Innovationen schutzen-eine Frage der richtigen Strategie (original) (raw)
Related papers
Technologie- und Innovationspolitik: Auf der Suche nach neuen Strategien
2015
In den letzten Dekaden hat sich ein Modell der Technologie- und Innovationspolitik durchgesetzt, das auf vernetzte Projekte, Zusammenarbeit von Unternehmen, Wirtschaft und Staat (Triple Helix), auf wissenschaftliches Wissen und technische Innovationen setzt. Dieses Modell wird seit einigen Jahren durch neue Entwicklungen herausgefordert: Technologische Innovationen werden immer mehr in Zusammenhang mit sozialen Innovationen thematisiert und damit verschiebt sich auch der Fokus auf Technologie- und Innovationspolitik von der vorwettbewerblichen Phase hin zur Entwicklung von Leitmarkten. Die neuen Entwicklungen sind auf der Agenda, aber die Konsequenzen fur neue Strategien und Instrumente der Technologie- und Innovationspolitik sind noch nicht entwickelt. Es gibt Beispiele, die den Ausgangspunkt fur eine Weiterentwicklung der Technologie- und Innovationspolitik bilden konnen und dazu beitragen, dass dieses Politikfeld selbst zum Ort von Innovationen wird.
Innovationen - wie Neues entsteht
2020
Innovationen-wie Neues entsteht Zu den selbstverständlichen Merkwürdigkeiten für Historiker gehört es, meist nur indirekt mit ,Neuem' konfrontiert zu werden. Denn die wichtigen Übergänge, Passagen und Prozesse sind bereits vollzogen und Neues geschieht unter historischer Sonne typischerweise-nicht. Diese zweifellos Beobachter-determinierte ,Falle', die sich hier-nicht nur-disziplinspezifisch auftut, wurde von gar nicht so unbedeutenden Historikern gewissermaßen ideologisiert: zur histoire immobile etwa, zur Strukturgeschichte oder zur historischen Anthropologie. Neues wird aber auch unter dem Schlagwort der ,Innovationen' immer nur ex post zum Gegenstand der sozial-, technologie-und wirtschaftswissenschaftlichen Forschung. Und "wie Neues entsteht", ist auch in den Wissenschaften der Wissenschaften unter der Leitperspektive von ,Strukturen vergangener wissenschaftlicher Revolutionen' abgehandelt worden. So enthält Thomas S. Kuhns Sammlung von wissenschaftshistorischen Beispielen im wesentlichen die Siegeszüge des "einstig Neuen", nämlich von "Kopernikus, Newton, Lavoisier und Einstein". Diese Beschränkungen auf Bereiche diesseits des Neuen haben zu unterschiedlichen Ausweich-und Umgehungsstrategien geführt: Bei Historikern hat das Fehlen des Neuen zwei verschiedene Hauptwege entstehen lassen. Auf der einen Seite sehen wir die ,historistische Steigerung', das ,eigentlich' Gewesene-entweder unter "Auslöschung" des Selbst, der frühe Wunsch des Leopold von Ranke, oder unter "Beteiligung" des Selbst, die spätere Phase historistischer Selbstreflexion-in den alleinigen Vordergrund zu stellen. Auf der anderen Seite entstand speziell in den letzten Jahrzehnten ein Interesse daran, was "nicht eigentlich gewesen"-oder was der ,historistische Blick' aus den Augen verloren beziehungsweise nie in das Blickfeld bekommen hat: Alltag, Frauen, außereuropäische Kulturen. Im Feld der Sozial-und Wirtschaftswissenschaften herrschen hauptsächlich kompensatorische Neigungen vor, die fehlende Faßbarkeit der Entstehung des Neuen durch eine ,Rhetorik der neuen Einzigartigkeit' und einen ,Jargon der permanenten Innovation' zu sublimieren. Und die wissenschaftswissenschaftliche Perspektive genügt sich hinreichend selbst damit, die mannigfaltigen kognitiven wie nicht-kognitiven ,Netze', die den Wissenschaftsentwicklungen zugrunde liegen, auf immer andere und damit neue Weisen zu re-konfigurieren. Man zeigt Design-Variationen-und rekonfiguriert Bekanntes.
Innovation–Zufall oder Management?
Unternehmen sind heute einem ständig steigenden Innovationsdruck ausgesetzt. Produkt-und Prozessinnovationen müssen in immer kürzeren Abständen hervorgebracht werden und Markttrends in einem globalen Umfeld frühzeitig antizipiert werden. Die Innovationskraft einer Unternehmung wird daher immer mehr zum wichtigsten strategischen Erfolgsfaktor. Das Innovationsmanagement steht dabei im Spannungsfeld zwischen Disziplin und Kreativität.
Kann das Sich-Lösen vom Problem innovativ sein?
Die zentrale These des Beitrages lautet, dass ein Problem (nur) gelöst werden kann, indem man sich von dem Problem löst. Diese Paradoxie anders formuliert: Die Verstrickung der involvierten Akteure in dem Problem ist das eigentlich Problematische am Problem. Anstatt ein Problem nur zu verschieben, zu regulieren, oder am Problem zu scheitern (problemfokussierte Praktiken), müssen lösungsfokussierte Umgangsformen mit Problemen praktiziert werden. Nur mittels lösungsfokussierter Praktiken lassen sich – so das Fazit dieses Beitrages – qualitativ neue Entwicklungen einleiten, die innovativ genutzt werden können
Es ist leicht zu beobachten, wie stark die Strömungen sind, geistiges Eigentum zu schützen. Je noch so kleine Idee soll möglichst hoch belohnt werden. Die Wirklichkeit sieht anders aus, Plagiate sind gang und gäbe und Teil der weltweiten Wertschöpfung. Das Papier stellt eine entwicklungsgeschichtliche Betrachtung zu diesem Thema gespickt mit praktischen Betrachtungen dar.
Innovationsstrategien jenseits von Forschung und Entwicklung
Betrieben, die keine oder kaum eigene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (FuE) durchführen, wird in der öffentlichen Diskussion häufig eine geringe Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit zugesprochen. Im Falle von Produktionsinnovationen wird dies von bisherigen Studien auch bestätigt. Nicht FuE-intensive Betriebe, deren Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Gesamtumsatz weniger als 2,5 Prozent betragen, entwickeln seltener neue Produkte. Doch viele nicht FuE-intensive Betriebe behaupten sich quer durch alle Branchen des Verarbeitenden Gewerbes trotz geringer FuE-Aktivitätenerfolgreich im Wettbewerb. Die Frage, anhand welcher Innovationsstrategien diese Betriebe in der Lage sind, ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erreichen, ist jedoch bis heute in der Innovationsforschung kaum beantwortet. Der vorliegende Beitrag stellt die Innovationsstrategien nicht FuE-intensiver Betriebe in den Mittelpunkt. Ausgehend von einem ganzheitlichen Innovationsverständnis wird am Beispi...
Verschwindet die Zukunft im Innovationsrausch?
Agora 42: Innovation, 2019
Wir brauchen mehr Innovation – wenn die zeitgenössische Politik ein Mantra beschwört, dann dieses. Allerorten wird über digitale Innovationen als Boten der Zukunft gesprochen, Regierungen streben nach technischen Lösungen und ökologischem Wachstum. Gleichzeitig ändert sich dabei nichts. Wie passt das zusammen?
Nachhaltige Innovationen – eine Frage der Diffusion
Längst ist klar, dass die vielfach beklagten Krisen -vom Klimawandel über die Wirtschafts-und Finanzkrise bis hin zu den bereits absehbaren Konflikten um Öl, Wasser, Boden und Nahrungsmittel -durch das Festhalten an bisherigen Entwicklungspfaden verschärft, aber nicht überwunden werden. Dennoch bleiben Wachstum und technisch verstandener Fortschritt, wiewohl seit 40 Jahren in ihrer sozialen und ökologischen Problematik erkannt und beschrieben (Meadows 1972), das nahezu unangefochtene Leitbild der gegenwärtigen ökonomischen, politischen und administrativen Eliten (Crouch 2011). Auch in weiten Teilen der Wissenschaft gelten alternative, nachhaltige Formen des Wirtschaftens, die einen deutlich geringeren Ressourcenverbrauch, mehr Zeit-und Lebensqualität bei weniger Wachstum und solidarische Maßstäbe anstelle von Gewinn maximierende in Aussicht stellen, als unrealistische und letztlich auch nicht wünschbare Vorstellungen ökologischer Spinner. Entsprechend einseitig fasst die gegenwärtige EU-Kommissarin für Forschung, Wissenschaft und Innovation, Máire Geoghegan-Quinn, anlässlich des ersten Jahrestags der EU-Innovation-Union die Grundüberzeugung der EU-Staaten und ihrer "2020-Strategie" zusammen als "need to innovate to get Europe back on the path to growth" (Geoghegan-Quinn 2011).