Relación de violencia perpetuada: estado transformado en los Andes?/Perpetuated relations of violence in Colombia: new statehood in the andes? (desigualdades/FU Berlin/ADLAF) 2015 (original) (raw)
Die Berichterstattung über Kolumbien hat eine beeindruckende Achterbahnfahrt hinter sich, vom gescheiterten “basket case” bis zum “aufsteigenden Stern” (Santos) reichten in den letzten beiden Jahrzehnten die Einschätzungen. Insgesamt ist es wohl angebracht, von einer tiefgreifenden Transformation kolumbianischer Staatlichkeit seit der Jahrtausendwende zu sprechen. Doch offenbar überlappen sich weiterhin Räume der Gewalt und Regionen im Wirtschaftsboom. So wurden aus der größten Hafenstadt Kolumbiens, Buenaventura, seit 2012 ca. 12.000 Menschen vertrieben; häufig sind von der Gewalt im Kontext extremer sozialer Ungleichheit ohnehin die „Marginalisierten“ betroffen. Hat der Staat hier nicht eine explizite Rolle bei der Reproduktion gewaltvoller Verhältnisse – auch da, wo staatliche Stellen nicht selbst aktiv Gewalt an irreguläre Kräfte ausgelagert hatten? Wie können wir es interpretieren, wenn der Staat gesellschaftliche “Unordnung” und “innere Feinde” mit legalen wie illegalen Mitteln bekämpft? Wie genau stellt sich uns das Verhältnis von Staat und Gewalt in Kolumbien dar, und welche Anhaltspunkte bieten uns Vergleichsfälle wie Mexiko, von dem es heute ebenfalls heißt, es sei als Staat gescheitert? Der Beitrag konzentriert sich aus staatstheoretischer Perspektive auf die Frage, wie sich in der jüngsten Vergangenheit gesellschaftliche Kräftekonstellationen und dementsprechend das staatliche Institutionengefüge gestalteten und was dies für die dortige Staatlichkeit bedeutet.
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