Bio- und lithostratigraphische Untersuchungen an limnisch-fluvitilen Sedimenten aus dem Eem-Interglazial im unteren Peenetal (NO-Deutschland) (original) (raw)
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2004
Im Bereich der GK25 Röttenbach hat HAARLÄNDER (1966) einen von NW nach SE zum Regnitztal hin verlaufenden Sandzug auskartiert (Abb. 1). Da dessen Oberfläche auf das Niveau der würmzeitlichen Niederterrasse (bei HAARLÄNDER "Hauptterrasse") bei Erlangen zuläuft, hat er die Ablagerung auch zeitlich entsprechend eingestuft. Bei Dechsendorf hat er außerdem einen noch höher gelegenen Terrassenrest kartiert und diesen dem Oberterrassen-System der Regnitz zugeordnet. Der Terrassenzug insgesamt scheint sich auf den ersten Blick nicht an einem heute existierenden Flußlauf zu orientieren. Die breite Sandfläche wird lediglich von kleinen Bächen und zahlreichen, zur Karpfenzucht angelegten Teichen eingenommen. Dieser Umstand, wie die nach SE zur Regnitz verlaufende Richtung, haben HAARLÄNDER (1966, S. 31f.) offenbar zu dem Gedanken veranlaßt, es könnte sich um die Ablagerungen eines alten Nebenflusses einer damals noch nach S entwässernden Regnitz handeln. Dieser Nebenfluß hätte außerdem damals ein noch weiter nach NW ausgreifendes Einzugsgebiet besessen. Die Existenz dieser Terrassen-Reste wie auch eine ehemalige Südentwässerung des Regnitzssytems wurden in jüngerer Vergangenheit von LÜTTIG (1997) als unzutreffend dargestellt. Bevor wir auf Details eingehen, soll hier betont werden, daß HAARLÄNDERs Aussagen -wie auch die Kritik von LÜTTIG -zwei unterschiedliche methodologische Kategorien betreffen. Die Frage nach der Existenz alter fluviatiler Terrassenreste ist von fundamentaler empirischer Qualität: von einem Fachgeologen kann prinzipiell erwartet werden, daß er anhand der vorhandenen Sedimente zu einem klaren Urteil darüber kommt, ob es sich um fluviatile Ablagerungen oder andere genetische Typen (wie etwa Flugsand oder zersetztes Festgestein) handelt. Die Frage nach einer ehemaligen Südentwässerung des Regnitzsystems ist hingegen von höherer Komplexität und auf einer relativ höheren hypothetischen Ebene und unter Berücksichtigung weiträumigerer Zusammenhänge zu diskutieren. Eine Entscheidung über diese Hypothese wird nicht mit dem Grad von Evidenz zu treffen sein, wie wenn man vor einer Aufschlußwand über den sedimentologischen Charakter der anstehenden Sedimente urteilen soll. Dies trifft genauso auf die Frage zu, ob die westlich Erlangen erhalten Lockersedimente Terrassenablagerungen sind, die von einem Nebenfluß der nach S entwässernden Regnitz stammen. LÜTTIG stellt in der nicht ohne Süffisanz mit dem Titel "Fränkische Flußgeschichten" versehenen Arbeit beide Aspekte in Frage. In der empirisch gut behandelbaren Frage nach der Art der Sandvorkommen zwischen Röttenbach und Dechsendorf bestreitet er die von HAARLÄNDER behauptete fluviatile Herkunft: es handle sich dabei stattdessen um zersetzten Burgsandstein, wobei dieser Zersatz meist auch nur sehr flachgründig sein soll. Dieser Korrektur der Geländeaufnahme HAARLÄNDERS wird
1. Einführung Die Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung (OPAL) verläuft über 470 km von Lubmin bei Greifswald bis nach Olbernhau an der deutsch-tschechischen Grenze (vgl. Höhlschen 2011). 270 km der Lei-tung durchziehen von Nord nach Süd das östliche Brandenburg (Abb. 1). Die Pipeline mit einem Durchmesser von 1,40 m wurde im brandenburger Abschnitt zwischen April 2010 und April 2011 verlegt. Im Zuge des Leitungsbaus wurde ein nahezu kontinuierlicher Aufschluss von 2,5 bis 3,5 m Tiefe geschaffen, der einmalige Einblicke in die oberflächennah anstehenden Ablagerungen bot. Ein erster, zusammenfassender Überblick der Ergebnisse wurde für Brandenburg von Juschus et al. 2011 gegeben, für den nördlich angrenzenden Abschnitt Vorpommerns von Börner et al. 2011. Der folgende Artikel konzentriert sich auf die glazilimnischen Ablagerungen zwischen der nördlichen Landesgrenze Brandenburgs und der Pommerschen Eisrandlage bei Oderberg. In der Literatur wurden bisher vor allem die Staubeckensedimente ...
Das Unterconiacium in den Steinbrüchen Atlas und Ilse der HeidelbergCement AG Zementwerk am südlichen Stadtrand von Paderborn wird hier beschrieben. Die Sedimente, die in diesen Steinbrüchen anstehen, entsprechen einem 43 m mächtigen Kompositprofil und sind Teil der Erwitte-Formation. Sie bestehen v.a. aus Kalzit und untergeordnet Quarz und Phyllosilikaten. Letztere zeigen einen paläoklimatischen Einfluss aus zwei verschiedenen Klimabereichen mit intensiver chemischer Verwitterung in einem und intensiver physikalischer Verwitterung im anderen Liefergebiet. Die Abfolge enthält den oberen Teil der Cremnoceramus crassus inconstans-bzw. C. deformis dobrogensis-und dem unteren Teil der C. crassus crassus-Inoceramidenbiozone, deren Basis ein geeignetes Datum zur Langstreckenkorrelation ist. Die gesamte Abfolge entspricht der Micraster cortestudinarium-Echinoideenzone. Zwei untergeordnete Maxima in der d 13 C-Kurve können identifiziert und mit zeitgleichen Abfolgen korreliert werden: das Beeding-und das Lightpoint-Event. Zwischen diesen liegt in der Paderborner Kurve ein Minimum, dass in detaillierten d 13 C-Kurven ebenfalls erkannt werden kann. Aus diesen Daten lässt sich eine sehr hohe Sedimentationsrate von ca. 340 mm/ka grob abschätzen. Kaolin und verschiedene Misch-, als auch die Endglieder Illit und Smektit zeigen ein klimatisch gemischtes Signal im Liefergebiet des klastischen Anteils, sowohl mit Dominanz chemischer als auch mit physikalischer Verwitterung.
Ein randglaziales Sediment aus der Rißkaltzeit bei Wehr (Südschwarzwald)
E&G Quaternary Science Journal, 1981
Kurzfassung: Bei der geomorphologischen Kartierung für das Blatt Wehr der GMK 25 wurden im Wehra-und Haseltal Sedimente der Riß-Kaltzeit gefunden. An einem Profil von der Meierhofstraße in Wehr wird der kaltzeitliche und geomorphogenetische Charakter einer sandigen Schluff-und Lehmablagerung diskutiert. Sie erscheint bodentypologisch als Pseudogley. Sedimentologisch handelt es sich um eine randglaziale Ablagerung, in welche Grundmoränenkomponenten der Riß-Kaltzeit eingearbeitet wurden. Als Hypothese wird aufgestellt, daß die Ablagerung des Materials auf einer trogschulterförmigen Verflachung über dem Wehratal-Einschnitt erfolgte. [A Glacial Border Sediment of the Riss-Glaciation in the Vicinity of Wehr (Southern Black Forest)] Abstract: A geomorphological mapping of the sheet Wehr of the GMK 25 (= Geomorphological Map 1 : 25 000) was carried out. On that occasion sediments of the Riß-Glacial were discovered in the valleys of the river Wehra and the brook Hasel. The author discusses by example of a profile of the Meierhofstraße at Wehr the glacial and geomorphogenetic character of a sandy silt-and loam-deposit. The soil type of the profile is a pseudogley. The sedimentological type of the deposit is characterized as a sediment of the ice-border. In the sediment are worked up ground moraine-components of the Riß-glacial. The hypothesis is discussed that the accumula tion of the material took place at a plain with the character of glacial trough shoulders upon the entrenched Wehra-valley.
Befunde zur spätglazialen fluvial-limnischen Morphodynamik in kleinen Talungen Vorpommerns
E&G Quaternary Science Journal, 2002
Kurzfassung: Die hier vorgestellten Befunde resultie ren aus Untersuchungen in einem Erdgasleitungsgra ben, der nördlich der Pommerschen Hauptrandlage über die jungen Grundmoränenplatten des Mecklenburger Stadiums verlief. Während des Alleröds versumpfte und durch Torfbil dung geprägte Talabschnitte und Becken wurden wäh rend der Dryas-III vorwiegend mit minerogenen Sedi menten (Sand, zumeist Feinsand, nicht selten mit deut lichem Schiuffanteil) verfüllt. Die Dryas-III ist im Ver gleich zum Alleröd nach den bisherigen Befunden ge kennzeichnet durch zumindest jahreszeitlich auftreten de höhere Abflussmengen und deudich höhere Abfluss niveaus (ca. 1 bis 3 m) sowie eine verstärkte fluviale Dynamik. In einigen Profilen wechselt die Dynamik der Prozesse in der Dryas-III von Erosion zu limnischer und schließlich fluvialer Sedimentation innerhalb der Täler. Im Vergleich zu den rezenten Verhältnissen waren die Fließgewässer während der Dryas-III um ein Vielfaches breiter, die Abflussniveaus lagen zeitweise ca. 1 bis 1,5 m höher. Erstmals ist für das Untersuchungsgebiet Vorpommern der Nachweis von Erosionsdiskordanzen in pleni-und spätglazialen fluvialen Sedimenten gelungen. Deren chronologische Fänordnung beweist die Existenz von Erosionsphasen während der Dryas-III und des Frühholozäns.