Institutionelle Akteure, Funktionen und Planungsinstrumente-Analyse grundlegender Faktoren für ein fachübergreifendes Konzept zum Umweltmanagement, … (original) (raw)
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Gewerkschaftliche Leitbilder und Organisationslernen im Umweltschutz
2001
Die Entwicklung gewerkschaftlicher Programmatiken und Strategien im Umweltschutz wird analysiert als Moment organisationalen Lernens, d.h. des Prozesses der Integration und des Ausbalancierens unterschiedlicher Anschauungen, Einsichten und Interessen, uber den Organisationen Handlungskompetenz gewinnen und sichern. Untersucht wird die Karriere der Umweltthematik auf der organisationsbereichsubergreifenden Ebene sowie im Bereich der IG Chemie, Papier, Keramik (heute: IG BCE) und der IG Metall. Als Quintessenz bleibt das grundlegende industriegewerkschaftliche Dilemma, zwischen umweltpolitischen Querschnittszielen und konkreten Beschaftigteninteressen vermitteln zu mussen, wobei die letzteren im Konfliktfall uberwiegen. Branchenubergreifende Politikansatze konnten dieses Dilemma zwar nicht grundsatzlich aufheben, wohl aber die gewerkschaftliche Handlungskompetenz auf diesem Feld insgesamt erweitern. Angesichts der Relativierung von Branchengrenzen auch im Bereich des gewerkschaftliche...
In komplizierten oder komplexen Systemen sind kausale Handlungsketten oft sehr schwer nachzuweisen. In vielen Bereichen, etwa in Bezug auf Wirkmechanismen in Ökosystemen, besteht auch heute noch erheblicher Forschungsbedarf. In der Regel versucht Umweltpolitik, erkannte Probleme mit einem mehr oder minder geeigneten Massnahmenmix zu bewältigen. Oft sind auch naturwissenschaftliche Grundlagen nicht unumstritten oder werden Gegenstand politischer Auseinandersetzung. In vielen Fällen können vorwiegend Outputmessungen gemacht werden, etwas über die Verminderung von Luftschadstoffen oder zur Erhöhung der Anzahl Fische in einem Gewässer. Ob aber technische Massnahmen oder etwa Massnahmen, die auf eine menschliche Verhaltensänderung für die Änderung des Umweltzustands ursächlich ist, oder welche Einzelmassnahme in einem ganzen Massnahmenbündel besonders wirksam ist, sind Fragen, die oft unbeantwortet bleiben. Teilweise zeigt sich im Laufe der Zeit aber auch, dass Massnahmen ganz andere Effekte haben als jene, die man ursprünglich verfolgen wollte. Das Inputreferat soll anhand von Beispielen zeigen, mit welchen Schwierigkeiten umgegangen werden muss, wenn im Umwelt- und Energiebereich kausale Wirkungsabläufe ermittelt werden sollten. Anhand von Evaluationen in unterschiedlichen Umweltbereichen werden zunächst einige praktische Schwierigkeiten dargestellt, die auftauchen, wenn die politische Forderung erfüllt werden muss, dass einer bestimmten Massnahme oder einem Massnahmenbündel bestimmte Wirkungen zugeordnet werden soll und sich herausstellt, dass die Wirkungen nicht den Erwartungen entsprechen. Bei der Evaluation verkehrsbeschränkender Massnahmen bei verkehrsintensiven Einrichtungen wurde deutlich, dass das ursprüngliche Hauptziel der Verbesserung der Luftqualität durch technischen Fortschritt besser gefördert wird als durch Parkraumbewirtschaftung. Die Evaluation des Pilotprogramms Anpassung an den Klimawandel zeigt, welche Massnahmen für die Zukunft erfolgversprechend und umsetzbar sein könnten, wobei sich die Frage stellt, ob die Wirkung einfacher Einzelmassnahmen einfacher zu ermitteln ist als jene von Interventionen durch ganze Massnahmenbündel in komplexen Systemen. Das Beispiel Evaluation des Aktionsprogramms Biodiversität 2018 – 2027 soll schliesslich zeigen, welche Chancen und Risiken sich ergeben, wenn Programme und ihre Evaluation gemeinsam oder zumindest gleichzeitig geplant werde
Die theoretische Diskussion über die Problemlösungsfähigkeit des europäischen Mehrebenensystems hat sich bislang insbesondere auf Aspekte der Politikformulierung konzentriert. Im Mittelpunkt steht die Handlungs-und Entscheidungsfähigkeit der Europäischen Union (EU), d.h. die Grenzen und Möglichkeiten europäischer Politikgestaltung 1. Wenngleich die Fähigkeit der EU zur Entwicklung politischer Programme als zentrale Bestimmungsgröße für die Problemlösungskapazität des europäischen Mehrebenensystems gelten mag, so darf nicht übersehen werden, daß diese Programme auch einer entsprechend effektiven Umsetzung bedürfen, um ihre angestrebte Wirkung zu erzielen. Kurz: Effektive Governance in der EU hängt nicht nur von den Möglichkeiten europäischer Politikgestaltung ab, sondern auch von der effektiven Implementation europäischer Politik. Man kann sicherlich argumentieren, daß ein Fokus auf den Bereich der Politikformulierung insofern gerechtfertigt ist, als Implementationsdefizite vielfach auf vorangegangene Probleme des politischen Entscheidungsprozesses zurückgeführt werden können. Ohne diesen Zusammenhang in Abrede zu stellen, soll hier an der analytischen Trennung beider Phasen festgehalten werden. Der analytische Fokus liegt auf der Frage, welche Faktoren die Implementationseffektivität einer wie auch immer gestalteten europäischen Politik auf nationaler Ebene beeinflussen. Wir werden zu diesem Zwecke