Offene Aufgaben in Schulbüchern und ihr Einsatz im Mathematikunterricht (original) (raw)

Lerntagebücher im Mathematikunterricht

2009

In Lerntagebüchern -wie sie hier konzipiert sind -reflektieren Schülerinnen und Schüler über die in der Schule gelernten Inhalte. Sie verfassen einen Selbstbericht, bei dem die individuellen Lernprozesse dokumentiert und somit für die Lehrperson einsehbar und nachvollziehbar werden. Durch das Schreiben wird eine Verlangsamung des Gedankenflusses erzielt, was dazu führen soll, genauer und detaillierter über den Lernstoff nachzudenken und sich die Dinge nochmals klar zu machen, die im Unterricht gelernt wurden. Während dieses Prozesses wenden die Schülerinnen und Schüler mehr oder weniger bewusst kognitive und metakognitive Lernstrategien an (Weinstein & Mayer, 1986; Mandl & Friedrich, 2006). Es wird dabei innerhalb der kognitiven Lernstrategien weiter unterschieden zwischen tiefenorientierten (Elaboration, Organisation) und oberflächenorientierten (Wiederholung) Lernstrategien (vgl. Abb. 1). Die Metakognitiven Lernstrategien beinhalten in unserem Vorhaben die Aspekte der Überwachung und der Regulation.

Authentische Schreibaufgaben im schulischen Fachunterricht

Mit unserem Beitrag stellen wir ein Konzept vor, das die Grundlage für authentische Schreibaufgaben im Fachunterricht bildet. Diese Schreibaufgaben sind situiert und lernerorientiert und wirken sowohl fach-als auch jahrgangsübergreifend. Auf diese Weise erhalten die Aufgaben für den Lerner einen konkreten Gebrauchswert und tragen zu einer kontinuierlichen Entwicklung von Schreibkompetenz bei. In einem ersten Teil des Artikels stellen wir die theoretische Grundlegung des Konzepts dar, das aktuelle Ansätze aus Kognitions-, Schreibforschung und -didaktik aufgreift. Im zweiten Teil des Beitrags konkretisieren wir eine zentrale Bedingung des Konzepts: das authentische Lernen in Schreibarrangements. Diese Lernprozesse werden durch didaktisch inszenierte und angeleitete Kooperation von Schrei benden und Lesenden forciert und für die Entwicklung von Schreib-und Lesefähigkeit, aber auch für die Ausprägung von fachlichem Kön nen und Wissen genutzt. Im Folgenden greifen wir vier Aspekte des Schreibens von Texten heraus -Schreibstrategien, Arbeitsgedächtnis, Schreibaufgaben, Feedback -, die für unser Konzept der authentischen Schreibaufgabe relevant sind.

Der Funktionsbegriff als Unterrichtsgegenstand zu Beginn des Mathematikunterrichts in der zweijährigen Höheren Berufsfachschule

Journal für Mathematik-Didaktik, 1999

Die zentrale Frage der vorliegenden Untersuchung ist, aufweIche Art bzw. auf welcher Stufe der Unterricht zum Funktionsbegriff zu Beginn der Hoheren Berufsfachschule fortgesetzt werden soli oder kann. Dazu wird das von den SchiilerInnen erreichte Stadium des begriffiichen Aneignungsprozesses untersucht und der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen eine formal/ theoretische Behandlung des Funktionsbegriffs auf spezielle Anwendungsaufgaben hat. Diskussionsgrundlage sind Ergebnisse aus schriftlichen Befragungen, die in sechs II. Klassen einer zweijiihrigen Hoheren Berufsfachschule, Wirtschaft in Nordrhein-WestfaIen gewonnen wurden. Die eingeschriinkten begriffiichen Vorstellungen der SchiilerInnen empfehlen einen anwendungsbezogenen Einstieg, der vielseitige Erfahrungen reflektiert zusammenfasst.

Diskrete Mathematik und ihre Anwendungen: Auf dem Weg zu authentischem Mathematikunterricht

2008

Das heutige Leben ist durchdrungen von komplexen Technologien. Ohne Kommunikationsnetze, Internet, Mobilfunk, Logistik, Verkehrstechnik, medizinische Apparate, etc. konnte die moderne Gesellschaft nicht funktionieren. Fast alle dieser Technologien haben einen hohen Mathematikanteil. Der "normale Burger"' weiss davon nichts, der Schulunterricht konnte dem ein wenig abhelfen. Einige mathematische Aspekte dieser Technologien sind einfach und sogar spielerisch intuitiv zuganglich. Solche Anwendungen, die zusatzlich noch der Lebensumwelt der Schuler zugehoren, konnen dazu genutzt werden, die mathematische Modellierung, also die mathematische Herangehensweise an die Losung praktischer Fragen, anschaulich zu erlautern. Gerade in der diskreten Mathematik konnen hier, quasi "nebenbei" mathematische Theorien erarbeitet und Teilaspekte (Definitionen, Fragestellungen, einfache Sachverhalte) durch eigenstandiges Entdecken der Schuler entwickelt werden. Wir beginnen mit ei...

Reale Experimente im Mathematikunterricht

2008

Reale Experimente im Mathematikunterricht Dieser Beitrag beschreibt ein Experiment aus dem Mathematikunterricht in der gymnasialen Oberstufe. Die Schüler führen mit ihrem Lehrer ein Realexperiment durch, stellen ein dazugehöriges mathematisches Modell zusammen, lösen es und vergleichen die Messwerte mit den aus dem mathematischen Modell erworbenen Werten.

Mathematische Aufgaben und ihre Bearbeitung im Kontext von Schuleingangsdiagnostiken an Grundschulen

Zeitschrift für Grundschulforschung, 2019

Zusammenfassung Schuleingangsdiagnostiken in den Einschulungsverfahren formieren sich durch eine Vielzahl an Aufgaben, die Einschulkinder bearbeiten sollen. Im vorliegenden Beitrag wird zunächst typisierend aufgezeigt, wie die mathematischen eingangsdiagnostischen Aufgaben in einem Sample von acht Grundschulen in der Art, dem Niveau und der Qualität variieren. Sodann wird vor einem praxistheoretischen Hintergrund und anhand von ethnographischen Beobachtungen die Frage behandelt, wie im Prozess der Aufgabenbearbeitung und der Dokumentation der Ergebnisse sowie im Zusammenspiel von Akteuren und Instrumenten die Leistungen der Kinder praktisch hervorgebracht und in Kompetenzen übersetzt werden. Der Beitrag exploriert die empirisch vorfindliche mathematische Aufgabenkultur in den Schuleingangsdiagnostiken.