Begegnungen mit" der Antike": Zum Umgang mit Rezeptionsformen (original) (raw)

Antike Texte, Bilder, architektonische Hinterlassenschaften, Theorien, Techniken, Ideen und Konzepte, also materielle wie immaterielle Relikte, sind immer wieder wahrgenommen, aufgenommen, verwahrt, angewendet, umgewandelt oder gar umfunktioniert, kurz: transformiert worden. Der Transformationsbegriff erlaubt es, ein breites Spektrum an Phänomenen in den Blick zu nehmen und zu untersuchen, welche Antike jeweils zu verschiedenen Zwecken bewusst oder unbewusst konstruiert wird. Solche Produkte in all den verschiedenen medialen Repräsentationen konsequent ernst zu nehmen und nicht nur den Höhenkamm der Antikenrezeption in großen Renaissancen als Untersuchungsgegenstand zu begreifen, erweitert den Zuständigkeitsbereich der Altertumswissenschaften und stärkt transdisziplinäre Ansätze. Dadurch und unter Verzicht auf ein normatives Vorverständnis, was "richtige" oder "falsche" Rezeption der Antike sei, lassen sich viele versteckte Spuren aus der Antike wieder aufdecken. Neben dem größeren Arbeitsfeld von Antikeforschung ist außerdem ein methodologischer Gewinn auszumachen: Durch die Analyse und Systematisierung verschiedener Transformationstypen lässt sich ein solcher Vorgang genauer als bisher beschreiben. Je nach Verhältnis der Altertumswissenschaft zu bestimmten Transformationsvorgängen kann Transformationstheorie auch als Folie für die Geschichte der altertumswissenschaftlichen Disziplinen Verwendung finden.

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International Workshop ‘Rezeptionen der Vorsokratiker von der Antike bis in die Gegenwart’ (Universität Trier/Karl und Gertrud Abel-Stiftung), Trier, 29-30 June 2018

Im Zentrum der Forschung zu den vorsokratischen Philosophen standen in der Vergangenheit zumeist die Rekonstruktion der Werke sowie die Analyse ihrer philosophischen Positionen und Denksysteme. Eine wesentliche Grundlage hierfür bildete dabei die Fragmentedition von H. Dies und W. Kranz, die eine Auswahl der wichtigsten Zeugnisse im Hiblick auf dieses Ziel präsentierte. In neuester Zeit werden die Vorsokratiker zunehmend auch aus dem Blickwinkel der Rezeptionsforschung in den Blick genommen. Einen wichtigen Impuls hierfür gaben auch die neuen Textsammlungen der Reihe „Traditio Praesocratica”, die erstmals das Ziel verfolgten, alle Zeugnisse der Rezeption der Vorsokratiker zu präsentieren. Diese Tagung hat diesen neuen Forschungsansatz auf einer breiten Grundlage vertieft und erweitert. Ausgewählte Fallbeispiele der Rezeption der Vorsokratiker von der Antike bis in die Gegenwart haben einen Einblick in verschiedene Formen der Rezeption, die innovative Präsentation tradierten Wissens und die Analyse von markanten Rezeptionslinien erarbeitet. Die Beiträge haben sich auf einen Einzelfall der Rezeption konzentriert, synchron die Rezeption in einer bestimmten Periode oder diachron die Rezeption eines bestimmten Inhalts in unterschiedlichen Kontexten oder in Rahmen eine Textagattung analysiert.

Die Rezeption der Vergangenheit im Makedonien der Kaiserzeit: einige Überlegungen

Die Zeit der zweiten Sophistik gilt als die Zeit der intensiven Auseinandersetzung mit der Vergangenheit Griechenlands, vor allem der klassischen Epoche, die in der Kunst und Literatur des Imperiums vielfältig rezipiert wurde und sich entsprechend geäußerte. Retrospektive Tendenzen sind sowohl seitens der Griechen feststellbar, die ein starkes Geschichtsbewußtsein entwickelten, als auch seitens der Römer, deren gesteigertes Interesse für die griechische Geschichte und die griechischen Denkmäler des 5. und 4. Jhs. v. Chr. die Epoche prägt.

Einleitende Gedanken zur möglichen Aktualität der Antike

Ideologie - Sport - Aussenseiter. Aktuelle Aspekte einer Beschäftigung mit der antiken Gesellschaft, ed. by Ch. Ulf, Innsbruck 2000, 9-25

A.H. L. Heeren, E. Curtius, H. Berve - jeder der drei Historiker gibt eine Antwort, weshalb die Beschäftigung mit dern Antike sinnvoll ist. Doch anders als Heeren sprechen Curtius und Berve das Problem nicht an, das auch die Rekonstruktion des historischen Gegenstandes von Interesse bestimmt ist, in dem diesem zugeschriebenen 'Wert' sich ausdrückt.

Hightech trifft Antike

2014

The Project "Roman Bronze Statues at the UNESCO-World Heritage Limes" more than 5000 fragments from the Roman provinces Germania inferior, Germania superior, Belgica and Raetia have been empirically recorded and archaeologically described, accompanied by technical and archaeometrical examinations. Within the interdisciplinary approach the project first aims at continuing the research on statuary representation north the Alps to a considerable extent. Secondly, it offers the possibility to work out the similarities and differences in the production technique between the military dominated provinces and the Italian or Mediterranean regions in the Graeco-Roman tradition. As example rectangular patches are well known from Mediterranean sculpture. Rectangular patches are well documented for repairs of casting flaws and holes from the removed chaplets of statues coming from the Mediterranean area. Regarding the finds form the Limes, the holes are smaller and usually plugged by small bronze beads. For Mediterranean statues unusually Repairs comparable with the modern dental inly technique could be identified on several statues in the whole Limes region. Casting mistakes have been remodeled by wax impressions to be recast in bronze. Then these “recast mistakes” could be inserted accurately. Sometimes they were additionally fixed with rivets made of copper. The research project was initiated by the Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg, the Institut für Archäologische Wissenschaften der Universität Frankfurt a. M. and the LVR-LandesMuseum Bonn and was supported by the Volkswagenstiftung, Germany. In March 2014 the project presented all results in a joint exhibition of the LVR-LandesMuseum Bonn, the Limesmuseum Aalen and the Museum Het Valkof, Nijmegen (NL). www.grossbronzenamlimes.de

Antike im Kulturkrieg

transcript Verlag eBooks, 2024

Die »neue« Rechte ist eine politische Strömung, 1 die − im politischen Feld inhaltlich rechts vom Konservativismus und zumeist innerhalb des rechtsextremen Spektrums zu verorten ist, − sich vom Konservativismus und zumeist auch vom Nationalsozialismus abgrenzt, − netzwerkartig organisiert ist, wobei sich unterschiedliche Institutionalisierungsgrade und verschiedene Leitmedien unterscheiden lassen, und deren Angehörige − sich elitär und insbesondere in Differenz zum Typus des ›Skinheads‹ beschreiben; und − sich zumeist als ›intellektuell‹ wahrnehmen und gegebenenfalls inszenieren. Wie alle politischen Strömungen weist auch die »neue« Rechte unterschiedliche Ausprägungen und Facetten auf. Sie ist in unterschiedlichen Ländern auf verschiedene Art und Weise institutionalisiert. Da die »neue« Rechte eine internationale 1 Zum Begriff der »neuen« Rechten vgl. im vorliegenden Band den Beitrag von Garsztecki, Laux und Nebelin. An dieser Stelle wird die Definition besonders dahingehend zugespitzt, dass vor allem intellektualistische Strömungen in den Blick geraten, die u.E. für die »neue« Rechte und ihre Strategie prägend sind (vgl. Pfahl-Traughber 2022: 19). Vgl. auch die Unterscheidung dreier »Schichten« von »Akteur:innen und Unterstützer:innen der Neuen Rechten« durch Bruns/Glösel/Strobl 2015: 15, die im Zentrum »Intellektuelle aus dem rechtsextremen Spektrum« verorten.

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