei Theorie aufstellen. Es darf nichts Hypothetisches an unseren Betrachtungen sein. Alle Erklarung mus fort und nur Beschreibung an ihre Stelle treten“ (PU 109). Genauso wenig wie um Erklarungen sollen Philosophen sich um substantielle Einsichten bemuhen und nach nicht-trivialen Wahrheiten suchen: Philosophie „stellt nur fest, was Jeder ihr zugibt“ (PU 599, vgl. PU 128). Genauer: „[B]ei der Erledigung einer philosophischen Schwierigkeit [handelt es sich] nicht um das Aussprechen neuer Wahrheiten uber den Gegenstand der Untersuchung“ (BT 416). Diese Bemerkungen implizieren eindeutig die Zuruckweisung der Zielvorstellungen, die Philosophen traditionell verfolgen, ganz besonders in den von Wittgenstein bearbeiteten Feldern (der Philosophie der Sprache, des Geistes, der Mathema...
Expressions belonging to the lexical fields of medicine and psychology recur repeatedly throughout Ludwig Wittgenstein's writings since the 1930s. He uses therapeutic vocabulary mostly in the context of metaphilosophical reflections, i.e. reflections about the activity of philosophizing. But how are we to understand such expressions? Even though some interpreters admit their metaphorical nature, the methodological background of using figurative language has hitherto been neglected concerning this matter. Here, I argue that Wittgensteinian therapy is what G. Lakoff and M. Johnson have termed a "structural metaphor". Thus we do not only obtain a better understanding of Wittgenstein's metaphilosophy, but also of the role metaphor use plays within his methodology. I shall try to show that he uses therapeutic metaphors (akin to pictorial elements) as argumentative and epistemological devices and thereby investigates the philosophically problematic expression 'philosophy' grammatically.
Aichinger, Wittgenstein und die Sprache in "Die größere Hoffnung
2018
Diese Arbeit weist einen phänomenologischen Zusammenhang zwischen den sprachphilosophischen Schriften Ludwig Wittgensteins und dem Roman Die größere Hoffnung von Ilse Aichinger nach. Auf einen rezeptiven Vergleich wird aufgrund der Methodenwahl verzichtet, was in aller Kürze auch argumentativ begründet ist. Es geht nicht so sehr darum zu zeigen, inwieweit der eine die andere beeinflusst haben könnte – was sich auch biographisch nur schwer begründen ließe – sondern darum, Gemeinsamkeiten aufzudecken, die einen hermeneutischen Lektürezirkel initiieren. Da sich beide Autoren vorrangig mit dem Thema Sprache beschäftigen, liegt dieser Vergleich nahe. Wittgensteins Frühwerk wird in der Untersuchung nicht getrennt von seinem Spätwerk betrachtet, sondern integrativ (als zusammengehörig) behandelt, was in Einklang mit dem gegenwärtigen Forschungsdiskurs steht. Bei Aichinger liegen die Dinge anders: Ihr Roman Die größere Hoffnung wird in der gegenwärtigen Forschung (z.B. Geoff Wilkes) sehr ge...
Logischer Holismus und Wittgensteins "praktische Wende"
Wittgenstein-Studien, doi: 10.1515/witt-2021-0003, De Gruyter, 2021
Logical holism is the idea that each elementary proposition belongs to a system and is logically connected to other propositions of that system. In this paper I explore this idea and draw its connections to the nature of negative propositions and the 'problem of recognition' on the basis of Wittgenstein's Nachlass. In the first section I argue that in January 1930 the idea leads Wittgenstein to a better understanding of how the negative feature is expressed in propositions, thereby raising the problem of recognition to which he is not yet able to find a proper solution. In the second section I explore how the problem still persists during Wittgenstein's 'practical turn'. What he now calls the 'problem of representation' forces him to change again his conception of propositions. In the final section I argue that this change is mainly due to the modification of his conception of hypotheses which urges a solution to the problem of representation, though the problem remains unsolved in January 1930.
(Hg.): WittgensteinKunst. Annäherungen an eine Philosophie und ihr Unsagbares
2006
»Die Ästhetik lag nicht im Zentrum von Wittgensteins Interessen«, notiert das Wittgenstein-Lexikon lakonisch, »aber die Künste, insbesondere die Musik, hatten einen hervorragenden Platz in seinem Leben.« Es ist diese Spannung zwischen der Ablehnung ästhetischer Theorie und der Bedeutung von Kunst in der alltäglichen Lebenspraxis Wittgensteins, die das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. In sechs Essays werden Wittgensteins Reflexionen über die Farben ebenso besprochen wie sein Verhältnis zur Musik und seine Arbeit als Architekt; thematisiert wird außerdem die Rezeption seiner Philosophie in der bildenden Kunst und der Literatur wie die filmische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Wittgenstein. Das Gespräch mit Allan Janik schließlich spiegelt den Versuch, diese vielfältigen Bezüge zur Kunst in ihren Auswirkungen auf den ganz eigenen Philosophiebegriff Wittgensteins auszuloten. So wird das, worüber man nach dem Diktum des Traktatus zu schweigen habe, in seiner konstitutiven Funktion als das Unsagbare Wittgenstein’schen Philosophierens gewürdigt.
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