Michael NICK, Die keltischen Fundmünzen der Schweiz. In: R. C. ACKERMANN, Inventar der Fundmünzen der Schweiz – Inventaire des trouvailles monétaires suisses. Jahresbericht SAGW 2007 (Bern 2008) 258–259. (original) (raw)

Michael NICK, Die keltischen Münzen der Schweiz: Katalog und Auswertung. Inventar der Fundmünzen der Schweiz 12 (Bern 2015).

Der Band präsentiert die Ergebnisse eines gesamtschweizerischen Forschungsprojektes. In den Teilen 2 und 3 sind sämtliche greifbaren keltischen Fundmünzen der Schweiz und Liechtensteins erfasst und wenn möglich abgebildet: 3353 keltische Münzen und andere numismatische Objekte, 35 griechische Münzen sowie 44 Denare der Römischen Republik, die zusammen mit keltischen Münzen gefunden wurden. Der erste Teil umfasst eine ausführliche Auswertung mit der Verbreitung, Chronologie und Typologie der wichtigsten Münztypen. Es folgt die Analyse des Münzumlaufs an der Schnittstelle dreier grosser Umlaufzonen mit verschiedenen Münzmetallen und Nominalen, von denen das Arbeitsgebiet beeinflusst wurde (östliches Mittelgallien, Süddeutschland, Norditalien). Gleichzeitig wird die zeitliche Entwicklung der Münzprägung in den einzelnen Regionen untersucht. Zum Schluss wird der Umlauf keltischer Münzen in römischer Zeit thematisiert. Ausführliche Zusammenfassungen in deutsch, französisch, italienisch und englisch ermöglichen einen raschen Einstieg in das vielseitige Werk.

Michael NICK, Verloren – Vergraben – Geopfert: Keltisches Geld in der Schweiz. Archäologie Schweiz 38/4, 2015, 4–15.

Résumé: L’usage de monnaies sur le territoire suisse à l’époque de La Tène a débuté avec des imitations précoces de pièces macédoniennes en or, vers le milieu du 3e siècle av. J.-C., alors qu’un monnayage produit régionalement n’est attesté qu’à partir de la première moitié du siècle suivant. Avec l’accroissement des échanges à longue distance et l’apparition d’agglomérations étendues, à La Tène finale (dès env. 150 av. J.-C.), s’est développé un système monétaire différencié, composé à la fois de monnaies d’or, d’argent et d’alliage cuivreux. On observe des échanges monétaires réguliers à l’ouest et au nord du territoire suisse à la transition entre La Tène D1 et D2 (vers 80 av. J.-C.). L’usage de l’argent, désormais dominant sous la forme de nouveaux types de quinaires, s’explique vraisemblablement par la nécessité de financer des armées. Des monnaies de bronze celtiques seront encore frappées au début de la période de la domination romaine, à la fin du 1er siècle av. J.-C.: elles représentent alors une compensation bienvenue au manque de petites dénominations dans les provinces rhénanes. Riassunto: In Svizzera l’utilizzo delle monete è cominciato durante l’epoca di La Tène con imitazioni precoci di monete auree della Macedonia attorno alla metà del III sec. a.C. La coniatura delle monete sul territorio elvetico, per contro, è documentata a partire dal II sec. a.C. Dal La Tène tardo (150 a.C. circa), con l’aumento dei traffici a lunga distanza e lo sviluppo di insediamenti di grandi dimensioni, si diffonde un sistema monetale costituito da monete d’oro, d’argento e di bronzo. Durante la transizione tra il LT D1 e il LT D2 (verso l’80 a.C.) in gran parte delle regioni della Svizzera occidentale e settentrionale è attestato un vero e proprio sistema di cambio di valuta. La grande diffusione dei quinari in argento è da ricollegare, con ogni probabilità, al soldo dei militari. Le ultime monete celtiche di bronzo verranno coniate sotto il dominio romano verso il I sec. a.C. Esse rappresenteranno una apprezzata alternativa per far fronte all’insufficienza di monete nelle province renane.

Michael NICK, Siedlung oder Depot? Die keltischen Münzen vom Limburgerhof, Landkreis Ludwigshafen, und ihre Rolle bei der Deutung des Fundortes als spätlatènezeitlicher Handelsplatz. In: Archäologie als Sozialgeschichte. Festschr. Heiko Steuer zum 60. Geburtstag (Rahden/Westf. 1999) 153–163.

Eher beiläufig erwähnten G. Lenz-Bernhard und H. Bernhard 1991 in ihrer umfangreichen Arbeit über die spätlatènezeitliche und frührömische Besiedlung des Oberrheingebietes einen 1989 oder kurz danach gemachten Fund keltischer Münzen vom Limburgerhof, Lkr. Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz. Er wurde dort als „zerstreuter Schatzfund?“ bestehend aus „ca. 250 Potinen der Leuker, Sequaner, Senonen sowie KALETEDOV-Quinaren und weiteren Kleinmünzen“ in die Literatur eingeführt. Schließlich erschien 1996 eine von H. Ehrend und Th. Horn in Eigenverlag herausgegebene kleine Schrift mit dem Titel „Ein Keltenschatz im Stoppelacker“. Der exakte Fundort der dort mit Abbildung publizierten Münzen und anderen auf einem Acker aufgelesenen Artefakte wird zwar nicht genannt, doch geben die Autoren einen Anhalt mit der Umschreibung „die Dörfer um Speyer“, zu denen auch der Limburgerhof gezählt werden kann. Trotz dieser ungenauen Angaben lässt ein vergleichender Blick auf die Beschreibung der Fundstücke in beiden Literaturzitaten keine Zweifel, dass im einen wie im anderen Fall von demselben Fund die Rede ist. Ehrend und Horn vermuten hinter den Münzen ein durch den Pflug zerstreutes Depot, obwohl der Finder „seit drei Jahren“ den Acker begeht und immer wieder neue Exemplare entdeckt. Das einzige Argument, das sie dafür ins Feld führen, ist der Umstand, dass sich die Stücke auf einem verhältnismäßig „kleinen Areal“ konzentrieren. Da deshalb aber eine Interpretation als Hort keinesfalls zwingend erscheint, sollen hier auf der Basis einer eingehenden vergleichenden Analyse des Materials weitere Deutungsmöglichkeiten aufgezeigt und diskutiert werden.