Die Kurzskala BESS zur direkten Veränderungsmessung - Zusammenfassende Befunde aus mehreren Studien (original) (raw)

Ankerbasierte Ermittlung klinisch relevanter Veränderung depressiver Symptomatik am Beispiel der Kurzform der CES-D

neuropsychiatrie, 2016

Hintergrund und Fragestellung Die Ausprägung depressiver Symptome wird häufig mit der Kurzform der Center for Epidemiological Studies Depression Scale (CES-D-15) gemessen. Unklar blieb bisher, welche Veränderung in den CES-D-Werten eine klinisch relevante Verbesserung abbilden. Methodik 5241 Datensätze von Patienten mit depressiver Symptomatik einer deutschen psychosomatischen Klinik wurden ausgewertet. Die Veränderungen in der CES-D-15-Skala von Aufnahme bis Entlassung wurden mit dem Therapeutenurteil als Anker verglichen. Dessen Kategorien "etwas gebessert" und "deutlich gebessert" wurden als Bestimmungsgröße eines klinisch relevanten Unterschieds in den CES-D-Werten definiert. Die Zusammenhänge mit den Ergebnissen in der CES-D-15 wurden durch Mittelwertvergleiche und Analysen von Sensitivität und Spezifität ermittelt. Ergebnisse Eine Reduktion um ca. 9 Punkte oder ca. 30 Prozent im CES-D-15 bzw. eine Prä-post-Effektstärke von 0,9 war mit der Einschätzung "etwas gebessert" assoziiert und entsprach damit dem kleinsten klinisch bedeutsamen Unterschied. Dieses Bild erwies sich auch bei differenzierter Betrachtungsweise über die Variablen Alter, Geschlecht, Schulbildung, Behandlungsart und Hauptdiagnose hinweg als stabil. Bei Fällen mit höheren CES-D-Ausgangswerten waren größere Veränderungen der CES-D-Werte zur Entlas-I. Haase ()

Kurzskala zur Erfassung allgemeiner Selbstwirksamkeitserwartungen (ASKU)

Zusammenfassung Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartungen beziehen sich auf die Einschätzung eigener Kompetenzen, Handlungen erfolgreich planen und ausführen zu können, um gewünschte Ziele zu erreichen. Selbstwirksamkeitserwartungen beeinflussen zahlreiche Aspekte alltäglicher Tätigkeiten. Empirische Studien verdeutlichen, dass sie mit einer Reihe sozialwissenschaftlicher Variablen aus den Bereichen Arbeit, Gesundheit und soziale Beziehungen in Verbindung stehen. Damit sind sie insbesondere für die interdisziplinäre Surveyforschung interessant, da sie einen Erklärungsbeitrag leisten können. Eine surveykompatible, d.h. ökonomische Kurzskala zur Erfassung des Konstrukts, fehlt jedoch bisher. Im Rahmen von drei empirischen Studien wurde die Allgemeine Selbstwirksamkeit Kurzskala ("ASKU") mit drei Items entwickelt und validiert. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die ASKU trotz ihrer Kürze das Konstrukt reliabel und valide misst. Darüber hinaus lassen die Befunde von Messinvarianzprüfungen darauf schließen, dass die Kurzskala in unterschiedlichen Erhebungsmodi ähnliche Messqualitäten aufweist. Die Skala zeigte

Entwicklung der Kurzskala zur Erfassung von Erholung und Beanspruchung im Sport (KEB)

Zeitschrift für Sportpsychologie, 2015

Zusammenfassung. Mit der Entwicklung einer Kurzform (Kurzskala zur Erfassung von Erholung und Beanspruchung im Sport; KEB) des Akutmaßes zur Erfassung von Erholung und Beanspruchung im Sport (AEB) wird dem Bedarf der Sportpraxis nach einem ökonomischen, validen und veränderungssensitiven Messinstrument zur Erfassung von Erholung und Beanspruchung nachgegangen. Nach einem vierstufigen Entwicklungs- und Validierungsprozess des AEB wurde aus den exploratorisch errechneten und konfirmatorisch geprüften Faktoren des AEB die KEB mit acht Items abgeleitet. Es konnten sehr gute Bereichshomogenitäten, moderate Interkorrelationen und hypothesenkonforme Korrelationen mit dem AEB berechnet werden. Der KEB zeigte ein dem AEB inhaltlich übereinstimmendes Korrelationsmuster mit den konvergenten Verfahren Erholungs-Belastungs-Fragebogen für Sportler (EBF-Sport) und visuelle Analogskala zum Muskelschmerzempfinden (Delayed-onset muscle soreness; DOMS). In einem Trainingsmonitoring mit der deutschen H...

Messung des Therapieerfolgs Veränderungsmaße oder retrospektive Erfolgsbeurteilung

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: In der Psychotherapieforschung haben sich Prä-Post-Effektstärken zur Erfassung des Therapieerfolgs weitgehend als Standard durchgesetzt. Als Alternative lassen sich retrospektive Erfolgsmaße diskutieren, bei denen Therapieerfolg rückblickend am Ende der Behandlung eingeschätzt wird. Fragestellung: Lassen sich retrospektive Erfolgs-maße empirisch von den Effektstärkemaßen unterscheiden? Methode: An drei Stichproben ambulanter Patienten (Angstpatienten [N = 583], Patienten mit Affektiven Störungen [N = 95] und diagnostisch heterogene Restgruppe [N = 97]) wurden Effektstärkemaße für die störungsspezifische und störungsübergreifende Symptomatik sowie Störungsfolgen berechnet. Außerdem wurden fünf retro-spektive Erfolgsmaße erhoben (Fragebogen zur Veränderung des Erlebens und Verhaltens [VEV], Globalurteile und Zielerreichungs-skalierungen von Patienten und Therapeuten). Die acht Erfolgsmaße gingen in eine explorative Faktorenanalyse ein. Ergebnisse: In allen drei Stichproben ergab sich jeweils eine zweifaktorielle Struktur. Auf dem Faktor " Veränderungsmessung " luden die Effektstär-kemaße, auf dem Faktor " Retrospektive Erfolgsbeurteilung " die Globalurteile und Zielerreichungsskalierungen. Schlussfolgerun-gen: Eine Beschränkung auf lediglich eine Erfolgsdimension erscheint weder im Forschungs-noch im Praxiskontext gerechtfertigt. Schlüsselwörter: Psychotherapieergebnisse, Therapieerfolgskontrolle, Zufriedenheit mit Psychotherapie, Katamnese Measuring therapy outcome – pre-post effect sizes and retrospective measurement Abstract. Background: In psychotherapy research pre-post effect sizes can be regarded as a standard approach to outcome measurement. In retrospective measurements the success of treatment is assessed by looking back at the therapy after it is finished. Objective: Is it possible to distinguish retrospective measurements of success from pre-post effect sizes empirically? Method: Outpatients diagnosed with anxiety (N = 583), affective (N = 95), and heterogeneous disorders (N = 97) were assessed. Three types of effect sizes were calculated for scales measuring symptoms and consequences of illness. Five types of retrospective measures (treatment satisfaction and goal attainment from patients and therapists, a questionnaire assessing changes in experience and behavior [VEV]) were obtained. The eight measures of success were included in a factor analysis. Results: In all three samples a two-factor solution was obtained: Effect sizes loaded on one of the factors, retrospective measures on the other. Conclusions: It is recommended to consider both outcome measures in clinical practice and research.

Längsschnittliche Kompetenzmessung im NEPS: Anlage und deskriptive Befunde

2020

In dem vorliegenden Beitrag wird ein Überblick über die Anlage und deskriptive längsschnittliche Befunde zu den Kompetenzmessungen im Rahmen des Nationalen Bildungspanels (NEPS) für den Zeitraum von 2010 bis 2020 gegeben. Basierend auf der ausführlichen Beschreibung der Rahmenkonzeption der Kompetenzmessungen im NEPS (Artelt, Weinert&Carstensen, 2013; Weinert et al., 2019) gewährtder Beitrag zunächst einen kurzen Einblick in die Anlage der längsschnittlich konzipierten Kompetenzmessungen. Im Anschluss werden jeweils für die einzelnen Kompetenzbereiche, die sich domänen-spezifischen Kompetenzen, Metakompetenzen sowie ergänzenden Konstrukten zuordnen lassen, Informationen zu den bisherigen Messungen gegeben und zentrale deskriptive Befunde dargestellt. Hierbei werden sowohl psychometrische Kennwerteals auch Mittelwertsunterschiede für zentrale Gruppierungsvariablen,wie z.B. sozio-ökonomischer Status oder Schultyp, berichtet. This paper gives an overview of the design and descriptive l...

Messbarer Erfolg und systemweite Veränderung

Innovative Verwaltung, 2017

Die Jugendschutzorganisation Region Amsterdam hat mithilfe eines strukturierenden Veränderungsprozesses ihre Organisationsstruktur strategisch neu aufgestellt und die Zusammenarbeit der Abteilungen optimiert. Im Ergebnis konnten die E zienz gesteigert, Kosten eingespart und die Situation von Kindern und Familien deutlich verbessert werden.

Ethik der Veränderung – verantwortliches Handeln und Veränderungsbeschleunigung

2019

Die Frage einer Ethik der Zukunft ist weniger „Was ist zu erwarten und wie ist ‚das‘ ethisch zu bewerten?“, sondern eher „Wie ist es ethisch zu bewerten, dass kaum mehr etwas erwartet werden kann?“. Denn schon die erste Frage „Was ist zu erwarten?“ ist heute angesichts präzedenzloser Erstmals-Phänomene wie gentechnisches Entaussterben (de-extinction) oder dreifache biologische Elternschaft nahezu unbeantwortbar geworden. Handeln ist unter diesen Bedingungen also kaum verantwortbar, da verantwortliches Handeln mit adäquaten Folgeerwartungen verknüpft ist. Wie könnten mögliche Ausgangspunkte und erste Schritte zu einer Zukunftsethik mit Spezialisierung auf Veränderung selbst gefasst werden? Dieser Beitrag skizziert die Problemstellung gegenwärtiger Veränderungsbeschleunigung sowie einige Ansatzpunkte für eine zeitgemäße bereichsübergreifende philosophische Ethik der Veränderung