„Unten waren elf. Oben war ‚die ganze Welt’“ – Die Rethematisierung des Grubenunglücks von Lengede im Dokumentarspiel und als Gesprächsfilm. (original) (raw)
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Die spirituelle Grundhaltung des Christentums entspringt dem, was die hebräische Sprache als Metanoia bezeichnet, der Praxis von Umkehr, Reue und Buße. Im skandalumwitterten Medienalltag stehen Gesten der Reue heute jedoch unter dem Verdacht der Heuchelei -von reuigen Steuerbetrügern, bis hin zu reumütigen Kirchenfunktionären.
Der 21. Dezember 2012 - Die globale Inszenierung eines Weltuntergangs
2012 - Die globalisierte Apokalypse aus lateinamerikanischer Perspektive, 2017
Über die Vermarktung des Hollywood-Films „2012“ erfuhren viele Kinobesucher um den angeblich in verschiedenen nicht-europäischen Kalendersystemen vorausgesagten Weltuntergang 2012. Aber auch schon Jahre vor dem Kinoknüller begannen sich Anhänger diverser Glaubensausrichtungen im Netz zu outen und den Weltuntergang zu beschwören, sich an vermeintlich mythischen Orten zu versammeln und vorzubereiten. Zahlreiche Bücher erschienen auf dem Markt, die erklären wieso und warum es zum Weltuntergang kommen muss. Der ausbleibende Weltuntergang im Dezember 2012 führte überraschenderweise nicht dazu, Gerüchte und Endzeitvorstellungen zu beenden. Stattdessen wurden nur die Szenarien verändert und das Ereignis in die weitere Zukunft verschoben. Die Faszination um eine bevorstehende Apokalypse ist geblieben und wird nun in anderen Omen und Zeichen gesehen. Die diskutierten Ursachen eines bevorstehenden Weltunterganges sind vielfältig und reichen vom Klimawandel, der Überbevölkerung zu Ressourcenkonflikten und Wirtschaftskrisen, die wiederum aufgrund ihrer globalen Ausmaße weltweite soziale Unruhen nach sich ziehen. Es fällt dabei auf, dass die Krisenszenarien zumeist von selbsternannten Propheten der westlichen Welt ausgehen, die vorgeben sich an nicht-europäischen Weissagungen und Prophezeiungen zu orientieren. Der Sammelband in deutscher Sprache geht anhand einzelner Beiträge aus verschiedenen Disziplinen den Fragen nach, was tatsächlich in den Maya-Hieroglypheninschriften zum „Weltuntergang“ vermerkt ist und, welchen historischen jüdisch-christlichen Hintergrund unsere eigenen Apokalypse Vorstellungen haben. Weitere Beiträge behandeln die Vorstellungen ausgewählter amerindischer Gesellschaften auf das Ende der Welt von der kolonialen Vergangenheit bis in die Gegenwart und sie beleuchten, wie diese Facetten in der modernen Literatur wieder aufgegriffen werden.
This paper analyzes the most well-known films of the Ge rman documentary filmer, Bemhard Grzimek, Kein Platz fiir wilde Tiere (West Germany, 1956) und Sere,tgeti dmf n;cht sterben (West Germany, 1959). Seen as historie documents of certain imponaot discourses after World War Two, both films, the text argues, establish a background of Africa and wild animals in front ofwhich the myth of the 'hour zero', tbc sole guild for commencing the war, and thc burden of being responsible for the worst cri me in human history are combined in a produclive way. The paper is subdivided ioto four main pans. Firstly, the author shows how the films project the concept of the state onto the African animal populations in order to construct a specific relation between animals, the state and human beings. Animals and their presentation here serve the purpose 01' the re-signification of the recent Gennan past. ln the second part, animals and human beings are juxtaposed with regard 10 Darwinian ...
Lieselott Enders. Landesgeschichte als „histoire totale“
Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands, 2010
Landesgeschichte als "histoire totale" Lieselott Enders hat die mittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte der Uckermark, Prignitz und Altmark, Teilen der Kurmark Brandenburg, so umfassend, präzise und zugleich anschaulich dargestellt, wie dies bisher für keine andere Landesgeschichte unternommen worden ist. 1 Vergleichbare epochenübergreifende Werke werden in der Regel von mehreren Autoren-Spezialisten aus verschiedenen Disziplinen-verfasst, deren Beiträge unvermittelt nebeneinander stehen. Demgegenüber integriert Lieselott Enders, gestützt auf eigene Forschungen und die Auswertung der umfangreichen Fachliteratur der historischen Teilwissenschaften und der relevanten Nachbarwissenschaften von der Sprachgeschichte bis zur Kunstgeschichte, die politischen, sozialen, ökonomischen, kulturellen und mentalen Dimensionen in eine fortlaufende, klar gegliederte Darstellung "aus einem Guss". Auch die drei ausgewählten "historischen Landschaften" bilden ein Ensemble: Gemeinsam ist ihnen, dass sie an den Grenzen der Mark Brandenburg liegen, nicht in deren Binnenland. Damit ist bereits eine Konstitutive für ihre Geschichte gegeben: die große Rolle, die wechselnde politische Kräfte für die Herausbildung dieser historischen Landschaften im hohen und späten Mittelalter spielten. Viele Gemeinsamkeiten zeichnen sich für die Herrschaftsbildung im Wechselspiel von Landesherrschaft und Adel sowie für den Landesausbau, vor allem im Verhältnis von Deutschen und Slawen ab. Gleichwohl gab es aufgrund der unterschiedlichen räumlichen Einbindung, insbesondere der Altmark, auch Unterschiede, auf die Enders immer wieder aufmerksam macht. Es lag also nahe, die Geschichte von Uckermark (1992) und Prignitz (2000) im Prinzip gleich aufzubauen: An die einleitende Darlegung der "physisch-geographischen Beschaffenheit" schließen sich fünf große Kapitel an mit den jeweiligen politischen, ökonomischen, sozialen, kirchlichen und kulturellen Verhältnissen im
Abstract: This paper analyzes the IwO most well-known films of the Ge- rman documentary filmer, Bemhard Grzimek, Kein Platz fiir wilde Tiere (West Germany, 1956) und Sere,tgeti dmf n;cht sterben (West Germany, 1959). Seen as historie documents of certain imponaot discourses after World War Two, both films, the text argues, establish a background of Africa and wild animals in front ofwhich the myth of lthe hour zero<, tbc sole guild for commencing the war, and thc burden of being responsible for the worst cri me in human history are combined in a produclive way. The paper is subdivided ioto four main pans. Firstly, the author shows how the films project the concept of the state onto the African animal populations in order to construct a specific relation between animals, the state and human beings. Animals and their presentation here serve the purpose 01' the re-signification of the recent Gennan past. ln the second part, animals and human beings are juxtaposed with regard 10 Darwinian laws of nature. Thirdly, the text scrutinizes strategies ofhybridization and how the Gennan audiences of the films were able to lransgress the borders to 'noble animals' and declare African nature a utopia. Finally, the texi demonstrates how the two films togelher fonn a kind of renewed dispositive ofthe notion on 'Nalion'.
Im diegetischen Jenseits: Filmisches Erzählen außerhalb der Erzählung
Metaphora. Was wissen Medien vom Erzählen?, 2018
Etienne Souriau formulates the notion of "diegesis" while attempting to capture the concept of an entire "cinematic universe". Gérad Genette transfers this notion to literary studies, creating a narratological standard, but he neglects other modes of description, which Souriau had established -like production conditions, medial materiality or creative skills of the author -in favor of the narratological focus on the concept. This paper points to the narratological relevance of these ignored, extra-diegetic fields, assuming cinematic narration always knows about its diegetic beyond. Moreover, the extra-diegesis constitutes narration, the truth of the cinematically explored world. The paratextual constellations beyond narration, like the trailer or the format, should prove their relevance to the cinematic narration.
Rilkes Florenz: Rilke im Welt-Bezug
2020
Band 33 der Rilke-Blätter beginnt mit Texten der Erinnerung und Würdigung zum Tod des Schirmherrn der Rilke-Gesellschaft Christoph Sieber-Rilke, dessen Hinscheiden am 20. Juni 2014 wir in Band 32 nur noch kurz vor Drucklegung mitteilen konnten. Die im ersten der beiden Hauptabschnitte versammelten Beiträge gehen auf die Tagung der Rilke-Gesellschaft zurück, die im September 2014 in Florenz stattgefunden hat, die Beiträge im zweiten Hauptabschnitt gründen sich auf das Rilke-Treffen vom September 2015 in London, einschließlich des Panels für Nachwuchswissenschaftler "Rilke intermedial". Als Herausgeber bedanken wir uns bei dieser Gelegenheit bei allen Referenten, die uns Ihre Vorträge zur Veröffentlichung überlassen haben, aber auch bei den Institutionen, Organisatoren, Gastgebern und Freunden, die diese Ereignisse möglich gemacht, vorbereitet und begleitet haben. In Florenz standen Rilkes Begegnungen mit der Stadt und mit der italienischen Renaissance aber auch seinen gleic...