Der Nylonkrieg im sowjetischen literarischen Diskurs der 1960er Jahre (original) (raw)

Vestimentäre Kommunikation in der sowjetischen Prosa zwischen 1954 und 1985 am Beispiel von Elena Čižovas Roman Vremja Ženščin

2016

Das Prosawerk der relativ spät berufenen Schriftstellerin Elena Čižova1 wurde bereits vielfach ausgezeichnet und auch Vremja Ženščin (Die stille Macht der Frauen) erhielt den russischen Bookerpreis für das Jahr 2009. Die Handlung des Romans spielt in Leningrad zu Beginn der 1960er Jahre. Im Mittelpunkt steht die alleinerziehende Mutter Antonina, die sich eine Kommunalwohnung mit drei fremden älteren Damen, Evdokija, Glikerija und Ariadna, teilt. Ihre sechsjährige Tochter Sjuzanna, um die sich die drei Damen liebevoll kümmern, leidet an einer Sprachstörung, ist aber ansonsten geistig gut entwickelt. Aus Angst, dass ihr die Tochter weggenommen werden könnte, hält Antonina ihre Behinderung vor den Arbeitskolleginnen geheim. In der Fabrik lernt Antonina Nikolaj kennen und lädt ihn zu sich nachhause ein. Trotz seiner Zuneigung für Antonina verweigert sich Nikolaj der Hochzeit mit Antonina auf Grund der Behinderung ihrer Tochter. Schließlich mischt sich das Gewerkschaftskomitee ein und dr...

Die Kulturpolitik der sowjetischen Besatzungsmacht in der SBZ/DDR 1945 – 1953. Sowjetische Literatur und deutsche Klassiker im Dienst der Politik Stalins

2007

Vorwort Die vorliegende Studie ist die leicht überarbeitete Fassung meiner Magisterarbeit, die ich im Sommersemester 2007 am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität in München eingereicht habe. Wissenschaftliche Werke entstehen in aller Regel im Austausch mit Fachkollegen und akademischen Lehrern. Ihnen möchte ich danken, wobei an erster Stelle Herr Prof. Dr. Hans Günther Hockerts zu nennen ist, der die Arbeit mit großer Umsicht betreute. Zu besonderen Dank verpflichtet bin ich auch Herrn Prof. Dr. Martin Schulze Wessel, der das Zweitgutachten in allerkürzester Zeit erstellte und dessen Tür für mich immer offen stand. Dank gebührt auch den Professoren Winfried Schulze und Hubertus Kohle sowie dem Direktor der Universitätsbibliothek München Dr. Günter Heischmann, die das Werk in die geschichtswissenschaftliche Reihe der LMU-Publikationen aufgenommen haben. Danken möchte ich auch Herrn Dr. Jan Foitzik, der mir zahlreiche wertvolle Hinweise gab, die Eingang in die vorliegende Fassung gefunden haben. Außerdem hat er mir einige unveröffentlichte Archivquellen in Kopie überlassen, wofür ich ihm ebenfalls zu besonderem Dank verpflichtet bin. Dank gebührt auch Herrn Dr. Jürgen Zarusky, der sich viel Zeit für meine Probleme nahm, und Herrn Grill, der mir viele wertvolle Hinweise gab. Bedanken möchte ich mich auch bei meinen Kommilitonen, die mit mir an langen Abenden über die Arbeit diskutierten oder die sie Korrektur gelesen haben. Erwähnen möchte ich auch das Personal der diversen Bibliotheken, die ich im Laufe der Recherchen kontaktiert oder aufgesucht habe. Ihnen allen gebührt mein Dank. Besonderer Dank aber gilt meinen Eltern Helmut und Angelika, die mir mein Studium ermöglicht haben und die Entstehung der Arbeit mit Interesse verfolgten. Insbesondere mein Vater hat mir bei der Erstellung der Arbeit geholfen, indem er mir nicht nur viel zeitaufwendige Kopierarbeit abgenommen hat, sondern mir auch sonst bei manchem technischen Problem helfend zur Seite stand. München, im Oktober 2007 Maximilian Becker 6 Einleitung 1 Die Sowjets und die Kultur -in der westlichen Sichtweise des Kalten Krieges galt das als Antagonismus. Anknüpfend an ältere Vorurteile, die vom Nationalsozialismus geschürt und verstärkt worden waren, war in der westlichen Propaganda dieser Zeit von den "kulturlosen Barbaren" die Rede. Dieses Imageproblem hatten auch die Organe der sowjetischen Besatzungsverwaltung. Verstärkt wurde es noch dadurch, daß das Verhalten der Soldaten der Roten Armee bei der Eroberung des ostdeutschen Territoriums und in der Zeit danach die Vorurteile der Goebbels'schen Propaganda zu bestätigen schien. Übergriffe, Plünderungen und Vergewaltigungen waren während der gesamten Besatzungszeit an der Tagesordnung. Anders als die einfachen Rotarmisten, die häufig in abgerissenen Uniformen auftraten und sich insbesondere durch zahlreiche Alkoholexzesse auszeichneten, waren die Kulturoffiziere der Militärverwaltung kultiviert, umgänglich und häufig hilfsbereit. Teilweise entwickelten sich zwischen ihnen und deutschen Kulturschaffenden persönliche Freundschaften. 2 Zu den Aufgabenbereichen der Kulturoffiziere zählten alle Aspekte und Bereiche der Kulturpolitik der Besatzungsmacht. Die Neuordnung des gesamten kulturellen Lebens gehörte hier ebenso dazu wie die Bildungspolitik insgesamt, die von der rigorosen Entnazifizierung des Lehrkörpers von Schulen und Hochschulen bis zur Neugestaltung der schulischen und universitären Lehrpläne reichte. Die Kontrolle und Lenkung der 1 Vorbemerkung zur Schreibweise: Die Arbeit folgt -wie beinahe alle Untersuchungen zum Thema -der "alten" deutschen Rechtschreibung. Die Schreibweise russischer Eigennamen folgt in den Quellen-und Literaturangaben und Zitaten der Vorlage; außer in diesen Fällen wird durchgängig die wissenschaftliche Transliteration verwendet. Das gilt auch für die Angaben russischer Quellen. Zitate aus Dokumenten, die nur in russischer Sprache vorliegen, wurden von mir übersetzt. Der Originalwortlaut ist in kyrillischer Schrift in den Fußnoten angegeben. In den Fußnoten wird die verwendete Literatur -wie üblich -bei der ersten Nennung mit vollem Titel, danach mit Kurztitel angegeben. Da manche Autoren mehrere, unterschiedliche Werke mit dem gleichen oder ähnlich klingenden Titeln verfaßt haben, wird in diesen Fällen der Kurztitel um das Erscheinungsjahr ergänzt.

Über die sogenannte sowjetestnische Literatur

Interlitteraria, 2013

only to those who participated in various purges directed against those who did not conform. These purges, or campaigns of purification, were always "dialectical": against "formalism and naturalism", or against "cosmopolitanism and nationalism". One could attack almost every literary phenomenon under these flags, and during the campaigns, every author had every reason to be scared of being accused-which actually was the great idea of them.

Bericht über die Internationale wissenschaftliche Konferenz 50 Jahre Sowjetliteratur

Zeitschrift für Slawistik, 1969

Diese Konferenz war als zentrale Veranstaltung der slawistischen Literaturwissenschaft der Deutschen Demokratischen Bepublik ein Beitrag zu jenen wissenschaftlichen Bemühungen, die im Jubiläumsjahr der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution die historische und aktuelle Bedeutung dieses herausragenden Ereignisses unseres Jahrhunderts würdigten. Der Einladung zur Teilnahme an der Konferenz waren 36 Wissenschaftler aus neun Ländern gefolgt, davon 15 aus der UdSSR, 10 aus der ÖSSR, 5 aus der Volksrepublik Bulgarien. Weitere Teilnehmer kamen aus den Volksrepubliken Polen, Rumänien und Ungarn sowie aus England, Österreich und Westdeutschland. Aus der Deutschen Demokratischen Republik nahmen Vertreter des Institute für Slawistik der Deutschen Akademie der Wissenschaften Berlin, aller slawistischen Institute der Universitäten, der Pädagogischen Hochschulen Potsdam und Dresden und der Pädagogischen Institute Erfurt, Leipzig und Güstrow teil. Anwesend waren ferner Mitarbeiter von Verlagen und kulturellen Institutionen. Als Vertreter des Ministeriums für Hoch-und Fachschulwesen, Abteilung Philologie/ Kunst, nahm Dr. Faustmann an der Konferenz teil. Zur Eröffnung der Konferenz begrüßte im Namen der gastgebenden Friedrich-Schiller-Universität Prof. Dr. F. Bolck in Vertretung von Magnifizenz Prof. Dr. G. Drefahl die Teilnehmer und wünschte der Konferenz einen erfolgreichen Verlauf. Die Konferenz verlief in einer freundschaftlichen, von produktiven Auseinandersetzungen getragenen Atmosphäre. Dazu trug auch eine Reihe von Veranstaltungen bei, die die wissenschaftliche Arbeit der Konferenz glücklich ergänzten. Besonders zu erwähnen ist hier die Veranstaltung des Russischklubs des Instituts für Slawistik der Friedrich-Schiller-Universität, in der das Festprogramm "Oktoberlied" aufgeführt wurde, eine literarisch-szenische und musikalische Dokumentation der Entwicklung des sozialistischen Menschenbildes in der Sowjetliteratur. Die Konferenz war von den Veranstaltern bewußt unter dem Aspekt herangereifter kulturpolitischer Anliegen konzipiert worden. Das bedeutete vor allem, die Beziehungen des Forschungsgegenstandes zur sozialistischen Gegenwart sichtbar zu machen, zu zeigen, welche Analogien zwischen bestimmten Erscheinungen der Sowjetliteratur in ihrer fünfzigjährigen Entwicklung und der sozialistischen Literatur in ihrer gegenwärtigen Gesamtheit bestehen, aber auch welche Unterschiede auf Grund der veränderten historischen Situation existieren. Damit waren auch die spezifischen Bezugspunkte gegeben, die zu einer fruchtbaren Auswertung der Erfahrungen und Ergebnisse der Sowjetliteratur und der sowjetischen Literaturwissenschaft und ihrer Nutzung für die kulturpolitische Entwicklung in der DDR geradezu herausforderten. Die neue Phase des Bitterfelder Weges, charakterisiert durch den Aufbau des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus und die Herausbildung der sozialistischen Menschengemeinschaft, stellt Kunst und Literatur vor neue Aufgaben. Sie sind erfolgreich zu bewältigen, wenn bereits vorliegende, in der gesellschaftlichen und kulturpolitischen Praxis gewonnene Erfahrungen unseren Bedingungen entsprechend ausgewertet werden. Dieser objektiv gegebene Zusammenhang bestimmte von vornherein die Aufgabenstellung der Konferenz und ihren Verlauf mit. Er sicherte ihr eine betont auf die historisch bedeut

Der ukrainische sozialistische Realismus und der Europa-Diskurs. Die Nachkriegswerke von Oles’ Hončar (1946–1948)

Europa im Ostblock. Vorstellungen und Diskurse (1945-1991) / Europe in the Eastern Bloc. Imaginations and Discourses

… Die Ideen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit setzten sich -leider um den Preis des Blutes vieler Opfer auf dem Schafott -auf dem europäischen und amerikanischen Kontinent durch. … Die Brüderlichkeit verbindet nicht nur einzelne Menschen, sondern auch die Völker. Das Prinzip der "Bruderschaft der Völker" sollte die Geschichte der Welt regieren… Johannes Paul II.