Von “Herrenmenschen” und “Waldmenschen”. Die „Deutsche Amazonas-Jary-Expedition“ von 1935 bis 1937 nach Brasilien. (original) (raw)

Von “Herrenmenschen” und “Waldmenschen”. Die „Deutsche Amazonas-Jary- Expedition“ von 1935 bis 1937 nach Brasilien. (2011)

Der Zoologe und Geograph Otto Schulz-Kampfhenkel unternahm in den 1930er-Jahren medienwirksam inszenierte Expeditionen nach Afrika und an den Amazonas. Im "Dritten Reich" avancierte er zum Südamerika-Experten der SS und deklarierte die Eroberung der "letzten weißen Flecken" der Erde für "Großdeutschland" als sein Lebensziel. Als Leiter eines militärischen Sonderkommandos und Beauftragter für erdkundliche Forschung gelangte er in geheimen Missionen an die Fronten des Zweiten Weltkrieges in Nordafrika und Europa. Historiker, Ethnologen, Zoologen und Medienwissenschaftler untersuchen diese bizarre Person und ihre schillernde Karriere im Schnittfeld von Wissenschaft, Medien, Politik und Militär.

„Herrentiere“ und „Untermenschen“

Historische Anthropologie, 2011

„in der geschichte ist viel zu wenig von tieren die rede.“ Diese Feststellung traf elias canetti in den frühen 1940er Jahren. sie ist noch heute gültig, hat die ge‐ schichtswissenschaft im deutschsprachigen raum – anders als in den usA oder großbritannien – doch erst jüngst begonnen, sich mit der rolle von tieren in der geschichte auseinanderzusetzen. Dies ist insofern erstaunlich, als die Abgrenzung zum tier ein konstitutives moment menschlicher selbstdefinition darstellt und sich die geschichte der tier‐mensch‐Beziehung in diesem sinne als „historische grund‐ lagenforschung“ verstehen lässt. Aus historischer perspektive ist dabei die philosophisch‐anthropologische Frage nach dem menschen in seiner Ähnlichkeit und Differenz zum tier weniger grund‐ sätzlich von interesse. Vielmehr befasst sich die geschichtswissenschaft vor allem mit den beschreibbaren Folgen und effekten der fortwährenden trennung zwischen tier und mensch, die giorgio Agamben als „eine grundlegende metaphysisch‐po‐ litische operation“ bezeichnet hat. Diese trennung bildet zugleich den Ausgangs‐ punkt weiterer (problematischer) unterscheidungen, etwa zwischen Frau und mann oder den sogenannten Wilden und Zivilisierten, die über ihre angeblich unterschied‐ liche nähe zum tier differenziert wurden und werden. Während noch die philosophie der Aufklärung von einer wesensmäßigen Diffe‐ renz von mensch und tier ausgegangen war, setzten sich um 1800 zunehmend alter‐ native sichtweisen durch, die eher die gemeinsamkeiten von mensch und tier he‐ rausstellten, und zwar insbesondere die empfindungs‐ und leidensfähigkeit beider, die zum Ausgangspunkt der tierschutzbewegung werden sollte. mit der Betonung der empfindsamkeit der tiere ließ sich Kritik an einem rein anthropozentrischen tierschutz üben – eine position, die der britische Jurist und philosoph Jeremy Bent‐ ham bereits am ende des 18. Jahrhunderts in seiner Introduction to the Principles of Morals and Legislation wirkmächtig auf den punkt gebracht hatte. Bei den tieren,

Jamaikanische Missionare an der kamerunischen Küste am Vorabend der deutschen Kolonisierung (1844–1887)

Zeitschrift für Weltgeschichte -Interdisziplinäre Perspektiven, 2018

,,Die protestantische Mission entwickelte sich aus der eng mit der Abolitionsbewegung verknüpften evangelikalen Erweckungsbewegung. Dabei ist es eine besondere Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet die Abolitionisten in gewisser Weise zu den Wegbereitern der kolonialen Expansion in Afrika gehörten. Die Abschaffung des Sklavenhandels hatte […] zu einer Intensivierung der Sklaverei in Afrika geführt. Der Aufruf der Missionare zum Kampf gegen die Sklaverei und tyrannische Sklavenhalter bot wiederum einen zentralen Vorwand für europäische Mächte, in Afrika zu intervenieren.“

"Paradies und Hölle“. Flussers fabelhafte Expedition in die Abgründe der Tiefsee und des Menschen.

In: Flusser Studies, Nr. 14, E-Journal, hrsg. von Rainer Guldin u.a. , 2012

Flusser’s philosophical fiction Vampyroteuthis Infernalis develops a complex and paradoxical conception of space and place, strongly inspired by Lamarckism and Darwinism and by his reading of Heidegger’s Being and Time. Exploring these and further intellectual sources, scientific contexts and similar literary scenes of submarine life, this paper reconstructs Flusser’s diabolical trip into the abyss and his intent to overcome anthropocentrism. From the methodological point of view, the paper belongs to the field of literary and cultural animal studies and focuses on topographical aspects included in Flusser’s hybrid tale of a deep-sea squid. Thus, the intrinsic relationships between completely different appearing spaces and species are highlighted.

Deutsche Ingenieure im Amazonasgebiet des 18. Jahrhunderts: Ehre, Glaube und Verdienst im Ancien Régime

MARTIUS-STADEN-JAHRBURCH, 2020

Vários engenheiros militares, astrônomos e matemáticos alemães, italianos e de outras nacionalidades foram contratados pela coroa portuguesa em 1750 para os trabalhos de demarcação das novas fronteiras com os domínios espanhóis na América e tiveram um papel destacado no Grão-Pará e Rio Negro, em uma época de grandes transformações. Utilizando correspondência de governadores, documentos da Inquisição e das habilitações para a Ordem de Cristo, estre trabalho concluiu que os engenheiros alemães provaram uma notável capacidade de adaptação e ascensão social em uma sociedade relativamente fechada e bastante hierárquica.

Seltener Federschmuck des 19. Jahrhunderts aus dem Amazonas-Gebiet - die Sammlung Wilhelm Brambeer (1831-1892) im Landesmuseum Wiesbaden

Im Bestand der Naturhistorischen Abteilung des Museums Wiesbaden, eines der drei hessischen Landesmuseen, befindet sich eine ethnographische Sammlung von etwa 500 Objekten. Im Jahr 1926 schenkten die »Geschwister Brambeer« dem Landesmuseum eine Sammlung von Ethnographica, darunter auch einige Federarbeiten. Zur Herkunft der Stücke ist überliefert, dass sie aus »Para Brasilien« und der Sammlung von »Consul Brambeer« seien. Der sehr gut erhaltene und teilweise sehr seltene Federschmuck ist bisher in einer Publikation berücksichtigt. Wann wurden diese Stücke gesammelt, von wem und wo? Wer hat sie hergestellt, aus welchem Material bestehen sie und wie wurden sie getragen?