Suspensionen. Über das Untote (original) (raw)
Ever since the Enlightenment, attempts to conceptualize "life" have been haunted by the figure of the undead, that which puts the border between "living" and "dead" into question. The articles collected in this volume examine the various literary, medial, philosophical, and political formations in which the figure of the undead appears. If modernity is characterized by an emphasis on the idea of life and a correspondingly changed relationship to death, what is threatening becomes less the finitude of life than an excess of life beyond life: the paradoxical inability to die, the undead's troubling reappearance in the world of the living. As uncanny in-between-beings, the undead thus point to a form of existence that cannot be integrated into social and cultural reality, yet at the same time troubles and subverts this reality. This book thus explores the figure of the undead in both its privative and constitutive dimensions, in order to discover the challenge it poses to contemporary thought. Seit der Aufklärung werden Versuche, das Leben auf den Begriff zu bringen, von Figuren des Untoten heimgesucht, die die Grenze zwischen »lebendig« und »tot« infrage stellen. Die hier versammelten Beiträge widmen sich literarischen, medialen, philosophischen und politischen Formationen, in denen das Untote Gestalt annimmt. Kennzeichnend für die Moderne ist eine Emphase des Lebens und ein verändertes Verhältnis zum Tod. Bedrohlich erscheint weniger die Endlichkeit des Lebens, als vielmehr sein Exzess über den Tod hinaus: die paradoxe Unfähigkeit der Toten zu sterben, ihr verstörendes Auftauchen in der Welt der Lebenden. Als unheimliche Zwischenwesen verweisen die Untoten auf eine Dimension des Daseins, die in die soziale und kulturelle Realität nicht integrierbar ist, sie aber mit Insistenz heimsucht und untergräbt. Der vorliegende Band lotet den Topos des Untoten in seiner privativen ebenso wie in seiner konstitutiven Dimension aus, um seine Herausforderung für das gegenwärtige Denken zu erkunden.