Politik in Bronze und Stein. Denkmäler für die „Gefallenen“ des Ersten Weltkriegs (original) (raw)
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Denkmäler für österreichische Wehrmachtsdeserteure
2009
My work of diploma tries to trace and explain contradictions and flaws of the Austrian way of dealing with its past in national socialism by analyzing the situation of the deserters of the Wehrmacht. The question of a memorial to honor deserters can be seen as a very special controversy, though no such thing exists in Austria, while memorials like these are common sense in Germany. The first big chapter deals with the situation of former deserters concerning Austrias policies of the department of justice and the social system. It is to be found that the officials were much more generous with war victims than they were with victims of the NS, especially concerning social claims. Also, those people who broke NS-laws often had tough times getting rehabilitated. The second big chapter first deals with the theoretical functions of memorials, then I show the specific character of the Austrian memorial policy. I analyze how the political background influenced the different phases of memori...
Goll, Nicole/Suppanz, Werner (ed.) „Heimatfront“ – Graz und das Kronland Steiermark im Ersten Weltkrieg , 2022
Karin Almasy "V spomin žrtvam svetovne vojne". Gefallenendenkmäler in der Untersteiermark und slowenische Erinnerungskultur an den Ersten Weltkrieg "Ein Denkmal ist das steinerne Äquivalent zu einem Knoten im Taschentuch: Es dient als eine Gedächtnisstütze, es hält dazu an, eine Person oder ein Ereignis nicht zu vergessen", es ist damit eines der "Medien des kulturellen Gedächtnisses". 1 Wie auch alle anderen Arten von Symbolen sollen auch Denkmäler implizit Werte und Ideologien vermitteln und auf die (Vergangenheits-) Wahrnehmung der Menschen Einfluss nehmen. Gefallenendenkmäler aus der Untersteiermark/(Spodnja) Štajerska, die des Ersten Weltkrieges gedenken, muss man aber zunächst einmal suchen; findet man sie, kommt wenig (nationaler) Pathos auf: "In Erinnerung an die Gefallenen des Weltkrieges", "in Erinnerung an die Kriegsopfer" und ähnliche Formulierungen sind am häufigsten zu lesen. Es überwiegen die einfachen und schlichten Obelisken, kleinen Gedenktafeln und Bildstöcke. Viele gehen eine Symbiose mit Marien-und Jesus-oder Heiligenverehrung ein, so dass auf dem ersten Blick gar nicht erkenntlich ist, dass es sich um eine Gedenkstätte für Gefallene handelt. Die überwiegende Anzahl bedient sich christlicher Symbolik (Kreuze, Palmenzweige, Engel) oder befindet sich ohnehin im Inneren oder in unmittelbarer Nachbarschaft der Dorfkirche. Manche wenige scheinen in der Tradition militärischer Ehrendenkmäler zu stehen. Doch vielfach ist die Formensprache der Denkmäler erstaunlich schmucklos und einfach konzipiert. 2 1 Assmann, Aleida: Speichern oder Erinnern? Das kulturelle Gedächtnis zwischen Archiv und Kanon, in: Kakanien revisited. Jg. 31 (2006) Heft 1, 6 und 7. 2 Ein Forschungsprojekt und zwei Folgeprojekte des Wissenschaftlichen Forschungszentrums der Slowenischen Akademie der Wissenschaften (ZRC SAZU) haben eine (keine Vollständigkeit beanspruchende) Landkarte der Ersten-Weltkriegsdenkmäler im heutigen Slowenien erarbeitet. Die hier in weiterer Folge getroffenen Beobachtungen haben diese Datensammlung zur Grundlage, die 167 Denkmäler umfasst, wovon ich die 52 in der Štajerska befindlichen ausgewertet habe. Zwar kann aufgrund dieser Datensammlung keine endgültige Aussage getroffen werden, zumal die Angaben und Fotografien in unterschiedlicher (und für die Untersteiermark leider oft
Antike Münzen liefern wichtige Informationen zur Wirtschaftsgeschichte und Politik vergangener Zeiten . Im Zeitraum von 450 bis 1000 indes sind Fundmünzen -im Vergleich etwa zur Rõmerzeit -ausserst selten . Dies hangt zum ei nen mit dem geringeren Münzausstoss zusammen, zum anderen aber auch damit, dass praktisch kein kupfernes Kleingeld mehr gepragt wurde und man eine wertvolle Edelmetallmünze weniger schnell verlor. Auch in Basel wurde in diesem Ze itraum gelegentlich Gold und Silber gepragt. Betrachtet man die politischen Entwicklungen naher, wirkt der Entschluss dazu alles andere als zufallig.
Gegen Die "Kunst Des Vergessens": Gedächtnis – Museum – Geschichte
Museologica Brunensia, 2017
MARLIES RAFFLER "Ohne die Erinnerung und die Verdinglichung, die aus der Erinnerung selbst entspringt, weil die Erinnerung der Verdinglichung für ihr eigenes Erinnern bedarf, würde das lebendig gehandelte, das gesprochene Wort, der gedachte Gedanke spurlos verschwinden." 2 "Museums are in the business of history" 3-"Museums are in the memory business" 4 Sowohl der "Geschichte"-im Sinne einer wissenschaftlichen Disziplinund der Institution "Museum" ist, wie schon F. Waidacher und andere als Merkformel definierten, gemeinsam, das existentielle menschliche Bedürfnis "Erinnerung" wach zu halten und daraus Definitions-und Orientierungshilfen für Gegenwart und Zukunft abzuleiten. 5
Denkmäler gegen rechte Gewalt und Rassismus in Deutschland: 1922-2022
Rassismus. Macht. Vergessen.
Anlässlich der zehnten Jährung des Öffentlichwerdens des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) und seiner Morde plant die Stadt Jena, ein Denkmal zu errichten. Es soll die Opfer würdigen, die gesellschaftliche Aufarbeitung der Verbrechen und ihrer Hintergründe fördern und damit jeder Schlussstrich-Rhetorik entgegenwirken. Ein solches Denkmal ist ein ästhetisch wie konzeptionell höchst komplexes Unterfangen. Um es erfolgreich anzugehen, ist es sinnvoll, sich anzusehen, welche Denkmäler gegen rechte Gewalt und Rassismus bisher in Deutschland gesetzt wurden, wie bei ihnen diese anspruchsvolle Aufgabe gelöst wurde und was aus ihren Stärken und Schwächen zu lernen ist. Auf den ersten Blick erscheint ein Denkmal gegen rechte Gewalt und Rassismus als ein Widerspruch in sich. Üblicherweise dienen Denkmäler der erinnernden Würdigung von Personen oder Ereignissen, sie zielen auf Identitätsbildung, Legitimation und positive Sinnstiftung und ziehen zu diesem Zweck eine positive Kontinuitätslinie von der Vergangenheit in die Zukunft. Charakteristisch für das traditionelle Denkmal, wie es seinen Höhepunkt im 19. Jahrhundert hatte und bis heute fortexistiert, ist insofern ein affirmativer Bezug auf das Erinnerte. Wie aber kann ein Denkmal aussehen, das entsetzliche Gewaltereignisse zum Gegenstand hat? Diese Frage wurde in Deutschland erstmals bereits vor hundert Jahren reflektiert, und es ist erhellend, einen kurzen Blick auf die verschiedenen Antworten zu werfen, die seither entwickelt wurden. Denn auch wenn die Debatte bezogen auf Krieg und Nationalsozialismus geführt wurde, sind darin Problemstellungen und Paradigmen erkennbar, die auch für Denkmalsetzungen gegen aktuelle Formen von Rassismus und rechter Gewalt relevant sind. Deshalb stelle ich schlaglichtartig wichtige Stationen in der Entwicklung einer nicht-affirmativen Denkmalkultur vor, bevor ich exemplarisch drei Denkmäler gegen rechte Gewalt und Ras