Beobachtungen zur geschlechtsspezifischen Namengebung anhand des Emar-Onomastikons, Alter Orient und Altes Testament 296, Münster 2002, 171-183. (original) (raw)
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Bezüglich der biblischen Namenstheologie dominiert heute das Modell, wonach die Schem-Theologie eine ältere Zebaoth-Theologie abgelöst habe. 1 Die Vorstellung eines inmitten seines Hofstaates thronenden Gottkönigs JHWH Zebaoth werde in der deuteronomisch-deuteronomistischen Theologie fast ganz vermieden. Gegenüber der Zebaoth-Theologie etabliere diese Theologie unter assyrischem Einfluss eine Schem-Theologie. Der Deuteronomist spreche nur noch von einem Namen in Jerusalem hinsetzen (śim: Deuteronomium 12:5,21; 14:24; 1 Könige 11:36; 14:21; 2 Könige 21:4,7; 23:27), einmal sogar nur noch vom Dortsein des Namens (hjh: 1 Könige 8:16-29) der deuteronomistische Jeremia sogar nur noch vom Ausrufen des Namens über dem Tempel (qr': Jeremia 7:10,11,14,30; 32:34; 34:15; vergleiche auch 1 Könige 8:29ff). Martin Keller hat in seinen Untersuchungen zur deuteronomisch-deuteronomistischen Namenstheologie, einer Erklärung von Erik Hornung 2 zu gemeinsamen Vorstellungen in ägyptischen Quellen und im AT folgend, die Ansicht vertreten, dass die deuteronomisch-deuteronomistischen Formeln des «Namen Setzens» keine bewusste Übernahme akkadischer Vorlagen darstelle, sondern gemeinorientalischer Vorstellung entspringe, 3 allerdings ohne diese Behauptung durch Quellenmaterial zu belegen. Dieser Ansicht hat Sandra I. Richter auf James Barr 4 und seine Forderung nach eng kontextueller philologischer Exegese rekurrierend mit dem Anspruch eines Paradigmenwechsels widersprochen und eine strikt idiomatische Auslegung der fraglichen deuteronomistischen 1 Staubli 92
Das Erscheinen des zu besprechenden Buches wurde bereits ungeduldig erwartet, ist es doch die erste monographische Behandlung der Onomastik des Alten Reiches überhaupt und die erste umfassende Neubehandlung dieses Gebietes seit H. Rankes immer noch unverzichtbarem Werk „Die altägyptischen Personennamen“, auf das auch die Autorin vorliegenden Buches unzählige Male zurückgreift. In der vorliegenden Form handelt es sich um eine überarbeitete Fassung der Dissertation der Autorin aus dem Sommer 2006, was zugleich den Berücksichtigungshorizont für Fachliteratur darstellt. In den acht bis zum Druck des Buches verstrichenen Jahren ist einiges an relevanter Literatur erschienen, das folglich gänzlich — auch in der Bibliographie — fehlt, aber auch im Rahmen dieser Besprechung nicht nachgetragen werden soll. Das Buch selbst gliedert sich in drei maßgebliche Teile: (a) Vorwort und Einleitung (pp. 11-17), (b) 14 Kapitel zur Auswertung der Namen samt Bibliographie (pp. 19-198) und (c) den Namenkatalog (pp. 199-778).
Der Gottesname "Jahwe" und das amurritische Onomastikon. Welt des Orients 30 (1999) 35-46.
Amorite ia-ah-wi and ia-wi are different spellings of the name element ZyaHwT/. /yaHwi/ certainly is a verbal form and not a theophoric element. A derivation of this form from /HWY is improbable. Instead, onomastic parallels and the structure of the Amorite onomasticon strongly favour a derivation from j/HWY ?to live" and, at the sa me time, an analysis as G-rather than as H-stem. ?to live" probably has the sense of god's mighty presence in the event of the birth. Thus, the Amorite onomasticon is irre levant for the analysis of the biblical divine name Yahwe.
Personal names are notoriously difficult to examine since they generally lack information about how and when they were formed. It is thus a name’s specific cotext and general cultural context which, in combination with common grammatical rules, may serve as a guideline for evaluation. However, most personal names can be analysed in various ways, all of which are grammatically tenable. Only if names which share certain grammatical characteristics or members of certain word families are evaluated in groups, it becomes achievable to exclude one or the other possibility, though an approach which forces all superficially similar examples into a system way too rigid is to be avoided. Therefore, this contribution aims at collecting names which apparently resemble the pattern #substantive (noun phrase) – śḏm=f# in order to point out the different types of names which share a common graphic façade.
Genderlinguistische Aspekte der Onomastik am Beispiel der Vornamen
Unter genderlinguistischen Gesichtspunkten werden in dieser Arbeit Ergebnisse aus der Namenkunde und angrenzenden Disziplinen gesammelt und bezogen auf ihre Bedeutung im Rahmen der Geschlechterkonstruktion und des Doing Gender untersucht. Nach einem Überblick über die Rolle der Kategorie Geschlecht im deutschen Vornamensystem werden ausführlich genderrelevante Aspekte der Namengebung, des Namengebrauchs und der Namenwahrnehmung dargestellt. Ein Resümee illustriert die engen Verknüpfungen der einzelnen Untersuchungsgegenstände und weist Perspektiven innerhalb des wenig bearbeiteten Feldes der entworfenen "Genderonomastik" auf.