Phanomenologische Ontologie des Sozialen (original) (raw)

Aus dem Vorwort: Dieser Sammelband ist das Ergebnis eines gleichnahmigen Forschungsprojektes zum Thema „Phänomenologische Ontologie des Sozialen“ Die Forschungsgruppe, die aus den Philosophinnen und Philosophen der Philosophisch- Theologischen Hochschule Vallendar, des Instituts für Philosophie und Gesellschaftstheorie Belgrad, des Philosophischen Seminars Universität Mainz und des Dipartimento Di Scienze Filosofiche, Pedagogiche ed Economico-quantitative der Universität Chieti-Pescara bestand, beschäftigte sich mit der Allgegenwärtigkeit des Sozialen als einem Problem und ging vielen sich in diesem Kontext zeigenden Kontroversen und spannungsvollen Differenzierungen nach: den Spannungen von Gemeinschaft und Gesellschaft, von öffentlichem und privatem Raum oder von politischer Sphäre und dem ihr Entzogenen. Zur Diskussion stand immer wieder auch die konkrete Wahrnehmbarkeit von Einzelnen und Gruppen im sozialen Raum. Der phänomenologische Ansatz wurde unter anderem auch durch die Einsicht motiviert, dass sich eine Begrifflichkeit für die genannten Themenfelder nicht rein sozialwissenschaftlich durch empirische Analysen gewinnen lasse. Eine Verständigung über Strukturen der Lebenswelt und ihre praktischen und theoretischen Kategorien bedarf daher einer phänomenologischen Klärung und Bestimmung darüber, wie und was uns als „das Soziale“ zum Phänomen wird und was sich in diesem Feld der Zugänglichkeit verbirgt. Auf zwei Tagungen zu diesem Problemfeld, die an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (21.-22. November 2013) und am Institut für Philosophie und Gesellschaftstheorie Belgrad (20.-22. November 2014) durchgeführt wurden, standen die Themen „Virtualität. Phänomenologische Zugänge“ (Vallendar) und „Identität. Annäherung an eine Ontologie des Sozialen“ (Belgrad) im Vordergrund. In diesem Sammelband werden die Ergebnisse dieser beiden Tagungen veröffentlicht. Sie kreisen um die Themen der situativen Identität und ihrer Bedeutung für das Selbstverständnis der Individuen, für die Gesellschaft und für das politische Handeln (Christina Schües), der kommunikativen Aspekte der Identität (Adriano Fabris), der Sozialontologie in ihrer historischen Perspektive (Burkhard Liebsch), der narrativen Identität (Annette Hilt und Željko Radinković), der kollektiven Identität (Rastko Jovanov), der Phänomenologie des Ortes, der Räumlichkeit und der virtuellen Realitäten (Carla Danani), der geo-soziologischen Analyse des Nomadismus (Silvia Capodivacca), der Verwandschaft zwischen Phänomenologie und Pornographie (Stefano Bancalari), der Moral und des Rechts angesichts des sich aktuell verändernden Charakters moderner Kriege (Holger Zaborowski), des Lebens und seines Verhältnisses zum Problem der Identifizierung (Marcello Barison), der Beziehung der Identität zum politischen Gehorsam (Virgilio Cesarone), der Institution als der identitätsstiftenden Instanz (Petar Bojanić) und der ontologischen Identität (Tschasslaw Kopriwitza). Die Beiträge stellen begriffliche und phänomenologisch- methodische Untersuchung genannten Themen im Rahmen der Ideengeschichte, gegenwärtiger Diskurse und der phänomenologischen Forschung im Allgemeinen in ihren Vordergrund und legen dabei einen Akzent auf die Medialisierung des Sozialen und die politische Dimension der Sozialontologie. Ein besonderer Dank gilt Frau Barbara Bundschuh und Frau Ildikó Trostel für das Korrekturlesen sämtlicher Texte, die in diesem Band erscheinen. Herausgegeben von: Holger Zaborowski Željko Radinković Rastko Jovanov