Studien über die Probleme der historischen Geographie des nordwestlichen Kleinasiens II. Malagina/Melagina am Sangarios (original) (raw)
l iuUt V.irinlii)>jlu HEFT 7 1986 DR. RUDOLF HABELT GMBH · BONN STUDIEN ÜBER DIE PROBLEME DER HISTORISCHEN GEOGRAPHIE DES NORDWESTLICHEN KLEINASIENS II MALAĞINA / MELAGINA AM SANGARIOS In den byzantinischen Quellen von 8. bis 14. Jhdt. wird ein Ort unter dem Namen Malağına bzw. Melagina oder Melangia erwähnt, der wegen seiner strategisch wichtigen Lage an der Heeresstraße von Konstantinopel über Nikaia nach Dorylaion sehr berühmt war. Der Ort diente als ein Applicitum "Sammelplatz" der nach Osten ziehenden Truppen. Trotz seiner Berühmtheit und häufigen Erwähnung in den Berichten über die byzantinischen Militärzüge findet man nirgendwo eine klare Angabe über seine genaue Lage. In der neueren byzantinischen Forschung liegen bereits zahlreiche Überlegungen und Vorschläge zur Lokalisierung von Malagina vor, die aber leider, trotz ihrer geistreichen Inhalte, zu keinem überzeugenden Resultat geführt haben^^. Die Hauptursache dieses Mißerfolges liegt daran, daß die traditionelle Vorstellung über die historische Geographie des mittleren Sangariosbogen nicht korrekt ist. Einerseits setzte man den Verlauf der römischen Hauptstraße nördlicher an^', als es in Wirklichkeit war (vgl. unten die Kartenskizze Nr.1 und so daß die Stationen dieser Straße an falschen Stellen lokalisiert wurden (z.B. Midum beim heutigen Mekece"^', Tataion beim heutigen Geyve '), wo in Wirklichkeit andere antike Ortschaften -Ma1 agi ηa/Me1 agi η a bei Mekece, wie wir unten sehen werden®^, und Kabia bei Geyve^'-lagen. Andererseit wollte man die byzantinische Ortschaft "Mel a bei Modrene" (s.unten Anm. 9) im Quellgebiet des Gallos -eines Nebenflusses des Sangarios -mit Melagina im Sangariostal identifizieren®'. Eine störende Rolle hat bei dieser Annahme die Gleichsetzung des Gallos bei Strabon XII 3,7 p.543 (s.oben s. 125ff.) ^^Einen Überblick und ausführliche Disskussion darüber findet man bei V.Laurent, La vita retractata et les niracles posthumes de Saint Pierre d'Atroa (Subsidia Hagiographica 31, Bruxelles 1958), Appendix II auf S.66-70.
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